Beitrag zur Erhaltung der Kultur- und Naturlandschaften

RAL Gütezeichen für die Anzucht gebietsheimischer Gehölze
Beitrag zur Erhaltung der Kultur- und Naturlandschaften

St. Augustin, 31. März 2011 – Gebietsheimische Gehölze sind einheimische Pflanzen, die sich über viele Generationen hinweg in unserer Kultur- und Naturlandschaft entwickelt haben. In Hecken, Wäldern und Gebüschen bieten sie einer großen Zahl von Insekten- und Vogelarten wertvollen Lebensraum. Die Anzucht gebietsheimischer Gehölze trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und stellt ein wichtiges Element der Wald- und Landschaftspflege dar. Mit dem RAL Gütezeichen Wald- und Landschaftspflege verpflichten sich mehr als 1000 Betriebe zur Einhaltung besonders hoher Qualitätsanforderungen auf diesem Gebiet. Nach der Erweiterung der Güte- und Prüfbestimmung gelten entsprechende Kriterien jetzt auch für die Anzucht gebietsheimischer Gehölze.

Die Güte- und Prüfbestimmungen umfassen damit zusätzlich die Ausweisung von Beständen gebietsheimischer Gehölze, die Gewinnung des Saatguts, seine Lagerung, Aufbereitung und Aussaat, sowie seine Anzucht und den Transport der Pflanzen. Für die Baumschulen und Forstbetriebe bedeutet das unter anderem, dass sie das Saatgut nur aus einem mindestens 50 Jahre alten einheimischen Bestand gewinnen dürfen. Der Abstand zu Gehölzen gebietsfremder Herkunft muss 300 Meter betragen, es sei denn, eine Befruchtung ist ausgeschlossen. Das Saatgut darf nur von qualifiziertem Personal geerntet werden und der Anteil an Fremdkörpern nicht über 5 Prozent liegen. Die Saat muss besonders geschützt werden und im Beet eindeutig gegenüber anderem Saatgut zu unterscheiden sein.

Neben der Anzucht gebietsheimischer Gehölze umfasst die Gütesicherung Wald- und Landschaftspflege die Holzernte, die Holzrückung, die Waldverjüngung, den forstlichen Wegebau, die Landschaftspflege und die Forstpflanzenanzucht. Die Betriebe verpflichten sich dazu, die Einhaltung der Güte- und Prüfbestimmungen durch regelmäßige Kontrollen sicher zu stellen. Sie unterziehen sich zudem mindestens einmal im Jahr unangemeldeten Kontrollen externer Prüfer. RAL Gütezeichen sind damit besonders zuverlässig, was dazu führte, dass das Gütezeichen Wald- und Landschaftspflege 15 Jahre nach seiner Einführung zu einem festen Bestandteil in Ausschreibungen geworden ist.
Seit 1925 vergibt RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. Gütezeichen. Die ersten Gütezeichen wurden für Produkte im Baubereich geschaffen. Im Laufe der Jahre wurden Gütezeichen in der Land- und Ernährungswirtschaft, für Dienstleistungen und sonstige Produkte initiiert. Träger der Gütezeichen sind die von RAL anerkannten Gütegemeinschaften. Zurzeit gibt es über 130 Gütegemeinschaften und nahezu 170 Gütezeichen aus fast allen Lebensbereichen. Über 9000 deutsche und ausländische Unternehmen verwenden RAL Gütezeichen im deutschen, europäischen und auch weltweiten Markt. Besonderheit der RAL Gütezeichen ist ihre hohe Zuverlässigkeit und Neutralität. Darüber wacht in jeder Gütegemeinschaft ein Güteausschuss, dem neben Herstellern oder Dienstleistern neutrale Institutionen und Vertreter von Prüforganisationen angehören können. Für Verbraucher, Unternehmen und die öffentliche Hand geben die RAL Gütezeichen daher eine sichere Orientierung bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen.

RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.
Doris Grundmeyer
Siegburger Straße 39
53757 St. Augustin
02241/ 16 05 21

RAL-Institut@RAL.de

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