Warum die hochgelobte Job-Revolution bei Daimler zu scheitern droht
Wer im Recruiting arbeitet, kam an dieser Schlagzeile nicht vorbei: Der Weltkonzern Daimler, bekannt für starre Hierarchien und gewerkschaftlich korrekte Arbeitszeiten, startet eine Job-Revolution. Wie wir nicht erst seit gestern – und auch nicht erst seit der Daimler-Umfrage unter den 80.000 Mitarbeitern – wissen, wird sich die Arbeitswelt der Zukunft deutlich von der unserer Eltern unterscheiden. Auf der Couch arbeiten, Meetings im Cafe abhalten, Konferenzen aus dem Park führen – so stellen sich die Zukunftsforscher das vor. Lustig ist das eigentlich nicht, denn genau so arbeiten heute schon viele Startups z. B. im Silicon Valley. Und wir fangen jetzt gerade mit der Diskussion an. Armes Deutschland.
Revolution oder Papiertiger?
Ich weiß gar nicht genau, ob man Herrn Zetsche jetzt trotzdem gratulieren soll. Einerseits zollt ihm die Presse Respekt und bezeichnet seinen waghalsigen Vorstoß als „Revolution“. Andererseits steht die Weisheit der sich ändernden Erwartungen einer nachwachsenden Generation in zahllosen Büchern und in noch mehr Artikeln zum Thema. Der Wunsch nach freierem Arbeiten ist bekannt. Selbst Andrea Nahles (SPD), die normalerweise wirklich gar nichts merkt, konstatierte beim Kongress zur Zukunft der Arbeit Ende März 2016 in Berlin: „Viele Beschäftigte sind offen für Flexibilität.“ Ob man wirklich eine Umfrage braucht, um das herauszufinden? Vielleicht ist das bei Daimler so – womit wir wieder beim Thema „Behäbigkeit“ wären. Aber lassen wir das. Herr Zetsche leidet sicher schon genug unter Tesla. Da braucht er keine zusätzliche Schelte von einem unbedeutenden HR-Blogger.
Als einer der ersten großen Konzerne in Deutschland will das Unternehmen aus Stuttgart nun also sein altes Konzept der Arbeit komplett umwerfen – und es den Wünschen seiner Mitarbeiter anpassen. Mehr als 80 Prozent der Belegschaft hatten in der Umfrage festgestellt: „Wir wollen räumliche und zeitliche Autonomie.“ Donnerwetter – die Nahles’sche Vision wird Realität! Einmal abgesehen davon, dass man bei Tesla diese Frage gar nicht hätte stellen müssen, wäre als Spontanreaktion auf eine solche Zahl Elon Musk sofort mit der Spitzhacke losgelaufen und hätte sämtliche Zeiterfassungsterminals eigenhändig aus der Wand gerissen – und dabei möglicherweise auch den einen oder anderen Betriebsrat nicht verschont. Böse Bilder, die ich da in meinem Kopfkino habe …
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