Frauen in Afrika haben kaum Zugang zu Krediten, das sie keine Sicherheiten bieten können. Ihre Möglichkeiten, ein Unternehmen zu gründen oder ihren bäuerlichen Betrieb zu verbessern, sind daher beschränkt. Abhilfe schaffen hier Kreditfonds, die Frauen und Männer zur Verfügung stehen, und die explizite Einbeziehung von Frauen in die Planung von Dorfentwicklungsprojekten.
Ababa Banti aus Äthiopien erzählt: „Ich erinnere mich noch gut, wie das Hunger Projekt in unser Dorf kam. Wir wurden gefragt, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen, vor allem wir Frauen. Ein bisschen seltsam war das schon, niemand hat uns bisher nach unseren Hoffnungen und nach unserer Zukunft gefragt. Wir entschlossen uns gemeinsam, etwas zu unternehmen. Für uns und unsere Familien. Zuerst begannen die Leute uns zu schulen. Ich wurde zur Sekretärin der Entwicklungsgruppe bestimmt. Zusammen machten wir uns an die Errichtung eines Epizentrums. So ein Epizentrum ist das Herzstück der Arbeit. Hier wird für ausreichende Ernährung, Bildung, sauberes Wasser, Nahrungsmittelspeicher und gemeinsame Gärten gesorgt.“
Ababa Banit hat mit einem Kleinkredit eine Hühnerfarm eröffnet. „Ich bin sehr froh darüber, dass mein Kredit nicht von einer großen Bank kommt, sondern von unserem Kleinkreditfonds, der von und für Frauen eigenständig geleitet wird. Ob es so etwas auch in Europa gibt?
Natürlich müssen wir Zinsen und Tilgung unserer Kredite bezahlen. Je nach Kreditvolumen der Zinssatz zwischen 8 und 10%. Die Hälfte der Zahlung geht direkt in den Kreditfonds und steht dann weiteren Frauen zur Verfügung. Die andere Hälfte wir auf einem Sparkonto für die Frauen angelegt und dient als Rücklage.
Übrigens war es für mich und die anderen Frauen und Männer nicht leicht, überhaupt einen Kredit zu bekommen. Wir mussten zum Bespiel an einem Alphabetisierungskurs teilnehmen und weitere Kurse zu den Themen „Buchführung“ und „Rechnen“ absolvieren. Wir mussten einen Plan haben, was für ein Unternehmen wir mit dem Geld gründen wollen. Unsere Töchter müssen wir zudem in die Schule schicken.
Ich habe mich dann für den Ausbau einer Hühnerfarm entschieden, die jetzt sehr erfolgreich ist, mir zum ersten Mal in meinen Leben ein eigenes Einkommen bringt und mich und meine Familie unabhängig von fremder Hilfe macht. Auch wen ich nur Söhne habe, hat mir mein eigenes Leben gezeigt, wie wichtig die Bildung gerade für Mädchen und Frauen ist. Es gibt natürlich noch einen weiteren Grund, warum das Hunger Projekt so sehr auf Frauen setzt. Frauen investieren ihr Geld in die Familie und nicht wie viele Männer in unnütze Sachen oder Alkohol.“
Weitere Informationen über Ababa Banti gibt es unter: http://www.das-hunger-projekt.de/E1_01_popup100718.html
Das Hunger Projekt e.V. ist eine globale Nichtregierungsorganisation (NRO), die sich seit 1977 für die nachhaltige Überwindung chronischen Hungers einsetzt. Gegenwärtig ist das Hunger Projekt in 12 Ländern Afrikas, Südasiens und Lateinamerikas (in Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Malawi, Mosambik, Senegal und Uganda; in Indien und Bangladesch; in Mexiko und Peru) vertreten. Insgesamt gibt es 350 Angestellten und rund 362.000 Ehrenamtlichen. Der internationale Hauptsitz ist in New York.
In Deutschland arbeitet das Hunger Projekt seit 1982 als gemeinnützig anerkannter Verein – momentan mit ca. 50 ehrenamtlichen Aktiven und fünf Teilzeitkräften. Weitere Partnerländer sind: Australien, Belgien, Großbritannien, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Schweden und die Schweiz.
Das Hunger Projekt konzentriert sich auf drei Leitgedanken: Mobilisierung zur Eigenverantwortung, Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie Stärkung lokaler Demokratie. Alle Strategien und Initiativen sind darauf ausgerichtet, die acht UN-Millenniumsentwicklungsziele zu unterstützen.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin zeichnet das Hunger Projekt e.V. seit Jahren mit dem DZI-Spendensiegel für seine transparente, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder aus.
Das Hunger Projekt e.V.
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