Die helle Jahreszeit bricht an und mit ihr kommt eine Veränderung, die tief in unser Dasein eingreift. Unser Gemüt scheint aufzuleben, unsere Sinne erwachen zu neuem Leben, und unsere Emotionen tanzen im Licht der Sonne. Doch wie genau beeinflusst die Helligkeit unser Sein? Im Folgenden tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Sinne und Emotionen, um zu verstehen, wie Helligkeit einen besonderen Wandel in unser Leben bringt.
Die Sinne erwachen: Ein Tanz im Licht
Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen die Erde berühren, spüren wir eine Veränderung in der Luft. Es ist, als ob die Welt aus einem langen Schlaf erwacht und sich in ein neues Gewand kleidet. Unsere Sinne scheinen sich zu öffnen, unsere Augen nehmen die Welt in ihrer ganzen Klarheit wahr. Die Farben um uns herum leuchten in einem intensiveren Glanz. Doch was genau passiert in unserem Körper, wenn wir das Licht der Sonne aufnehmen?
Das Geheimnis liegt in den Photorezeptoren unserer Augen, kleinen Zellen, die Licht in elektrische Signale umwandeln und sie an unser Gehirn senden. Diese Signale lösen eine Kaskade von Reaktionen aus, die unsere Stimmung, unser Verhalten und sogar unsere kognitive Leistungsfähigkeit beeinflussen. Forschungen haben gezeigt, dass helles Licht die Produktion von Serotonin stimuliert, einem Neurotransmitter, der mit Glück und Wohlbefinden in Verbindung gebracht wird. Das erklärt, warum wir uns an sonnigen Tagen oft energiegeladen und fröhlich fühlen.
Helligkeit gilt als das Gute: “ Es werde Licht„.
Das Erscheinen des Lichts und damit das Ende der Dunkelheit wird metaphorisch mit dem Wandel vom Bösen zum Guten gleichgesetzt und mit Erleuchtung und Erkenntnis. Wer positive Entwicklung im Leben anstrebt und sich dafür einsetzt, ist hell.
Wer die Fähigkeit besitzt aber nicht lernen will, wer nicht gestalten will, wer sich nicht für Veränderung einsetzt, für Klarheit und Wandel, für menschlich bedeutsame ethische Ziele, bleibt zurück und es gilt dann eher der Satz: „Der letzte macht das Licht aus.“
Eine Entwicklung in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, stellt uns zu jeder Zeit vor die Frage, ob wir den Weg in die Helligkeit gehen oder den Weg in die Dunkelheit; den Weg der Erleuchtung, der Weisheit oder der reinen Gier und der Unwissenheit. Es ist wie in der Natur eine existenzielle Frage, die ebenfalls auf unser seelisches Gleichgewicht eine enorme Auswirkung hat.
Die Keynote Speakerin, Schriftstellerin und Psychologin Delia Müller berichtet in ihrem spannenden und ergreifenden Vortrag: “ Ausbruch aus der Psychofalle“ über die Wichtigkeit einer klaren Haltung im Leben.
Sie berichtet über die enorme Kraft der Aufmerksamkeitslenkung zum Lichtvollen, zu einem wirklich erfolgreichen und spannendem Leben, das mit Freude und Liebe verbunden ist, mit Enthusiasmus und mit Selbstverwirklichung. Sie weiß aus eigenen tiefgreifender Erfahrungen heraus und aus den Geschichten Ihrer Klienten, was es heißt, seinen eigenen, ganz speziellen Weg endlich zu finden. Das braucht Mut und Klarheit. Das bedeutet wirklicher Wandel.
Das sollte kommuniziert werden.
Farben als Sprache der Seele: Die Psychologie des Lichts
Doch Helligkeit ist nicht nur eine Frage des Lichts. Farben spielen eine ebenso wichtige Rolle in unserem emotionalen Erleben. Jede Farbe hat ihre eigene Bedeutung und kann tiefe Emotionen in uns hervorrufen. Rot steht für Leidenschaft und Energie, Blau für Ruhe und Gelassenheit, Grün für Harmonie und Wachstum. Durch geschickte Manipulation von Farben und Licht können Psychologen eine Vielzahl von Emotionen auslösen und sogar therapeutische Effekte erzielen.
