Mit zunehmendem Alter produziert unser Körper immer weniger Hyaluronsäure. Deshalb bekommen wir mit der Zeit Falten und versuchen dagegen anzugehen. Die Frage ist, lässt sich die Natur wirklich austricksen?
Jenseits der Zwanzig produziert der Körper immer weniger Hyaluronsäure, wodurch die Haut langsam ihre Spannkraft verliert. Im Alter von 40 Jahren sind es nur noch 50 – 60% der ursprünglichen Säuremenge, mit 60 nur noch 10%. Wer dem entgegen wirkt und seiner Haut Hyaluronsäure gönnt, verleiht ihr Feuchtigkeit, Elastizität und Volumen, damit werben die meisten Kosmetikhersteller.
Tatsache ist, dass die Hyaluronsäure unfassbar viel Wasser binden kann, nämlich das bis zu 5000fache ihres Gewichts. Als Beispiel wird oft der Glaskörper des Auges herangeführt, welcher zu 98% aus Wasser besteht, dass an nur 2% Hyaluronsäure gebunden ist. Einig ist man sich, dass die jugendlich pralle Haut nicht in diesem Sinne wieder herstellbar ist, doch Präparate mit Hyaluronsäure können Fältchen ausgleichen. Die Anwendung sollte dann täglich erfolgen.
Seit die industrielle Herstellung von Hyaluronsäure erfolgt, ist Hyaluronsäure aus dem Faltenfülltmaterial Nr. 1 avanciert. Früher war Collagen das Mittel der Wahl, doch weil es aus Fremdeiweiß stammt, reagierten Haut und Organismus oft mit Allergien, Knötchenbildung und Rötungen, was bei Hyaluronsäure nicht der Fall ist. Unterspritzungen mit Hyaluronsäure lassen allenfalls leichte Rötungen, in seltenen Fällen mal einen kleinen blauen Fleck. Sind tatsächlich mal kleine Knubbel entstanden, sollte man sie möglichst gleich sanft einmassieren, wodurch sich dann das angestaute Filmmaterial verteilen kann. Man kann die eingespritzte Hyaluronsäure als Bioimplantat bezeichnen und dann in gewissem Rahmen auch tasten. Hyaluronsäure eignet sich besonders um tiefe Falten, wie die Nasolabialfalte oder Krähenfüße zu unterspritzen. Stirn und Zornesfalten sind muskuläre, also mimische Falten, bei welchen Botox eingesetzt werden muss. Die bekannte feinen Knitterfalten und die besonders ungeliebten Plisseefalten im Bereich um den Mund, können mit einer dünnflüssigen Hyaluronsäurezubereitung deutlich bemindert werden.
Angenehm ist, dass der Effekt solcher Unterspritzungen zwischen 3 und 12 Monate anhält. Abhängig von der Wirkdauer ist das Material, das verwendet wird, aber auch genetische Faktoren und vor allem der Lebensstil.
Die Kosten einer Behandlung liegen bei mindestens 300 Euro je nach Größe des Areals, welches unterspritzt werden muss. Inzwischen werden auch Kapsel mit Hyaluronsäure zum Schlucken angeboten, welche den Hyaluronsäurespiegel im Körper erhöhen sollen. Allerdings sind hier starke Zweifel angebracht, ob die Hyaluronsäure (eine Kette aus Zuckern, chemisch gesehen) unbeschadet den Magen passieren kann. Es ist also fraglich, ob Hyaluronsäure wirklich am gewünschten Zielort ankommt und die Hautelastizität verbessert.
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