Repräsentative Studie zeigt Lücken beim Saft-Wissen
Bonn, 18. Juni 2018. Deutschland ist gerade wieder Weltmeister geworden – beim Saftkonsum. 32,2 Liter hat jeder Deutsche 2017 getrunken. Wenig weltmeisterlich ist es aber um das Wissen in Sachen Fruchtsaft bestellt. So scheitern schon viele beim Thema Fruchtgehalt. Das zeigt eine aktuelle Befragung von NORDLIGHT research im Auftrag des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF).
Egal ob Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat oder Direktsaft: Saft ist immer 100 Prozent Frucht. Für 81 Prozent der Verbraucher ist das nicht so selbstverständlich wie es sich anhört. Sie gehen davon aus, dass Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat nicht allein aus dem Saft der Früchte besteht. Immerhin 77 Prozent sind der Meinung, dass Direktsaft zu 100 Prozent aus Frucht besteht. Bleiben 23 Prozent für die auch das nicht selbstverständlich ist. Dabei ist das Herstellungsverfahren für den Fruchtgehalt unerheblich. Und auch beim Thema Zucker sind die Verbraucher oft schlecht informiert. Denn auch hier gilt: Egal ob aus Konzentrat oder als Direktsaft – Fruchtsaft enthält immer nur den von Natur aus in den Früchten vorkommenden Zucker.
Warum zwei unterschiedliche Herstellungsverfahren?
Die Rohstoffe – also das Obst für unsere Fruchtsäfte – kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern. Um die Qualität des Saftes und die wertvollen Inhaltstoffe zu erhalten, aber auch, um die Transportkosten zu minimieren und nachhaltig zu wirtschaften, werden viele Rohstoffe erntereif im Ursprungsland entsaftet und zu Fruchtsaftkonzentrat weiterverarbeitet. Wasser und Aromen werden dem Fruchtsaft mittels Verdampfung entzogen. Auf diese Weise wird das Volumen des Saftes auf ein Sechstel reduziert. In Deutschland wird das Fruchtsaftkonzentrat von den Fruchtsaftherstellern mit speziell aufbereitetem Trinkwasser wieder rückverdünnt – in der Fachsprache heißt das „rekonstituiert“. Das Ergebnis ist ein 100-prozentiger Fruchtsaft, der sich in Geschmack und in den Inhaltsstoffen in keiner Weise von einem Direktsaft unterscheidet, so verlangt es der Gesetzgeber. Fruchtsaftkonzentrate lassen sich über einen längeren Zeitraum bevorraten und können so schlechte Erntejahre ausgleichen, damit den Verbrauchern an 365 Tagen im Jahr das gesamte Sortiment an Fruchtsäften zur Verfügung steht.
Auswahl und Erfrischung überzeugt
Die breite Palette und große Auswahl an Fruchtsäften beeinflusst die Deutschen beim Konsum und Genuss. Bei der Antwort auf die Frage, warum sie Saft trinken, sind sich die Verbraucher – und auch die Geschlechter – einig: Ganz oben steht für sie als Grund für den Fruchtsaftgenuss die große Vielfalt (73 Prozent) – für jeden Geschmack und jeden Anlass ist etwas dabei. Fruchtsaft sorgt bei 69 Prozent für eine „fruchtige Erfrischung“, etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) verwöhnen bzw. belohnen sich mit Saft und für 47 Prozent bedeutet der Genuss von Fruchtsaft eine „Aktivierung der Lebensgeister“.
Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. in Bonn wurde 1951 gegründet. Rund 345 Fruchtsaft-, Fruchtnektar-, Gemüsesaft- und Gemüsenektarhersteller Deutschlands sind Mitglied. Der Verband vertritt die gemeinsamen Interessen der Branche im In- und Ausland.
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