Bis 2030 könnten 175 Millionen Kinder Opfer von Naturkatastrophen werden

Save the Children fordert, Kinder in Katastrophenplänen stärker zu berücksichtigen

Berlin, 9. Mai 2011: Anlässlich der „Globalen Plattform für Katastrophenvorsorge“, die am 10. Mai von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in Genf eröffnet wird, weist Save the Children auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern in Krisen hin.

„Die Zahl der Naturkatastrophen und von Menschen gemachten Krisen hat sich in den vergangenen 20 Jahren vervierfacht“, so Kathrin Wieland, deutsche Geschäftsführerin von Save the Children. Die Gefahr für Kinder durch Naturkatastrophen wächst. Experten schätzen, dass bis zum Jahr 2030 175 Millionen Kinder von Naturkatastrophen betroffen sein werden. Die Hälfte aller Opfer in Katastrophen sind Kinder.

Rückblick: Das Jahr 2010 war ein Rekordjahr der Katastrophen. Allein durch Naturkatastrophen kamen weltweit 296.800 Menschen ums Leben. Das verheerende Erdbeben in Haiti und die Flutwelle in Pakistan waren die beiden tödlichsten Katastrophen. Mehr als 220.000 Menschen starben in Haiti, 1600 kamen in Pakistan ums Leben, 20 Millionen verloren ihr Zuhause.

„Im Katastrophenfall ist Bildung lebensrettend!“

Save the Children hat 20 Entwicklungs- und Schwellenländer identifiziert, die immer wieder von Katastrophen betroffen sind, darunter Afghanistan, Sudan und Haiti. Um Kinder dort gezielt auf künftige Katastrophen vorzubereiten, führt Save the Children in diesen Ländern spezielle, auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmte Katastrophenvorsorge-Projekte durch. Kinder erarbeiten in der Schule zum Beispiel gemeinsam mit Save the Children Experten und Lehrern Fluchtpläne, damit sie im Ernstfall sofort wissen, wo sie sich in Sicherheit bringen können. Im Katastrophenfall sind Kinder so besser vorbereitet und haben größere Überlebenschancen.

„Nicht nur für die Katastrophenvorsorge, sondern auch im akuten Katastrophenfall sind Schulen als Schutzräume für Kinder enorm wichtig. Dort sind Mädchen und Jungen sicher vor Entführung, Ausbeutung und Gewalt“, so Rudolph von Bernuth, Direktor Internationale Programme Save the Children. „Sie können Erlebtes mit Gleichaltrigen verarbeiten und gewinnen so ein Stück Normalität zurück. Außerdem lernen die Kinder überlebenswichtiges Hygieneverhalten und werden medizinisch behandelt. Im Katastrophenfall ist Bildung lebensrettend!“

Save the Children arbeitet seit mehr als 90 Jahren in Katastrophengebieten. Die weltweit größte unabhängige Kinderrechtsorganisation ist überall dort im Einsatz, wo Kinder unter Naturkatastrophen oder Konflikten und Kriegen leiden. Im vergangenen Jahr konnte Save the Children zum Beispiel in Haiti mehr als 1 Million Kindern helfen. In Pakistan hat Save the Children 3,6 Millionen Kinder und ihre Familien unterstützt.

Die „Global Platform on Disaster Risk Reduction“ findet vom 8. bis zum 13. Mai in Genf statt. Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen diskutieren über Strategien und Maßnahmen, um Menschen vor den Auswirkungen von Naturkatastrophen zu schützen. Die „Globale Plattform“ ist das wichtigste internationale Forum für Katastrophenvorsorge und Katastrophenhilfe. Save the Children ist mit 25 internationalen Experten vertreten.

Save the Children ist die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Wir verbessern das Leben von Kindern weltweit. Sofort und dauerhaft. Wir setzen uns ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

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