(Gießen, den 18.05.2011) Für viele Menschen nahezu eine Heldentat: Das Rauchen aufgeben. Die meisten Nichtraucher in Spe scheitern häufig bei dem Versuch, die letzte Zigarette auch als solche auszudrücken.
KnowHowNow befragt Dr. Lars Pracejus über Chancen und Möglichkeiten, das Rauchen effektiv und nachhaltig aufzugeben. Der promovierte Psychologe und Hypnotherapeut aus Gießen hilft selbst seit über fünf Jahren seinen Klienten bei der Rauchentwöhnung – und zwar mit Hypnose!
Sie dürfen mit dem Team von KHN vom Spezialisten erfahren, was sich dahinter verbirgt.
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KHN
Herr Dr. Lars Pracejus, in einer Zeit, welche dem Rauchen immer weniger Popularität vergönnt – welche Chancen bieten sich hier dem Raucher, möglichst ungezwungen das Rauchen aufzugeben?
Dr. Lars Pracejus
Der Markt bietet umfangreiche Möglichkeiten: Verhaltenstherapie, Hypnotherapie, Akupunktur, Substitutionstherapie (Ersatzstoffe), als da sind: Pflaster, Kaugummis, Sublingualtabletten, E-Zigaretten. Des weiteren gibt es Seminare, Vorträge, Kurse, Bücher, Therapiegruppen, Selbsthilfegruppen und auf Raucherentwöhnung spezialisierte Therapeuten.
Ungezwungen ist in diesem Zusammenhang ein schwieriger Begriff. Um von einem Genussgift wegzukommen ist eine Zeit der körperlichen und psychischen Entwöhnung notwendig. Das kann dem Raucher nicht erspart werden, aber er kann dabei begleitet werden.
KHN
Sie gelten als Spezialist auf dem Gebiet der Hypnotherapie. Wie kann man sich Raucherentwöhnung durch Hypnotherapie vorstellen?
Dr. Lars Pracejus
Raucherentwöhnung kann in der Gruppe oder im Einzelsetting geschehen. Ich biete beides an. Es gibt ein Vorgespräch, in dem verhaltenstherapeutische Tipps und Strategien erläutert werden. Außerdem wird die Substitution durch Nikotinpflaster besprochen. In den Therapiesitzungen 2, 3 und 4 wird die Abstinenz (Enthaltsamkeit) durch hypnotherapeutische Interventionen konsolidiert (gefestigt). Nach einer Zeit von zwei bis drei Monaten erfolgt noch mal ein Nachgespräch.
KHN
Wie hoch ist die Erfolgschance, nachhaltig das Rauchen mit psychologischer Hilfe aufzugeben? Was für Alternativen gibt es?
Dr. Lars Pracejus
Wie oben aufgezählt gibt es viele alternative Verfahren, aber die Kombination von Verhaltenstherapie und Hypnotherapie ist die erfolgsversprechendste. Studien belegen, dass ein Jahr nach der Therapie weiterhin knapp 50% der Klienten rauchfrei sind. Das ist doppelt so viel wie bei anderen Therapieformen (Schweizer u. Revenstorf, 2003).
KHN
Kennen viele der Nichtraucher in Spe diese Möglichkeiten? Wie wird Aufklärung erzeugt?
Dr. Lars Pracejus
Das Gießener Institut für Psychologietransfer e.V. (GIP) bietet am 31.05.2011, dem Weltnichtrauchertag eine Informationsveranstaltung in der Kongresshalle Gießen an und hat mich eingeladen, dort zwei Vorträge zu halten:
18:00 Uhr, „Was ist, was kann Hypnotherapie?“ Dies ist ein Vortrag für Fachkollegen: Diplom-Psychologen, Ärzte, Zahnärzte und Studenten dieser Disziplinen.
20:00 Uhr, „Raucherentwöhnung durch Hypnose“. Dies ist ein Vortrag für interessierte Laien und zukünftige Nichtraucher.
Veranstaltungsort: Kongresshalle Gießen (Kerkrade-Zimmer), Berliner Platz 2. Eingang von der Wieseck aus. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich.
KHN
Worauf werden Sie bei Ihrem kommenden Vortrag den Schwerpunkt legen?
Dr. Lars Pracejus
Beim ersten Vortrag für Fachkollegen erläutere ich allgemein die Grundprinzipien der Hypnotherapie, die Indikationsgebiete und wenn Interesse daran besteht, die Fortbildungsmöglichkeiten.
Der zweite Vortrag erläutert den Ablauf der Raucherentwöhnung durch Hypnose für zukünftige Nichtraucher und bietet ein Forum für offene Fragen, die häufig mit vielen Vorurteilen über Hypnotherapie gespickt sind: Willenlosigkeit, Kontrollverlust, Erinnerungslücken und ähnliches.
KHN
Gibt es Möglichkeiten der Eigentherapie?
