Digitalisierung an den Schulen: Auf das WIE kommt es an

Meinungsbeitrag des Vorstands der Stiftung Digitale Bildung

Germering, 12. Januar 2024. Nach dem Schock, den die jüngste PISA-Studie ausgelöst hat, wurde häufig die Digitalisierung als eine Ursache für den Niedergang genannt, da auch das in puncto Digitalisierung besonders fortschrittliche Schweden gegenüber früheren Studien stark zurückgefallen war. Jürgen Biffar, Vorstand der Stiftung Digitale Bildung, erläutert in seinem Meinungsbeitrag „Erneuter PISA-Schock wegen Digitalisierung?“ ( https://www.digi-edu.org/presse), dass die nahezu ausschließliche Konzentration auf die digitale Infrastruktur eher kontraproduktiv war. Echten Lernfortschritt bringen aus seiner Sicht ganzheitliche digitale Lernsysteme, die auch eine Lösung für den im PISA-Kontext oft beklagten Mangel an individueller Förderung der Lernenden durch die Lehrkräfte bieten.

An einem Übermaß an Digitalisierung an deutschen Schulen kann das schlechte PISA-Ergebnis nicht gelegen haben, denn nachweislich sind deutsche Schulen in diesem Punkt gegenüber anderen Ländern deutlich im Rückstand. Und Schweden erweist sich bei genauerem Hinsehen als wenig stichhaltiges Beispiel, da dort offenbar versäumt wurde, neben der hardwareorientierten Ausstattung der Schulen auch für hochwertige Lernmedien zu sorgen. (Siehe dazu auch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 23.12.2023, https://www.digi-edu.org/presse).
„Fast überall basierte die Digitalisierungsstrategie nahezu ausschließlich darauf, eine möglichst gute digitale Infrastruktur zu schaffen und die Kinder mit geeigneten Endgeräten auszustatten“, so Biffar. Die Schulen seien mit der Auswahl geeigneter Lernmedien alleingelassen worden und griffen häufig auf PDF-Dokumente zurück, die keinen didaktischen Mehrwert bieten und gegenüber klassischen Lehrbüchern eher einen Rückschritt darstellen. Für hochwertige Lernsoftware stehe außerdem kein Geld zur Verfügung.
Um die Entwicklung von hochwertiger Lernsoftware zu fördern, hat die Stiftung Digitale Bildung kürzlich einen Vorschlag für Förderrichtlinien eines Programmes zur schnellen Entwicklung des Marktes für hochwertige Lernsoftware erarbeitet (siehe Pressemitteilung vom 16. November 2023, https://www.presseportal.de/pm/150662/5650557). Mit einem auf mehrere Jahre angelegten, erfolgsorientierten Förderprogramm sollen vielversprechende Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre Produkte bis zur Marktreife zu führen.

Die gemeinnützige Stiftung Digitale Bildung wurde 2019 von Michaela Wienke und Jürgen Biffar aus der Überzeugung heraus gegründet, dass zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit – Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel – ein höheres Bildungsniveau in allen Bevölkerungsschichten erforderlich ist. Erreichbar ist das Ziel deutlich erhöhter Lernerfolge aus Sicht des Stifterehepaars durch digitale Mittel. Als Gründer und bis 2019 Geschäftsführer von DocuWare, einem international renommierten Anbieter von Cloud-basierten Lösungen für Dokumentenmanagement und Workflow-Automation, verfügt Jürgen Biffar über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung.
Weitere Informationen: https://www.digi-edu.org/presse

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