[pd-f/td] Die Tage werden kürzer und spätestens mit der Zeitumstellung Ende Oktober ist funktionierendes Licht am Velo überlebenswichtig. Ein kurzer Lichtcheck ist unvermeidbar, wenn man nicht im Dunkeln stehen möchte. Der pressedienst-fahrrad gibt Tipps zur Selbsthilfe:
Fehlersuche beginnt mit Frage nach dem Stand der Technik
1. Der häufigste Defekt an alten Lichtanlagen sind durchgebrannte „Birnen“. Oft brennt unbemerkt zunächst die Rücklichtbirne durch. Die ganze Dynamoleistung überlastet anschließend die Frontbirne. Bevor man hier zum Ersatz-Halogenlämpchen greift, ist es zu überlegen, ob man nicht gleich auf einen modernen LED-Scheinwerfer aufrüstet. „Scheinwerfer mit LED-Technik bieten bis zu sechsmal mehr Lichtleistung als alte Halogen-Modelle und eine LED hält zudem ein ganzes Fahrradleben lang“, erklärt Sebastian Göttling vom Beleuchtungsspezialisten Busch und Müller (www.bumm.de).
2. Funktioniert das Licht bei Nässe und Regen nicht, ist meist ein durchrutschender Seitenläuferdynamo Quell des Übels. Spezielle Dynamoaufsätze können hier Abhilfe schaffen, doch das nicht wirklich komfortable Funktionsprinzip dieses Dynamotyps ändern sie nicht. „Wir verbauen heute zu 92 Prozent Nabendynamos an unseren Rädern. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad als die Seitenläufer und vor allem hört und spürt man sie nicht im Betrieb, da sie einen viel geringeren Fahrwiderstand aufweisen“, erklärt Katrin Pfeuffer vom Traditionsradhersteller Hercules (www.hercules-bikes.de). Ein Laufrad mit Nabendynamo bekommt man heute schon für unter 100 Euro beim Fachhändler zum Nachrüsten.
3. Auch die einadrige Verkabelung von Dynamo, Scheinwerfer und Rücklicht liefert an älteren Rädern eine enorme Angriffsfläche für den Fehlerteufel, da die Rückleitung des Stroms zum Dynamo („Masseleitung“) über den Fahrradrahmen läuft. „Bevor man nun mit Strommessgeräten nach der Lücke im System sucht, ist man mit dem Umrüsten auf eine Doppelverkabelung (optimal als Koaxialkabel) besser beraten“, weiß Anke Namendorf vom niederländischen Fahrradhersteller Koga (www.koga.com).
4. Reflektoren nicht vergessen. Die im Volksmund Katzenaugen genannten Speichenreflektoren gehen ab und zu verloren. Bitte rechtzeitig an Ersatz denken oder besser auf die zeitgemäße Alternative zurückgreifen: Reifen mit Reflexstreifen, diese machen nämlich auch im Stand durch ihre Kreisform den Radfahrer kenntlich. Reifenhersteller wie Schwalbe (www.schwalbe.com) bieten alle gängigen Alltagsmodelle mit reflektierenden Flanken an. Sorge, dass Fahrbahnschmutz die Reflexstreifen verdreckt, muss man indes nicht haben. „Die Reflektion ist selbst bei verschmutzten Flanken noch mehr als ausreichend“, sagt Doris Klytta von Schwalbe.
Clever: Auch Kleidung, Taschen und Helme für Radfahrer reflektieren heute und geben einen Zusatz an passiver Sicherheit (z. B. Helm „Urban-I signal yellow“ von Abus, 64,95 Euro, www.abus.de).
„Moderne Fahrradlichtanlagen sind heute so zuverlässig wie die der motorisierten Verkehrsteilnehmer. Das Nachrüsten geht schnell. Viele Fahrradhändler bieten im Herbst daher preiswerte Updates auf moderne sorglos-Lichtanlagen an“, erklärt Dirk Sexauer vom Verbund Service und Fahrrad (www.vsf.de), zu dessen Wintercheck-Aktion auch der obligatorische Lichtcheck gehört.
Bei der Aufrüstung sind Extras die man vom Automobil kennt längst auch am Velo wählbar: Lichtanlagen mit Sensortechnik etwa, die das Licht bei Dämmerung und Dunkelheit selbständig anschaltet. Der Clou der neuesten Generation von Frontscheinwerfern wie etwa dem Lumotec IQ Cyo RT von Busch und Müller ist die so genannte Tagfahrlicht-Funktion. Hier sorgen zusätzliche LED, dass der Radfahrer auch am Tage vom Gegenverkehr besser wahrgenommen wird.
Standlicht vorn wie hinten ist längst Usus. Busch und Müller geht noch einen Schritt weiter und präsentierte erstmals zur Eurobike 2011 mit BrakeTec eine Bremslichtfunktion fürs Fahrrad. Die Elektronik in der Rückleuchte reagiert auf abrupte Drehzahländerungen des Nabendynamos, lässt die LED heller aufleuchten und warnt somit den nachfolgenden Verkehr.
Jede Technik hat ihre Tücken
5. Auch die modernste Lichtanlage ist vor einer einfachen Beschädigung nicht gefeit. Manchmal ist ein Kabel gerissen oder so beschädigt, dass der Stromkreis unterbrochen ist. Dann muss es ausgetauscht werden.
6. Wackelkontakte, lockere oder gelöste Kabelanschlüsse an Lampe, Rücklicht und Dynamo unterbrechen ebenfalls den Stromkreislauf. Nun gilt es zu überprüfen, ob alle Kabel festsitzen. Ist dies der Fall, aber Steck- oder Klemmverbindungen sind oxydiert, kann ebenfalls kein Strom fließen. Hier hilft es, den Stecker zu lösen und das Metall mit Nagelfeile oder Schmirgelpapier blank zu reiben. Die Anschlusskontakte vertragen gelegentlich auch etwas Pflegeöl. Kontaktspray ist oft zu aggressiv und konserviert die Kontakte nicht. Übrigens: Pflegeprodukte wie das Universalschmiermittel „1-Step“ von Finish Line (ab 8,95 Euro, www.grofa.de) eignet sich sowohl für elektronische Kontakte als auch für die Kette und andere zu pflegende Teile am Rad. Gut zu wissen, wenn man sich an die Radpflege macht.
7. Lose herumhängende Kabel reißen besonders schnell, deshalb die Kabel gut mit Kabelbindern am Rahmen fixieren.
8. Steht der Sensorschalter richtig? Moderne, sensorgesteuerte Lichtanlagen schalten sich bei Dunkelheit automatisch ein. Allerdings muss der Schalter (am Scheinwerfer) richtig stehen: „senso“ oder „S“ brennt nur im Dunklen; „on“ oder „1“: brennt auch bei Tageslicht. Manche Scheinwerfer haben eine dritte Schalterstellung, die das Licht komplett auschaltet. Übrigens: Bei Neonlicht reagiert der Sensor mancher Lichtautomatik nicht, das Fahrradlicht muss dann manuell eingeschaltet werden.
Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…
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