„Chicksal überzeugt GWA-Jury und Publikum

Stuttgart (pressrelations) –

„Chicksal“ überzeugt GWA-Jury und Publikum

Wussten Sie, dass in Deutschland täglich 137.000 männliche Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet werden, weil die Ernährungsindustrie mit ihnen nichts anzufangen weiß? Darauf machen die Studierenden Mediendesign und International Business der DHBW Ravensburg mit „Chicksal“ aufmerksam. Sie haben dazu den Jungunternehmer Mike erfunden, der mit einer neuen, ethisch fragwürdigen Geschäftsidee von diesem Missstand profitieren möchte. „Kauft männliche Küken!“, lautet seine Botschaft im Internet. „Für wenig Geld bekommen Sie einen praktischen Helfer für den Alltag.“ Küken-Modell Karl Kohldampf pickt Ihnen zum Beispiel die Krümel aus der Computer-Tastatur, Modell Volker Vital gibt einen guten Tennisball ab und Willi Weich den idealen Duschschwamm. Kein Wunder, lässt da der „Shitstorm“ nicht lange auf sich warten. Das Ganze ist natürlich reichlich makaber. Die Kampagne erreicht aber eines spielend leicht: Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.

Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) richtet den einzigen Nachwuchswettbewerb in Deutschland aus, der strategische und kreative Leistung gemeinsam bewertet. Marketing- und Designstudenten arbeiten Hand in Hand an einer Kommunikationslösung. Sie bekommen dabei einen Coaching Partner an die Seite, in dem Fall die Werbeagentur Eberle aus Schwäbisch Gmünd. An einem konkreten Fall aus dem Werbealltag können die Studierenden Strategie und Kreativität üben. Die Ravensburger Studierenden hatten es dabei mit dem Babynahrungshersteller Holle als Kunden zu tun. Holle zieht die männlichen Küken aus der Legenhennenzucht 120 Tage auf. Das ist dreimal länger als vergleichbare Tiere aus der Hähnchenmast.

Die Ravensburger Studierenden haben sich nicht für eine klassische Werbekampagne entschieden, sondern sie setzen auf Awareness, wollen also für das Thema sensibilisieren. Homepage, Facebook-Seite, Filmspots, Fernsehauftritte, Schlagzeilen in diversen Gazetten und selbst der vorprogrammierte Shitstorm: all das will geplant und umgesetzt sein.

Die Studierenden von Mediendesign haben nun bereits zum dritten Mal erfolgreich teilgenommen. Äußerst erfolgreich: einmal Gold, zweimal Silber und zweimal der Publikumspreis waren der Lohn. In diesem Jahr waren sie mit Unterstützung der Studierenden von International Business dabei. Betreuer waren die Professoren Mathias Hassenstein, Dr. Udo Klaiber und Herbert Moser. „Beide Studiengänge haben sich inhaltlich hervorragend ergänzt und sehr harmonisch zusammengearbeitet, so dass bei allen Beteiligten richtig viel Freude aufkam“, so die Professoren.

Das Ergebnis war der Jury des GWA Junior Agency Awards nach ausgiebiger Präsentation Silber wert. Und dass die Sache mit der Awareness voll aufgegangen ist, dafür ist der Publikumspreis der beste Beleg. Mit dem Ergebnis, dass mit insgesamt 1000 Euro das höchste Preisgeld nicht nach Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg oder Dortmund, sondern nach Ravensburg ging.

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