Geschäftsmodell der Lebens- und Rentenversicherung hängt nicht allein von der Rendite ab
Wie zu Beginn eines jeden Jahres, hat die Deutsche Aktuarvereinigung auch in diesem Jahr eine Empfehlung über die Höhe des Rechnungszinses in der Lebensversicherung für das Jahr 2015 ausgesprochen. Der Berufsverband der wichtigsten Versicherungsmathematiker empfiehlt, den Garantiezins von derzeit 1,75 % zum 1. Januar 2015 auf 1,25 % zu kürzen – so tief wie noch nie zuvor.
Manche Kritiker und Verbraucherschützer sehen deshalb bereits das Ende der Garantieprodukte nahen. Doch die Abgesänge kommen zu früh, denn bei der Altersvorsorge geht es um weit mehr als nur um die Rendite. Michael Wrobel, Ressortvorstand Kapitalanlagen der Kölner Pensionskasse, erinnert daran, dass das Modell der Lebens- und Rentenversicherung auch in der Niedrigzinsphase weiter gebraucht wird. „Für die Absicherung von Lebensrisiken wie Erwerbsminderung oder Krankheit und den Schutz der Hinterbliebenen im Todesfall braucht es die Solidargemeinschaft einer Versicherung. Niemand sonst kann diesen Versicherungsschutz organisieren und im Fall der Fälle bereitstellen – und zwar unabhängig davon wie hoch der Zins auf die Versicherungsbeiträge aktuell jeweils ist.“
Gerade in der aktuellen Phase besonders niedriger Zinsen ist es wichtig, sich auf die Kernaufgabe der privaten und betrieblichen Altersversorgung zu besinnen. Diese liegt in der Übernahme des Langlebigkeitsrisikos für die Versicherten. Nur im Kollektiv einer Versichertengemeinschaft kann die Zahlung einer Rente bis zum Lebensende garantiert werden – angesichts der steigenden durchschnittlichen Lebenserwartung der Menschen eine immer wichtigere Aufgabe.
Zudem wäre selbst ein Garantiezins von 1,25 % derzeit noch immer mehr wert als die Geldanlage auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten. Nicht ausschließen sollte man auch, dass der Rechnungszins in Zukunft wieder steigt, die Phase niedriger Zinsen also eine vorübergehende Erscheinung bleibt. Ohnehin kommt es in der kapitalgedeckten Altersversorgung nicht ausschließlich auf den Garantiezins an. Entscheidend ist letztendlich die tatsächliche Gesamtverzinsung des Vertragsguthabens inklusive zugeteilter Überschüsse, die in der Regel deutlich höher als der Garantiezins ist. So kann die Kölner Pensionskasse aufgrund einer vorausschauenden Kapitalanlagestrategie die Vorsorgegelder der Versicherten im Durchschnitt der letzten Jahre mit rund vier Prozent verzinsen. Dazu gehört eine langfristig und risikominimiert ausgerichtete Anlagestrategie mit Sachwertorientierung sowie weltweiter Streuung der Kapitalanlagen.
Die Kölner Pensionskasse ist eine branchenungebundene Pensionskasse, die allen Arbeitgebern und Arbeitnehmern offen steht. Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist die Kölner Pensionskasse keinen fremden Kapitalgebern oder Anteilseignern verpflichtet. Die erwirtschafteten Überschüsse verbleiben als Eigenkapital im Unternehmen oder stehen den Versicherungsnehmern als Mitgliedern des Versicherungsvereins zu.
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