Gerade zur Weihnachtszeit ist die Versuchung groß, viele Kinder wünschen sich einen kleinen Hund oder ein Kätzchen.
Viele Tierheime geben deshalb auch im Winter keine Tiere mehr ab. Tiere sollten nicht unbedacht verschenkt werden – ganz besonders gilt das zu Weihnachten. Zwar ist ein Haustier für viele Familien eine Bereicherung, mit der Anschaffung eines Tieres sind jedoch immer viel Aufwand und auch finanzielle Belastungen verbunden. Ratgeber für Haustierhaltung rechnen so etwa mit Kosten von ca. 10.000 EUR, die ein Hundehalter bei einer ca. 15-jährigen Lebenserwartung seines Tieres für Futter, tierärztliche Behandlung und Versorgung aufbringen muss. Einige Rassehunde und -katzen benötigen auf Grund spezieller Züchtungen zudem noch zusätzliche Versorgung oder Pflege, die über die übliche Betreuung hinausgeht. Auch sind bestimmte Krankheiten oder Pflegebedürfnisse bei Rassetieren keine Seltenheit. Die Anschaffung eines Haustieres sollte eine wohlüberlegte Entscheidung sein, die mit Verantwortung getragen werden muss. Ein Tier zu halten, bedeutet auch das Eingehen von Kompromissen und gewissen Einschränkungen. Bevor ein Tier angeschafft wird, sollte man sich die Frage stellen, ob man auch dazu bereit ist. Katzentoiletten und Kaninchenställe müssen gesäubert, ein Hund muss täglich ausgeführt werden, bei jedem Wetter. Je nach Größe sollten mindestens eine bis zwei Stunden für das Gassigehen eingeplant werden.
Viele Tierhalter, die sich spontan für den Kauf eines Haustieres entschieden haben, stehen dazu regelmäßig vor einem weiteren Problem: Wohin mit dem Tier im Urlaub, wenn sich niemand kümmern kann? Viele Züchter und auch Tierheime bieten eine vorübergehende Urlaubsbetreuung von Haustieren an. Doch Tierheime melden regelmäßig zu den klassischen Urlaubszeiten und leider auch verstärkt nach Weihnachten einen dramatischen Anstieg von ausgesetzten Tieren. Auf diese Weise entledigt sich so mancher Tierhalter seines „Problems“, doch ist das Aussetzen eines Tieres nicht nur strafbar, sondern bedeutet für das Tier – wenn es nicht gefunden wird – meist den sicheren Tod. Hunde und Katzen, die heute als Heimtiere gehalten werden, sind zu einem selbständigen Überleben in der Natur nicht mehr fähig. Wenn sie nicht anderen Tieren zum Opfer fallen, verhungern sie meist kläglich, da sie nicht in der Lage sind, für ihre Ernährung zu sorgen. Auch über die Unterbringung des Haustieres im Urlaub oder im Krankheitsfall sollte man sich daher im Vorfeld Gedanken machen. Nach offiziellen Angaben der Tierheime werden Jahr für Jahr bis zu 500.000 Tiere ausgesetzt, die Dunkelziffer dürfte noch weit darüber liegen. Was viele allerdings nicht wissen: Das Aussetzen von Tieren kann mit bis zu 25.000 EUR Strafe ziemlich teuer werden.
Ein großes Problem, welches oft und ganz besonders zur Weihnachtszeit zu Spontankäufen führt, stellen Verkäufe von Tieren auf Märkten dar: Meist im Grenzgebiet zu Osteuropa werden Hunde und Katzen zu Niedrigstpreisen angeboten. Dabei haben die meisten Tiere eine eher zweifelhafte Herkunft – auf Wochenmärkten, in Zeitungsanzeigen oder einfach am Straßenrand angebotene Jungtiere sind meist eingeschmuggelte Tiere, die oft unter erbärmlichen Zuständen als Massenware „produziert“ werden, häufig sind diese Tiere krank und überleben oft nicht lange. Meist werden die Jungen viel zu früh von den Muttertieren getrennt, sind nicht oder nur unzureichend geimpft, leiden an Mangelerscheinungen und brauchen oft eine kostspielige Behandlung, während die Muttertiere viel zu häufig geschwängert und als Gebärmaschinen missbraucht werden. Solche Tiere sollte man nicht kaufen, so mitleiderregend sie auch angepriesen werden, denn für jedes verkaufte Tierbaby steht meist schon ein neues bereit.
Um solche Strukturen nicht ungewollt zu unterstützen, sollte man sich beim Kauf eines Haustieres daher wenn möglich auch immer die Elterntiere ansehen und Tiere nur bei seriösen Verkäufern erwerben – grundsätzlich jedoch nie anonym. Der Deutsche Tierhilfe Verband e.V. empfiehlt, die Anschaffung eines Haustieres immer mit der ganzen Familie mit genügend Zeit zu überlegen, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt. Auch für Tiere, die aus dem Tierheim geholt werden, ist es schlimm, wieder zurück zu müssen. Regelmäßige Besuche im Tierheim, die auch mit dem Ausführen von Hunden verbunden werden können, sind vor der Anschaffung eines Haustieres ein guter Weg, sich an die Verantwortung zu gewöhnen. Und zu Weihnachten freuen sich Kinder seit jeher auch über Stofftiere.
Der bundesweit arbeitende Deutsche Tierhilfe Verband (DTV) setzt sich aktiv und effektiv für den Tierschutz ein. Der DTV-Schwerpunkt liegt in der Unterstützung von Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen im In- und Ausland sowie in der gezielten Öffentlichkeitsarbeit, um Tierleid bereits in der Entstehung zu verhindern. Aber auch durch die Verknüpfung mit anderen Organisationen setzt sich der eingetragene Verein für die Umsetzung von tierschutzrelevanten Themen auf politischer und regionaler Ebene ein – Gemeinsam verhindern wir Tierquälerei, so das Leitmotto des Deutsche Tierhilfe Verbands.
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