Ab dem 1. Mai 2011 wird der deutsche Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Ungarn, der Slowakei und der Tschechischen Republik frei zugänglich sein. Über 50 Prozent der Personalverantwortlichen in Deutschland erwarten derzeit keinen Zustrom von osteuropäischen Bewerbern, 74 Prozent prognostizieren aber einen verstärkten Wettbewerb unter an- und ungelernten Arbeitnehmern. Nur 22 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die Ausweitung der Arbeitnehmerfreizügigkeit dem Fachkräftemangel entgegenwirken wird. Dies geht aus einer aktuellen Kurzumfrage (DGFP-Blitzlicht) der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) hervor, an der sich im März 2011 insgesamt 123 Personalverantwortliche beteiligten.
Mit ihren Kurzumfragen „DGFP-Blitzlicht“ bildet die DGFP regelmäßig die Meinungen von Personalverantwortlichen zu aktuellen personalpolitischen Themen ab. Im März ging die DGFP der Frage nach, welche Konsequenzen sich aus der Ausweitung der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit für den deutschen Arbeitsmarkt und das Personalmanagement ergeben. An der Online-Umfrage beteiligten sich insgesamt 123 Personalverantwortliche aus DGFP-Mitgliedsunternehmen jeder Größenordnung.
54 Prozent der befragten Personalmanager erwarten, dass ein Zustrom von Bewerbern aus Osteuropa ausbleiben wird. Mit einem starken Zustrom rechnen lediglich 4 Prozent der Befragungsteilnehmer; einen geringen Zustrom prognostizieren immerhin 38 Prozent.
Drei von vier Personalmanagern glauben, dass die Ausweitung der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit zu einem verstärkten Wettbewerb unter an- und ungelernten Arbeitnehmern führen wird. Bezüglich der Befürchtung, dass es durch zu Lohndumping kommen könnte, gehen die Einschätzungen auseinander: 28 Prozent der Befragten halten eine solche Entwicklung für wahrscheinlich; 35 Prozent gehen davon aus, dass es kein Lohndumping geben wird. Dass durch die Zuwanderung qualifizierter Arbeitnehmer aus Osteuropa einem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann, meinen lediglich 22 Prozent der Befragungsteilnehmer. Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt sind nach Ansicht der meisten befragten Personalmanager (68 Prozent) nicht zu erwarten.
Knapp die Hälfte der Befragten rechnet damit, dass die Ausweitung der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit keine Konsequenzen für das Personalmanagement im eigenen Unternehmen haben wird. Weitere 21 Prozent geben zu, sich dazu noch keine Gedanken gemacht zu haben. In den Unternehmen, in denen die Personalmanager schon über konkrete Maßnahmen nachgedacht haben (35 Prozent), liegen die Schwerpunkte auf Integrationsmaßnahmen und Fragen des interkulturellen Personalmanagements.
Der ausführliche Ergebnisbericht ist hier veröffentlicht: http://www.dgfp.de/de/content/articles/dgfp-blitzlicht-arbeitnehmenrfreizuegigkeit-in-der-eu-1997/.
Allgemeine Informationen zu den DGFP-Studien finden Sie hier: http://www.dgfp.de/studien.
Seit 1952 vereinigt die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) Personalverantwortliche aus Unternehmen, Wissenschaft und Beratung zu der unabhängigen Fachvereinigung für das Personalmanagement. Mit über 2.000 Mitgliedern bündelt und entwickelt die DGFP zukunftsweisende Lösungsansätze zur nachhaltigen Professionalisierung des Personalmanagements. Mit ihren Mitgliedsunternehmen repräsentiert die DGFP über 43.000 Personalverantwortliche, die für über 11 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland Personalmanagement gestalten. Regelmäßig organisiert die DGFP bundesweit 125 Erfahrungsaustausch-Gruppen mit über 4.000 aktiven Personalentscheidern und bietet die qualifizierte Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte in Personalmanagement, Personalführung und persönliche Selbstkompetenzen an.
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