Der Bau der deutschen Westbefestigungen – Doku Helios-Verlag – von D.R. Bettinger

in den Jahren 1936 bis 1940 und ihre Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg

Wohl zu allen Zeitabschnitten ihrer Geschichte haben sich Menschen darum bemüht, ihr Leben, sowie Hab und Gut, durch Befestigungen unterschiedlicher Dimensionen zu schützen. Markante Beispiele aus vielen Jahrhunderten lassen diese Bemühungen bis in unsere Tage hinein erkennbar werden. Denken wir in diesem Zusammenhang an die Chinesische Mauer, die, um 500 vor Christi Geburt begonnen, im ausgehenden 17. Jahrhundert die stattliche Ausdehnung von 2 600 km Länge erreichte. Mit Graben, Wall, Türmen und Kastellen auf 550 km Länge versuchten die Römer ab etwa 83 nach Christi Geburt ihren eroberten Gebieten rechts des Rheines gegen die Überfälle der Germanen wirksamen Schutz zu geben. Von den Marken Karls des Großen, über die ummauerten Städte des Mittelalters und die Festungsbauten Ludwigs XIV. spannt sich der Bogen bis in das 20. Jahrhundert.
Erste Ansätze zur Gründung eines Bundes deutscher Staaten gehen auf den Ersten Pariser Frieden vom 10. Mai 1814 zurück. Der damalige Friedensvertrag enthielt eine Klausel über die Zukunft der deutschen Staaten. Diese sollten unabhängig voneinander sein, gleichzeitig aber auch durch ein gemeinsames föderatives Band verknüpft werden. Diesen Überlegungen folgte der Wiener Kongress am 8. Juni 1815 mit der Deutschen Bundesakte. So trat an die Stelle des alten Reiches der Deutsche Bund. Er bestand aus 39 Staaten, unter ihnen die Reichsstädte Bremen, Hamburg, Lübeck und Frankfurt am Main. Auf militärischem Gebiet hatten vor allem die Bundesfestungen eine besondere Bedeutung: Hier wurden die Stehenden Teile der Bundestruppen stationiert. Die Festungen lagen an der Grenze zu Frankreich, da man im Westen ein Übergreifen revolutionärer Bewegungen oder staatliches Expansionsstreben befürchtete. Die bis 1859 größte Bundesfestung befand sich in Mainz. Hinzu kamen die Festungen der Städte Luxemburg und Landau sowie nach der sogenannten Rheinkrise im Jahre 1840 die Städte Rastatt und Ulm. Zum Unterhalt der Festungen zahlten die Bundesstaaten Beiträge in eine Bundesmatrikularkasse ein.
Vor allem in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde es für viele Länder nahezu zu einer Selbstverständlichkeit, Landesbefestigungen zu errichten. Es entstanden: eine Grenzbefestigung in Belgien 1932 – 1939, die Mannerheim-Linie in Finnland 1920 – 1940, die Maginot-Linie in Frankreich 1927 – 1940, die Metaxas-Linie in Griechenland ab 1939, der Vallo Alpino in Italien, die Stalin-Linie an der Westgrenze Russlands 1929, die Reduit-Stellung in der Schweiz ab 1886, die Franco-Linie in Spanien ab 1939, die Tschechische Grenzstellung 1935 – 1938, die Befestigungen an den Grenzen im Osten und Westen des Deutschen Reiches von 1925 bis 1940. und schließlich der Atlantikwall an den Küsten zahlreicher Staaten Westeuropas entlang ab etwa 1940, sprechen hier, beispielhaft genannt, eine deutliche Sprache.
ISBN 978-3-86933-262-8, Hardcover, Fadenbindung, 21,6 x 28,6 cm, DIN A4, 306 Seiten, 574 schwarz-weiß Fotos, 143 Schemata. Mehr Informationen im Helios-Verlag.

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