Dr. Lars Pracejus
Das Aufhören in Eigenregie ist leider selten erfolgreich. Nur 5% der Klienten schaffen es alleine aufzuhören. Mark Twain hat gesagt: „Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft.“ Das Schwierige an der Raucherentwöhnung ist nicht das Aufhören. Die Schwierigkeit besteht im Nicht-wieder-Anfangen. Hier leistet die psychologische Begleitung eine Unterstützung, die in der Eigentherapie fehlt.
KHN
Herr Dr. Pracejus – lassen Sie mich die Frage erlauben, ob Sie selbst Raucher sind?
Dr. Lars Pracejus
Ich habe in Jugend und jungem Erwachsenenalter einige Jahre Zigaretten geraucht. Ich habe mit der Sofort-Stop-Methode und in Eigenregie aufgehört. Ich beobachtete aber viele Freunde und Bekannte, die es nicht schafften. Die Humangenetik erforscht die Theorie, dass es eine genetische Prädisposition für „Suchtpersönlichkeiten“ gibt. Bestimmte genetische Ausstattungen führen also dazu, dass einige Menschen eher substanzabhängig werden können als andere. Ich habe das Privileg nicht zur Abhängigkeit zu neigen.
KHN
Gibt es Möglichkeiten an sich selbst zu erkennen, ob man tatsächlich im Stande ist, das Rauchen aufzugeben?
Dr. Lars Pracejus
Zur erfolgreichen Raucherentwöhnung gehört der feste Wille es zu tun. Ein Patient, der deshalb kommt, weil sein Arzt sagt, er müsse aus gesundheitlichen Gründen aufhören, mir aber berichtet, er rauche gerne und täte es am liebsten weiterhin, bringt nicht die entscheidende Voraussetzung mit.
Der Willensentschluss ist zwar notwendig aber noch nicht ausreichend. Ein Patient muss eine Vorstellung davon erarbeiten, wie es sein wird rauchfrei zu sein. Das geschieht in den Sitzungen.
KHN
Gibt es überhaupt derartige Individualitäten bei einer Rauchentwöhnung, oder kann man bei jedem Hilfesuchenden gleichermaßen vorgehen?
Dr. Lars Pracejus
Irvin Yalom hat gesagt, dass der Therapeut bei jedem Patienten sich nicht nur einer anderen Therapie bedienen sollte, sondern dass er sogar bei jedem Patienten eine eigene Therapie erfinden muss! Die Grundlagen unserer Arbeit sind durch ein wissenschaftlich untersuchtes Konzept gestützt, auf dem das Programm basiert. Dennoch muss der Therapeut individuell auf jeden Patienten einzeln eingehen können. Darin liegt die eigentliche Stärke des Therapeuten.
KHN
Empfinden Sie die Behandlung aus Ihrer Sicht kompliziert? Welche Komplikationen oder Stressfaktoren erwarten Sie und den Patienten?
Dr. Lars Pracejus
Die Raucherentwöhnung gilt in der Psychotherapie eigentlich eher als Gebiet, welches wenig Komplikationen aufweist. Schlimmstenfalls wird ein Patient rückfällig, aber auch das wäre keine extreme Katastrophe. Raucher haben oft ein sehr positives und geselliges Selbstbild und Raucherentwöhnungsgruppen sind oftmals sehr unterhaltsam und sogar lustig. Der Stress des körperlichen Entzugs kann durch Nikotinersatz aufgefangen und der Stress des psychischen Entzugs durch die Interventionen des Therapeuten sowie der Gruppenmitglieder gelindert werden. In der Summe erwarte ich also eher erfolgreiche therapeutische Arbeit als Stress. Für den zukünftigen Nichtraucher bleibt natürlich trotzdem ein Rest Willensstärke und Arbeit, die er aufbringen muss.
KHN
Was wollen Sie einem willigen Nichtraucher in Spe an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben?
Dr. Lars Pracejus
Vertrauen Sie lieber Ihrer Kraft als Ihrem Glück. Sie können es schaffen!
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Dr. Lars Pracejus arbeitet in eigener Privatpraxis für Psychotherapie (HPG) in Gießen. Er steht für Beratung und Nachfrage zur Thematik persönlich zur Verfügung.
Praxis für Psychotherapie (HPG)
Dipl.-Psych. Dr. Lars Pracejus
Südanlage 12, 35390 Gießen
Tel.: 0641 – 55 99 613
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Experten-Interview ‚Rauchentwöhnung durch Hypnotherapie‘, Im Gespräch Dr. Lars Pracejus. Praxis: Südanlage 12, 35390 Gießen. Diplom-Psychologe aus Gießen und Spezialist für Psychotherapie, Hessen. Promotion (rer. nat.) und Studium der Psychologie und Medizin an der Justus Liebig Universität Gießen.
Interviewkennung bei Rückfragen an KnowHowNow: med/0003
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Dr. Lars Pracejus arbeitet in eigener Privatpraxis für Psychotherapie (HPG) in Gießen. Er steht für Beratung und Nachfrage zur Thematik persönlich zur Verfügung.
Dr. Lars Pracejus
Dr. Lars Pracejus
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