– 87 Prozent aller Personaler beobachten bei Führungskräften große Unsicherheit im Umgang mit Betroffenen
In 88 Prozent deutscher Unternehmen bestätigen Personalmanager eine psychische Beanspruchung der Mitarbeiter. 87 Prozent beobachten große Unsicherheit der Führungskräfte im Umgang mit den Betroffenen und 76 Prozent halten sie für unzureichend vorbereitet. Dies ermittelte die Deutsche Gesellschaft für Personalführung in einer Studie, an der sich im Januar 2011 insgesamt 239 Personalmanager beteiligten. Den ausführlichen Ergebnisbericht der Studie stellt die DGFP ab sofort in ihrer Reihe „PraxisPapiere“ auf ihrer Homepage zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Die Befragung zeigt, dass sich die allgemeine Entwicklung einer Zunahme psychischer Erkrankungen mehr und mehr in den Unternehmen niederschlägt – und zwar nicht nur in Form psychischer Erkrankungen, sondern auch in Form psychischer Beanspruchungen als deren mögliche Vorstufe.
88 Prozent der befragten Personalmanager berichten, dass es in ihrem Unternehmen psychisch beanspruchte Mitarbeiter mit auffälligem Arbeitsverhalten gibt. Besonders betroffen sind Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing/ Vertrieb, Produktion und Kundencenter/ Service. In 85 Prozent der Unternehmen haben die betrieblichen Fehlzeiten aufgrund psychischer Beanspruchung in den letzten zwei Jahren zugenommen.
Ursächliche Faktoren
Frage nach den Ursachen zeigen sich Unterschiede zwischen Führungskräften und Mitarbeitern: Während für die psychische Beanspruchung von Führungskräften vor allem starker Erfolgsdruck (87 Prozent), Zeitdruck (68 Prozent),ständige Erreichbarkeit (63 Prozent) und fehlender Ausgleich in der Freizeit (62 Prozent) verantwortlich gemacht werden, nennen die befragten Personalmanager als Ursache für die psychische Beanspruchung von Mitarbeitern primär private Belastungen und Probleme (78 Prozent), Konflikte mit Fürhungskräften und Kollegen (76 Prozent), Zeitdruck (70 Prozent) und Arbeitsverdichtung (63 Prozent).
Umgang mit psychischer Beanspruchung in den Unternehmen
Was den Umgang der Führungskräfte mit psychisch beanspruchten Mitarbeitern angeht, so scheint es dort erhebliche Defizite zu geben. 76 Prozent der befragten Personalmanagern sind der Ansicht, dass die Führungskräfte in ihrem Unternehmen nur unzureichend darauf vorbereitet sind, psychische Beanspruchung zu erkennen. 87 Prozent der Befragten beobachten, dass die Führungskräfte unsicher sind, wie sie sich im Umgang mit psychisch beanspruchten Mitarbeitern adäquat verhalten. 56 Prozent der befragten Personalmanager haben den Eindruck, dass die Führungskräfte die psychische Beanspruchung ihrer Mitarbeiter tabuisieren.
DGFP PraxisPapiere:
Mit der Working-Paper-Reihe „PraxisPapiere“ stellt die DGFP aktuelle Befragungsergebnisse und Beiträge zu Themen des Personalmanagements unmittelbar nach Auswertung zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Weitere Informationen unter: http://www.dgfp.de/praxispapiere
Download PraxisPapier „Psychische Beanspruchung von Mitarbeitern unter: http://www.dgfp.de/media/content-downloads/1961/dgfp-studie-psychische-beanspruchung.pdf
Seit 1952 vereinigt die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) Personalverantwortliche aus Unternehmen, Wissenschaft und Beratung zu der unabhängigen Fachvereinigung für das Personalmanagement. Mit über 2.000 Mitgliedern bündelt und entwickelt die DGFP zukunftsweisende Lösungsansätze zur nachhaltigen Professionalisierung des Personalmanagements. Mit ihren Mitgliedsunternehmen repräsentiert die DGFP über 43.000 Personalverantwortliche, die für über 11 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland Personalmanagement gestalten. Regelmäßig organisiert die DGFP bundesweit 125 Erfahrungsaustausch-Gruppen mit über 4.000 aktiven Personalentscheidern und bietet die qualifizierte Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte in Personalmanagement, Personalführung und persönliche Selbstkompetenzen an.
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