Eng und tückisch: In Parkhäusern ist Vorsicht angesagt

R+V-Infocenter: langsam und umsichtig fahren

Wiesbaden, 16. Dezember 2022. Ob zum Shopping oder für den Bummel über den Weihnachtsmarkt: Derzeit zieht es viele Menschen in die Innenstädte. Die Parkhäuser sind voll, oft eng und unübersichtlich. Um Stress und Unfälle zu vermeiden, rät das Infocenter der R+V Versicherung Autofahrerinnen und Autofahrern, sich unbedingt an die dort geltenden Regeln zu halten.

„Grundsätzlich gilt in allen öffentlichen Parkhäusern die Straßenverkehrsordnung, ganz gleich, ob ein Schild darauf hinweist oder nicht“, sagt Rico Kretschmer, Abteilungsleiter Schadenmanagement bei der R+V Versicherung. Allerdings sind die Fahrstreifen in vielen Häusern so eng, dass es sich nicht um Straßen im klassischen Sinn handelt. „So ist es zum Beispiel nicht immer möglich, sich nach den Vorfahrtsregeln zu richten.“

Daher sind beim Fahren im Parkhaus Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme notwendig. So sieht es die Straßenverkehrsordnung vor. Das heißt: Die Fahrweise muss den besonderen Bedingungen im Parkhaus angepasst werden. „Langsam und umsichtig zu fahren, ist gerade in sehr engen Parkhäusern wichtig. Und Blickkontakte und Handzeichen sind gute Möglichkeiten, um sich hier mit anderen zu verständigen“, so der R+V-Experte. „Zudem sollten Autofahrerinnen und -fahrer nur in Schrittgeschwindigkeit unterwegs und jederzeit bremsbereit sein. Das gilt gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, wenn viele gestresste Fußgänger im Parkhaus unterwegs sind.“

Eigene Regeln in privaten Parkhäusern
Gehört das Parkhaus einem Privatunternehmen, kann dies zusätzliche Regelungen vorgeben. Darauf weist dann die Beschilderung hin. Dazu gehören beispielsweise spezielle Mutter-Kind-Parkplätze oder Parkflächen für Frauen. „Laut Straßenverkehrsordnung dürfen Frauen und Männer auf allen Parkflächen stehen. In einem privaten Parkhaus ist das anders. Hier kann Männern das Recht verwehrt werden, ihr Fahrzeug auf einem Frauenparkplatz abzustellen. Theoretisch wäre sogar ein Hausverbot möglich“, sagt Kretschmer. Anders verhält es sich bei Parkplätzen für behinderte Menschen. „Dafür gibt es eindeutige gesetzliche Vorgaben, die auf öffentlichen und auf privaten Parkplätzen gelten.“ Wer sein Fahrzeug hier unberechtigt parkt, muss immer mit einem Bußgeld von 55 Euro rechnen – und darf in der Regel sofort abgeschleppt werden.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Die Fahrbahnmarkierungen und -spuren erleichtern das Navigieren in Parkhäusern. Sie sind jedoch nur als Empfehlung zu betrachten. Fahrzeuge müssen den Spuren nicht folgen.
– Bei einem Unfall hängt die Haftung im Parkhaus immer vom Einzelfall ab.
– Wer beim Ein- oder Ausparken ein stehendes Fahrzeug beschädigt, muss mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen.
– An einer Parklücke hat Vorrang, wer sie zuerst unmittelbar erreicht. Das gilt auch noch, wenn Berechtigte beispielsweise an der Parklücke vorbeifahren, um rückwärts einzuparken. Bei Missachtung ist ein Bußgeld von 10 Euro fällig.
– Betreiber von Parkhäusern schließen meist die Haftung bei Diebstählen oder Sachbeschädigungen aus. Deshalb sollten Wertgegenstände nicht im Auto gelassen werden. Einkaufstüten gehören in den Kofferraum, nicht auf die Rückbank.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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