Delfinarium Münster schließt seine Pforten – Nürnberg und Duisburg müssen folgen
Am kommenden Sonntag (06.01.) findet im Delfinarium Münster die letzte Delfinshow statt. Damit endet nach fast 40 Jahren ein weiteres trauriges Kapitel der Delfinhaltung in Deutschland. Anschließend werden die drei verbliebenen Großen Tümmler auf andere Delfinarien verteilt, wohin ist jedoch noch unklar. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die Haltung von Delfinen in zoologischen Einrichtungen scharf, denn diese ist niemals artgerecht möglich. Auch die Delfinarien in Nürnberg und Duisburg müssen deshalb unbedingt noch folgen.
„Wir sind froh, dass die tierschutzwidrige Haltung endlich ein Ende hat. Das war überfällig. Das Hauptbecken in Münster hatte gerade einmal eine Größe von etwa 10×20 Metern, das ist für die Delfine nicht mehr als eine Badewanne“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Auf der anderen Seite bestehen mit Duisburg und Nürnberg weiterhin noch zwei Delfinarien, deren Haltungsbedingungen genauso problematisch sind. Wir werden uns daher weiter für ein Ende der Delfinhaltung in Deutschland einsetzen“, so Schröder abschließend.
Das Delfinarium Münster wurde 1974 eröffnet. Seitdem wurden dort verschiedene Meeressäugetiere zusammen gehalten. Derzeit leben neben Kalifornischen Seelöwen noch die drei Großen Tümmler „Nando“, „Rocco“ und „Palawas“ in einem Becken. Sie bilden eine Junggesellengruppe und sind im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms in Münster „geparkt“, denn für die Zucht sind vor allem die Weibchen interessant. Wohin die drei Männchen letztlich gebracht werden, wurde bisher offiziell nicht bekannt gegeben. Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit langem ein Ende der tierschutzwidrigen Gefangenschaftshaltung von Delfinen. Aus Sicht der Tierschützer ist es den Tieren dort unmöglich, artgemäße Verhaltensweisen auszuleben. Zahlreiche Todesfälle sind die Folge.
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