DTB- Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein & Co. AG
Stephan Gawarecki berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des DTB.
Standardrate (Januar 2011: 775 EUR)
Im Januar 2011 stiegen die Zinsen weiter an, allerdings weniger stark als in den Vormonaten. Die Standardrate erhöhte sich um 5 Euro im Vergleich zum Dezember 2010 (Standardrate: 770 Euro) auf 775 Euro. Nachdem die Talsohle im September 2010 erreicht war, steht die Standardrate aktuell nahezu auf dem Niveau von April 2010 (Standardrate: 779 Euro). Im historischen Vergleich sind diese Kosten für ein Darlehen noch immer sehr gering. Für die nächsten Monate erwarten wir, gerade auch unter Berücksichtigung der jüngsten Zinsäußerungen der EZB jedoch einen weiteren Anstieg der Darlehenskosten.
Tilgungssatz (Januar 2011: 1,72%)
Aufgrund der ansteigenden Finanzierungskosten tilgten Schuldner im Januar 2011 rund 3,37 Prozent weniger als noch im Vormonat. Der Tilgungssatz lag zum Jahresauftakt bei 1,72 Prozent. Der anfängliche Tilgungssatz reduziert sich bei gleichbleibenden Raten mit steigenden Zinsen. Dieser Trend lässt sich eindeutig aus den letzten Monaten ablesen. Viele Kunden steuern hierüber ihre tragbare, monatliche Belastung.
Vergleicht man hingegen den aktuellen Tilgungssatz mit seinem Vorjahreswert von 1,52 Prozent, wird deutlich, dass die Kunden das günstigere Zinsniveau für höhere Tilgungen nutzten. Gegenüber dem Vorjahresmonat wurden im Januar 2011 13,2 Prozent mehr getilgt.
Sollzinsbindung (Januar 2011: 10 Jahre und 7 Monate)
Traditionell liegt die am häufigsten gewählte Sollzinsbindung bei 10 Jahren. In den vergangenen Monaten waren die Konditionen für lange Sollzinsbindungen und die Sonderprogramme einzelner Banken so gut, dass die durchschnittliche Sollzinsbindung stetig anstieg. Die entsprechenden Sondereffekte gibt es nun nicht mehr in dem Maße, so dass Kunden wieder kürzere Sollzins¬bindungen wählen. Lange Sollzinsbindungen bedeuten aber auch lange Zinssicherheit. Wir empfehlen daher unseren Kunden, die darauf ausgerichteten Angebote unserer Bankpartner konsequent zu nutzen.
Darlehenshöhe (Januar 2011: 150 TEUR)
Die durchschnittliche Darlehenshöhe erhöhte sich im Januar um 3.000 Euro auf rund 150.000 Euro. Dies ist der zweite starke Anstieg innerhalb von zwei Monaten (von November 2010 auf Dezember 2010 stieg die durchschnittliche Darlehenshöhe ebenfalls um 3.000 Euro). Es ist zum einen anzunehmen, dass bonitätsschwache Haushalte, die eher kleinere Darlehen nachfragen, auf Grund der gestiegenen Zinsen von ihrer Finanzierung Abstand nehmen. Zum anderen gehen wir davon aus, dass der Anteil solventer Investoren, die Immobilien als Inflationsschutz oder Renditeobjekte favorisieren, gestiegen ist. So ist z. B. zu beobachten, dass Immobilien in gefragten Großstadtlagen nur sehr kurz auf dem Markt sind und schnell Käufer finden.
Darlehensarten
Erneut ist der Anteil an Forwardfinanzierungen leicht angestiegen; der Anteil variabler Darlehen, die u. a. von risikofreudigen Kunden genutzt werden, um auf fallende oder niedrig bleibende Zinsen zu spekulieren, ist weiter leicht rückläufig. Hier spiegelt sich die allgemeine Zinserwartung wieder: die meisten Experten gingen schon vor Jean-Claude Trichets (Chef der Europäischen Zentralbank EZB) Andeutungen von einer Zinserhöhungen aus. Kunden die in nicht allzu ferner Zeit umfinanzieren wollen, müssen erkennen, dass das Thema Preissteigerung weiter aktuell bleiben wird und in Folge dessen, weitere Zinssteigerungen wahrscheinlich sind. Daher war eine Zunahme des Anteils von Forwarddarlehen zu erkennen. Der leichte Anstieg bei den KfW-Darlehen ist auf eine stärkere Nachfrage nach Modernisierungskrediten zurückzuführen. Der Anteil dieser Darlehen ist um 0,86 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen.
Beleihungsauslauf (Januar 2011: 77,74%)
Auch bei der Entwicklung des durchschnittlichen Beleihungsauslaufes zeigt sich das Interesse an Immobilien als Inflationsschutz. Liquide Mittel werden – nach den Turbulenzen der Finanzkrise – tendenziell nach wie vor verstärkt in Immobilien angelegt und weniger in andere Anlagen wie beispielsweise Aktien oder auch Staatsanleihen investiert. Zusätzlich hat der Anteil von Forwarddarlehen, die zwangsläufig niedrigere Beleihungsausläufe aufweisen, zum Vormonat leicht angezogen. Entsprechend sinkt der durchschnittliche Beleihungsauslauf auch im Januar auf mittlerweile 77,74 Prozent.
Über die Dr. Klein & Co. AG
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