Einen Monat nach dem Taifun auf den Philippinen herrscht noch große Not
World Vision versorgte bislang über 100.000 Menschen mit Hilfsgütern
Hilfswerk fordert: Katastrophenvorsorge muss deutlich verbessert werden
Als der Taifun Haiyan am 07. November auf die Philippinen traf, verursachte er große Schäden und eine hohe Zahl von Todesopfern. Mindestens 5.600 Menschen starben, Millionen wurden obdachlos. Und noch immer müssen viele Menschen mit dem Nötigsten versorgt werden. Das internationale Kinderhilfswerk World Vision rechnet damit, dass dies auch noch längere Zeit so bleiben wird.
„Wir planen zunächst einmal bis Ende kommenden Jahres unseren Katastropheneinsatz fortzuführen“, erklärt der Katastrophenexperte von World Vision, Harry Donsbach. „Und die Versorgung mit Wasser, Nahrung, Decken und Zelten – also dem Nötigsten wird auch noch weitergehen.“
Der Taifun hatte nicht nur über eine Million Häuser zerstört oder beschädigt, sondern auch weite Teile der Infrastruktur. Diese wieder aufzubauen werde Monate in Anspruch nehmen, erwartet das Hilfswerk. Immerhin seien die meisten Straßen von Trümmern geräumt und so der Zugang zu Betroffenen möglich.
Harry Donsbach: „Wir konnten bislang 106.000 Menschen mit Hilfsgütern versorgen. Empfänger unserer Hilfe sind vor allem Mütter und Kinder.“
Um traumatisierten Kindern in den betroffenen Gebieten helfen zu können, hat World Vision mittlerweile 12 Kinderschutzzentren aufgebaut. In diesen Zentren können Kinder zur Ruhe kommen, spielen und lernen. Sie werden auch psychologisch betreut. Außerdem verteilt die Hilfsorganisation Hygienesets, Küchenzubehör, Moskitonetze und Schlafmatten.
Zeitgleich werden aber auch schon erste Wiederaufbaumaßnahmen eingeleitet. Die Pläne sehen vor, dass vom Taifun Betroffene mindestens zwei Monate lang Geld erhalten, um ihre Häuser selbst reparieren zu können. Auch sollen Schulen repariert werden, damit die Kinder möglichst schnell wieder unterrichtet werden können und die traumatischen Erfahrungen überwinden.
Das Hilfswerk ist bereits seit 55 Jahren auf den Philippinen aktiv, vor allem mit Projekten zur langfristigen Entwicklung, aber auch bei Katastropheneinsätzen.
„Die Verwüstungen, die der Taifun Haiyan angerichtet hat, müssen auch als Warnungen gesehen werden“, sagt Minnie Portales, Mitarbeiterin von World Vision auf den Philippinen. „Wir müssen sicherstellen, dass künftige Generationen solchen Naturkatastrophen besser standhalten können.“ Sie fordert daher, dass zum Beispiel die Besiedlung von Flächen auch vom Gedanken der Katastrophenvorsorge her geplant wird. Unkontrolliert und schnell wachsende Städte, gerade in ärmeren Gebieten, seien Naturkatstrophen besonders schutzlos ausgeliefert.
„Selbst die ganz guten Standards der Katastrophenvorsorge auf den Philippinen haben diesem Taifun in seiner enormen Stärke nicht standgehalten. Vorhandene Notunterkünfte und Evakuierungszentren wurden einfach weggeweht, weil sie nicht stabil genug gebaut waren. Wir müssen überall – nicht nur auf den Philippinen – mehr für die Katstrophenvorsorge tun.“
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2012 wurden 317 Projekte in 49 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit weiteren World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse „Aktion Deutschland Hilft“ und Gemeinsam für Afrika.
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