Deutsche Bahn stellt ersten modernisierten Intercity vor
Investition von mehr als 250 Millionen Euro ? Deutsche Bahn setzt Modernisierung der Fahrzeugflotte im Fern- und Nahverkehr konsequent fort ? Erster Einsatz der überarbeiteten IC-Wagen zwischen Hamburg und Köln
(Berlin/Hamburg, 4. Oktober 2012) Die Deutsche Bahn (DB) präsentierte am Donnerstag in Hamburg-Altona den ersten modernisierten Intercity. Im Rahmen der Generalüberholung der IC-Flotte werden über 770 Intercity-Wagen bis Ende 2014 umfangreich überarbeitet. Damit wird der Fahrkomfort für die Reisenden erheblich verbessert. Die DB investiert rund 250 Millionen Euro, um die Wagen für ihren Einsatz bis 2023 fit zu machen.
„Damit machen wir aus der betagten IC-Flotte wieder echte Wohlfühl-Züge und lösen einen weiteren Teil unseres Kundenversprechens ein, die Reisequalität nachhaltig zu steigern“, sagt Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn.
Ab Fahrplanwechsel am 9. Dezember fahren auf der stark nachgefragten Strecke Hamburg-Bremen-Köln-Mainz-Stuttgart überwiegend modernisierte Intercity-Züge. Auf der Linie Hamburg-Bremen-Köln-Mainz-Frankfurt (Main) kommen ab Fahrplanwechsel neben den bisherigen IC-Zügen mehr ICE zum Einsatz. Damit wird der Fernverkehr der DB zwischen Hamburg und Köln zu rund 80 Prozent mit hochwertigen Zügen gefahren.
Die Modernisierung der Intercity-Züge umfasst komfortsteigernde Maßnahmen, wie die Erneuerung von 46.000 Sitzen mit Lederbezug in der 1. Klasse und Veloursstoff in der 2. Klasse. Außerdem werden Steckdosen eingebaut und Wandverkleidungen, Tische sowie etwa 42.000 Quadratmeter Teppich ausgetauscht. Die Bistrowagen erhalten eine neue Ausstattung. Zusätzlich wird im Servicewagen das Kleinkindabteil neu gestaltet und der Bereich für mobilitätseingeschränkte Reisende vergrößert. Neben den Erneuerungen im Komfortbereich spielen auch technische Maßnahmen eine Rolle. Die technischen Modernisierungsmaßnahmen konzentrieren sich unter anderem auf die Türen, Klimaanlagen und die Energieversorgung.
Über eine Million Fertigungsstunden sind insgesamt für die Umbauarbeiten kalkuliert. Eine besondere Herausforderung des Projekts stellt die Vielzahl an unterschiedlichen Wagentypen dar: Die Wagenflotte besteht aus 34 Bau- und Unterbauarten mit unterschiedlichen Varianten. Die Fahrzeuge sind teilweise 40 Jahre alt und kommen aus den Beständen der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn. Ein standardisiertes Fertigungsverfahren ist somit kaum möglich. Zudem waren umfangreiche Vorarbeiten nötig. So wurden beispielsweise zu Beginn des Projektes für alle Varianten individuelle Zeichnungen für das neue Innenraumdesign angefertigt. Die Ingenieurleistungen erfolgen durch die DB Systemtechnik. Mit der Umsetzung sind die Werke der DB Fahrzeuginstandhaltung in Neumünster, Kassel und Nürnberg beauftragt.
Die Überarbeitung der Intercity-Züge ist Teil eines umfassenden Modernisierungskonzepts der DB für den Fernverkehr. Neben den Intercity- Zügen werden aktuell die 44 ICE 2-Fahrzeuge modernisiert. Außerdem stockt die DB mit 16 neuen ICE 3 sowie 27 Doppelstockzügen ihre Flotte auf.
Langfristig kommen noch bis zu 300 ICx hinzu. Insgesamt plant die DB, in den nächsten Jahren rund zwölf Milliarden Euro in die Fahrzeugflotte zu investieren.
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