Eine interessante Studie von Dr. Anna Chang und ihrem Team an der Universität von Kalifornien untersuchte die Auswirkungen von farbigem Licht auf die Stimmung von Probanden. Sie fanden heraus, dass rotes Licht die Herzfrequenz erhöhte und eine aktive, aufgeregte Stimmung erzeugte, während blaues Licht beruhigend wirkte und Stress abbauen half. Diese Ergebnisse zeigen, wie Farben gezielt eingesetzt werden können, um Emotionen zu regulieren und psychisches Wohlbefinden zu fördern.
Man kann das metaphorisch durchaus auch auf Berichterstattungen durch Medien beziehen. Gibt es nur düstere Prophezeiungen, so wirkt sich das auf die Stimmungslage der Leser deutlich aus. Die Frage wäre, ob wir nun alles schön malen sollten? Könnte das zu einem positiven Wandel in unserer Welt beitragen?
Betrachtet man einmal die Emotionen, so fand Paul Ekman, ein US-amerikanischer Psychologe heraus, dass es 7 Basisemotionen gibt: Freude, Trauer, Wut, Angst, Abscheu, Überraschung und Verachtung.
Angst ist dabei sehr entscheidend. Bei Gefahr seinen Ängsten Aufmerksamkeit zu schenken, kann lebensrettend sein. Deshalb scheint es wohl sinnvoll, all das zu berichten, was negativ und bedrohlich ist. Wir wählen damit das Prinzip: „Schmerz vermeiden.“ Diese Informationen werden von unserem Gehirn besonders aufmerksam verarbeitet.
Leider vergessen wir, dass die Freude und auch die Liebe und das Mitgefühl absolut notwendige Faktoren von Entwicklung sind. Also wäre es wichtig mehr über positive Entwicklungen und Beispiele zu berichten. Wir werden unsere Schöpferkraft besonders gerne dafür einsetzen, was wir lieben, was wir begehrenswert finden. Dabei ist es wichtig positive Werte zu vermitteln. So sollte das Helle einen höheren Anreizcharakter haben, eine Vorbildwirkung. Wie wäre es, wenn es in Berichterstattungen mehr darum ginge Frieden zu stiften, als zu beschreiben, wie wirkungsvoll Waffen sind? Wie wäre es, wenn es in der Wirtschaft mehr darum gehen würde, Waren zu entwickeln, die gut sind für die Menschen und die Natur, im wahren Sinne wertvoll? Das wäre ein begrüßenswerter Faktor.
In der Zeit, in der wir leben ist das Thema Bewusstsein, also das bewusste Sein von einer ganz entscheidenden Bedeutung.
Im Prinzip zeigt uns der Frühling und die zunehmende Helligkeit jedes Jahr aufs Neue, wie wir gedeihen können. Licht – ist unerlässlich.
Wir können also schon allein durch eine bewusste Kommunikation die Aufmerksamkeit auf das Positive richten und es zu einem Anreiz der Entwicklung werden lassen.
Mut zur Veränderung: Die Kraft der Selbstreflexion
Doch die wahre Veränderung kommt nicht nur von außen, sondern auch von innen. Mutig zu sein bedeutet, sich selbst zu hinterfragen, alte Muster loszulassen und sich neuen Erfahrungen zu öffnen. In der Helligkeit des Tageslichts sehen wir uns selbst klarer, ohne die Schatten, die die Dunkelheit wirft. Es ist eine Zeit der Erneuerung, der Selbstreflexion und des persönlichen Wachstums.
Fazit: Ein Leben im Licht
Die Helligkeit beeinflusst unser Dasein auf vielfältige Weise, von unseren Emotionen bis hin zu unserer kognitiven Leistungsfähigkeit. Doch inmitten des Lichts und der Farben liegt auch die Möglichkeit zur Veränderung und zum persönlichen Wachstum. Indem wir den Mut finden, uns selbst zu reflektieren und alte Muster loszulassen, können wir ein Leben voller Klarheit und Erfüllung führen. Möge das Licht uns immer den Weg weisen auf unserem ständigen Tanz des Wandels und der Transformation.
Dipl.-Psych. Delia Müller
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