Bonner Perspektiven: BMZ und Bundes­stadt Bonn ver­ein­baren Zusammen­arbeit

Berlin (pressrelations) –

Bonner Perspektiven: BMZ und Bundes­stadt Bonn ver­ein­baren Zusammen­arbeit

Die Bundesstadt Bonn und das Bundes­ent­wick­lungs­ministerium bündeln ihre Kräfte zur Stärkung Bonns als Standort für nachhaltige Entwicklung

Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Jürgen Nimptsch, haben heute in Bonn ein Memorandum unterzeichnet. Darin bekennen sie sich zur Stärkung Bonns als Standort der Vereinten Nationen, für internationale Zusammenarbeit, Entwicklung und Nachhaltigkeit.

In einer gemeinsamen Initiative, unterstützt vom Land Nordrhein-Westfalen und unter Einbeziehung von in Bonn ansässigen Akteuren, wollen sie Bonn als Kompetenzzentrum für globale Zukunftsthemen weiter ausbauen und international positionieren. Dazu soll vor allem das Vorhaben „Bonner Perspektiven: Ein frischer Blick auf Nachhaltigkeit“ beitragen. Es umfasst die Entwicklung von Netzwerk- und Konferenzformaten, die mittels innovativer Dialogmethoden zu einem neuartigen Verständnis von Nachhaltigkeit führen.

„Wir wollen konsequent einzelne Politikfelder zueinander in Beziehung setzen. So wollen wir den komplexen Wir­kungs­zu­sammen­hängen auf den Grund gehen, die bislang Fortschritte bei einem verantwortungsvollen Umgang mit unseren Lebens­grund­lagen verhindert haben“, erläuterte Beerfeltz das Konzept.

Als ersten Schwerpunkt haben sich die Partner die sogenannte „Green Economy Transformation“ gewählt, den Umbau tra­di­tio­neller zu sozial-ökologischen, modernen Volks­wirt­schaften. Dieses Thema wird auch beim kommenden Gipfel für Nach­haltig­keit in Brasilien 2012, „Rio+20“, im Mittelpunkt der Diskussionen stehen.

Als Bundesstadt, deutsche Stadt der Vereinten Nationen und Heimat von 18 UN-Sekretariaten, mit einem starken Nach­haltig­keits­cluster mit rund 150 internationalen und international tätigen Nicht­re­gierungs­or­ga­ni­sationen, einer Vielzahl von wissenschaftlichen Hochschulen und Instituten sowie zahlreichen Mittelständlern aus dem Green-Tech-Bereich ist die Region Bonn Teil eines der stärksten Innovationszentren Deutschlands.

„Bonn ist ein idealer Standort, um gemeinsam an zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. In den zentralen Themenbereichen einer weltweit nachhaltigen Entwicklung sind wir hervorragend aufgestellt. Mit der Kompetenz unserer Netzwerke und der Erfahrung aus internationalen Debatten und Konferenzen können wir den internationalen Dialog um nachhaltige Entwicklung mit frischen Ideen aus Bonn bereichern“, so Oberbürgermeister Nimptsch. Diese Vereinbarung zeige in vorbildlicher Weise, wie ein Bundesministerium und die Bundesstadt zum Wohle des ganzen Landes zusammenarbeiten können.

Das wird keine leichte Aufgabe werden, wissen beide Partner. „Nachhaltige Entwicklung ist deshalb so schwierig zu erreichen“, erläuterte Staatssekretär Beerfeltz, „weil gesellschaftliche Be­reiche miteinander in Gleichklang gebracht werden müssen, die oftmals divergierende Interessen haben. Das BMZ will auch Lobby sein für Zukunft und Nachhaltigkeit in Deutschland.“

Deutlich werden diese Spannungsfelder im Geflecht von Wasser-, Energie- und Ernährungspolitik: Ohne Wasser gibt es keine ausreichende Energieproduktion und Energieversorgung, ohne Energie ist keine ausreichende Wasser­aufbereitung und Wasser­verteilung möglich. Die Nahrungsmittelproduktion schließlich hängt von beidem, Energie und Wasser, ab. Rund 90 Prozent des globalen Süßwasserverbrauchs wird für Energie und Landwirtschaft genutzt, nur 4 Prozent fallen für den un­mittel­baren menschlichen Bedarf an.

„Die für die Bewirtschaftung von Wasserressourcen ver­ant­wort­lichen Akteure müssen schon allein aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit ein gemeinsames Interesse daran haben, die Wasserressourcen zu schützen und nachhaltig zu nutzen“, so Beerfeltz. „Die Entwicklungsziele in den Bereichen Energiesicherheit, Ernährungssicherheit und Zugang zu Trink­wasser hängen entscheidend davon ab, ob Wasser in ausreichender Quantität und Qualität verfügbar ist.“

Das ist Grund genug, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Energie und Land nicht isoliert zu betrachten, sondern sie im Sinne eines ökologischen Wachstums und einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung zu diskutieren. Die Plattform dafür bietet die „Bonn2011 Conference: The Water, Energy and Food Security Nexus ? Solutions for the Green Economy“. Sie ist der erste Meilenstein der Initiative „Bonner Perspektiven“.

Die „Bonn2011-Konferenz zu Wasser, Energie und Ernährung“ bringt vom 16. bis 18. November 2011 rund 500 Experten aus diesen drei Bereichen an einen Tisch, um politikfeldübergreifende Empfehlungen und Lösungsansätze zu formulieren sowie konkrete, vernetzte Initiativen ins Leben zu rufen. Als we­sent­licher Beitrag Deutschlands zur UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung „Rio+20“ im Jahre 2012 sollen die Ergebnisse der Konferenz dazu beitragen, eine integrierte Betrachtungsweise für die drei Bereiche in den Green-Economy-Konzepten zu verankern. „Bonn2011“ wird von Bundes­um­welt­ministerium und Bundes­ent­wick­lungs­ministerium gemeinsam organisiert sowie vom Land Nordrhein-Westfalen mit europäischen Fördermitteln (EFRE) und Landesmitteln unterstützt. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die „Bonner Perspektiven“ sollen mit wechselnden Formaten und wachsenden Netzwerken dazu beitragen, im Zusammenspiel von Themen und Disziplinen mit Kreativität gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu begegnen und innovative Handlungsalternativen zu entwickeln.

„Wer in einem Kreis von engagierten, internationalen Vordenkern innovative Ideen zu nachhaltiger Entwicklung debattieren möchte, der sollte zukünftig nach Bonn kommen“, skizziert Oberbürgermeister Nimptsch den perspektivischen Anspruch der Initiative und lädt zur Beteiligung ein. „Bonn ist der Ort, an dem unangepasste Diskussionen und mutige Lösungs- und Handlungskonzepte erwünscht sind. Denn das ist es, was zur Lösung der globalen Herausforderungen noch immer fehlt.“

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