Elektroautos sind zweifelsohne der Trend der Zukunft. Elektroautos erzeugen keine Abgase und für den Stadtverkehr oder die morgendliche Fahrt zur Arbeit reichen sie den meisten Leuten auch vollkommen aus. Die Reichweiten der Elektrofahrzeuge wie z. B. dem Mitsubishi i-MIEV liegen bei bis zu 150 km mit einer vollen Batterie.
Aber: Wie sieht es tatsächlich mit der CO2-Bilanz der Elektrofahrzeuge aus, wenn man sie in Deutschland an die Steckdose hängt? Oder wie ist es in Frankreich, Norwegen, Japan oder China?
Hierfür muss man etwas tiefer in die Erzeugung von Strom im jeweiligen Land hineinschauen.
Strommix in den verschiedenen Ländern
In den meisten Ländern fällt auch bei der Stromerzeugung CO2 als klimaschädliches Gas an. Je nach Statistik werden dort die aus der Verbrennung entstandenen Abgase eingerechnet oder zusätzlich noch die Mengen CO2, die beim Bau und im Betrieb von Kraftwerken zusätzlich zum Brennstoffverbrauch entstehen. In Deutschland zum Beispiel schwanken die Zahlen von etwa 560g CO2 pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom bis etwa 620g. Insgesamt werden in Deutschland über 50% des Stroms noch über Kohle und Erdgas erzeugt.
Dementsprechend gilt auch für die Fahrt mit einem Elektroauto: Verbraucht es 1 kWh Strom, fallen als Ausstoß 560g CO2 an.
In anderen Ländern sieht dies durchaus bereits anders aus: In Frankreich wird der Löwenanteil des Stroms (über 70%) aus Kernenergie erzeugt. Dementsprechend liegt der CO2-Ausstoß nur bei 61g/kWh – das entspricht einem Zehntel des Ausstoßes in Deutschland.
Wieviel Strom schluckt ein Elektroauto?
Der Mitsubishi i-MIEV – derzeit bereits als Großserienfahrzeug verfügbar – hat eine Batterie mit einer Kapazität von 16 kWh und laut Hersteller eine Reichweite von maximal 150 km. Dies entspricht einem Stromverbrauch von knapp 11 kWh auf 100 km. Berechnet man hierzu nun den CO2-Ausstoß bei Stromerzeugung in Deutschland, kommt man immerhin auf 61,6 g CO2/km.
Vergleicht man diesen Wert mit einem Smart mit cdi-Turbodiesel, der auf einen CO2-Ausstoß von 86 g/km kommt – auch hier sind die Herstellerangaben als Grundlage genommen – dann ergibt sich eine Ersparnis von 28,3%.
Wird das Elektroauto allerdings in Norwegen gefahren, das seinen Strom zu fast 100% aus Wasserkraft herstellt, dann beträgt die Ersparnis nahezu 100%.
Fazit
So emissionslos, wie viele denken, ist ein Elektroauto in Deutschland derzeit leider noch nicht. Je nach Modell und Fahrweise lassen sich sicherlich 20-30% Einsparung erzielen, aber das Ziel der emissionslosen Fortbewegung ist damit noch lange nicht erreicht. Noch viel ist in Deutschland zu tun, damit Elektrofahrzeuge wirklich mit Null Emissionen fahren können. Berücksichtigt man nun den wesentlich höheren Preis von Elektrofahrzeugen und auch die geringere Reichweite und Flexibilität, so scheint die wirtschaftliche Tragfähigkeit derzeit noch fraglich.
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