Die Internetsuche von morgen gestalten

Die Open Search Foundation (OSF) stellt mit 13 europäischen Partnern die Weichen im Forschungsprojekt „OpenWebSearch.EU“ – Erstmals fördert die EU das Thema.

Für das neue Projekt OpenWebSearch.EU arbeitet die Open Search Foundation (OSF) e.V. mit 13 renommierten europäischen Partnern – darunter das CERN, die DLR und die TU Graz – zusammen. Das Ziel: eine offene europäische Infrastruktur für die Websuche zu entwickeln. Das Projekt wird zur digitalen Souveränität Europas beitragen und einen offenen, fairen Suchmaschinenmarkt fördern. Die Europäische Kommission hat nun die Finanzierung des Projekts durch das Förderprogramm „Horizont Europa“ in Höhe von 8,5 Millionen Euro genehmigt.

Europas Werte für das Web
„Ein freier, offener und unvoreingenommener Zugang zu Informationen – diese Grundprinzipien der Websuche sind verloren gegangen, und wir müssen sie dringend wiederherstellen. Deshalb werden wir eine offene europäische Infrastruktur für die Websuche schaffen, die auf europäischen Werten und Regeln basiert“, sagt Projektkoordinator Michael Granitzer von der Universität Passau und der Open Search Foundation (OSF).

In den nächsten drei Jahren werden die Forscher:innen den Kern eines europäischen Open Web Index (OWI) als Grundlage für eine neue Internetsuche in Europa entwickeln. Darüber hinaus legt das Projekt die Grundlagen für eine offene und erweiterbare europäische Infrastruktur für die Web-Suche und -Analyse (OWSAI), die auf Europas Werten, Grundsätzen, Rechtsvorschriften und Standards basiert.

DLR erwartet Innovationsschub
„Die offene Websuche wird Europa einen Innovationschub geben. Die Wissenschaft, die europäische Datenökonomie und die Wirtschaft insgesamt werden den offenen Webindex als Innovationsplattform und Datenquelle nutzen können“, sagt Dr. Stefan Voigt, Vorstand der Open Search Foundation und Leiter des Projekts OpenSearch@DLR aus dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR. „Dies ist besonders wichtig für künftige KI-Innovationen und für andere europäische Infrastrukturen wie z. B. die European Open Science Cloud oder GAIA-X.“

Mehr Vielfalt im Suchmaschinenmarkt
Die Projektidee entstand aus der Besorgnis über das Ungleichgewicht auf dem Suchmaschinenmarkt heraus: Obwohl die Websuche ein Rückgrat unserer digitalen Wirtschaft ist, wird sie von nur wenigen Gatekeepern wie Google, Microsoft, Baidu oder Yandex beherrscht. Informationen als öffentliches Gut mit freiem, unvoreingenommenem und transparentem Zugang sind damit nicht mehr unter öffentlicher Kontrolle. Dieses Ungleichgewicht gefährdet die Demokratie und schränkt das Innovationspotenzial der europäischen Forschungslandschaft und Wirtschaft ein.

Die Open Search Foundation setzt auf mehr Ethik
„Die Internetsuche geht uns alle an. Sie bereichert unsere Demokratie, sofern ihre Grundpfeiler – Vertrauen, Vielfalt und Transparenz – gewahrt sind. Ich freue mich sehr darüber, dass wir als NGO in diesem Projekt mithelfen, diese Werte in die Websuche zurückzubringen,“ sagt Christine Plote, Vorstandsmitglied der Open Search Foundation (OSF) und Leiterin der OSF-Fachgruppe Ethik.

Das multidisziplinäre Konsortium von OpenWebSearch.EU aus 14 europäischen Partnern ist davon überzeugt, dass „die offene Websuchinfrastruktur zu Europas Souveränität bei der Orientierung und Suche im Web beitragen wird. Sie wird uns allen als Bürger:innen zugutekommen. Endlich werden wir wieder eine echte Wahlmöglichkeit bei der Auswahl von Suchmaschinen haben.“

OpenWebSearch.EU ist das erste Projekt, das die EU finanziert, um die Websuche von morgen in Gang zu bringen. Es wird im September 2022 anlaufen. Die 14 Partnereinrichtungen werden zunächst über einen Zeitraum von drei Jahren zusammenarbeiten. Das Projekt wird mit 8,5 Millionen Euro aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon“ der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101070014 gefördert.

Über das Projekt
Das Projekt OpenWebSearch.EU wird mit 8,5 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe (Nr. 101070014) gefördert. Die 14 Partner werden für einen Zeitraum von drei Jahren zusammenarbeiten.

Projektpartner
1. University of Passau, Germany (uni-passau.de)
2. Leibniz Supercomputing Centre of Bavarian Academy of Sciences and Humanities, Germany (lrz.de)
3. Stichting Radboud Universiteit, Netherlands (ru.nl)
4. Leipzig University, Germany (uni-leipzig.de)
5. Graz University of Technology, Austria (tugraz.at)
6. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Germany (dlr.de)
7. VSB – Technical University of Ostrava, IT4Innovations, Czech Republic (www.vsb.cz)
8. European Organization for Nuclear Research – CERN, Switzerland (home.cern)
9. Open Search Foundation, Germany (opensearchfoundation.org)
10. A1 Slovenija, telekomunikacijske storitve, d. d., Slovenia (a1.si)
11. CSC-Tieteen Tietotekniikan Keskus Oy, Finland (csc.fi)
12. Stichting Nlnet, Netherlands (nlnet.nl)
13. Bauhaus-Universität Weimar, Germany (uni-weimar.de)
14. SUMA-EV – Association for Free Access to Knowledge, Germany (suma-ev.de)

Über Horizon Europe
Horizont Europa ist das wichtigste Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation. Es zielt darauf ab, eine wissens- und innovationsbasierte Gesellschaft und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Das Programm trägt zur Umsetzung der Leitlinien der Europäischen Kommission bei.

Die Open Search Foundation e.V. (OSF) ist eine europäische Bewegung für mehr Transparenz und Vielfalt im Internet. Im Schulterschluss mit Forschungseinrichtungen, Rechenzentren und Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft setzt sich das OSF-Team für eine Websuche ein, die allen zugute kommt. Gemeinsames Ziel ist ein offener Suchindex, der Ethik und europäische Werte von Anfang an mitdenkt.
Motto: „Together for a Better Net“.

Firmenkontakt
Open Search Foundation e.V. – OSF
Christine Plote
Schorn 6
82319 Starnberg
+4981519719372
cp@opensearchfoundation.org
https://opensearchfoundation.org

Pressekontakt
Open Search Foundation e.V. – OSF
Andrea Schmölzer
Riedener Weg 41
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Bildquelle: (c) Open Search Foundation e.V.