Bahn frei!

Köln (pressrelations) –

Bahn frei!

Gerüstet gegen Schnee und Eis: Neben Flugzeugen, Schleppern und Einweiser-Fahrzeugen rollen am Köln Bonn Airport in den nächsten Monaten auch Schneefräsen, Sprühfahrzeuge und andere Spezialgeräte des Winterdienstes über das Flughafengelände. „Wir haben uns frühzeitig auf die neue Wintersaison vorbereitet und in allen Bereichen des Winterdienstes nochmal aufgestockt“, sagt Athanasios Titonis, Technischer Geschäftsführer der Flughafen Köln/Bonn GmbH. In den vergangenen drei Jahren wurden rund
12 Millionen Euro in die technische Ausstattung des Winterdienstes sowie die Erweiterung der Lagerkapazitäten für Enteisungsmittel investiert. „Die Auswirkungen von Schnee und Eis auf den Flugbetrieb sollen so gering wie möglich ausfallen. Sicherheit hat dabei oberste Priorität“, so Titonis mit Blick auf die täglichen 190 Starts und Landungen im aktuellen Winterflugplan des Köln Bonn Airport.

Der Winterdienst am Köln Bonn Airport hat drei wesentliche Aufgaben: das Enteisen von Flugzeugen, das Freihalten der Flugbetriebsflächen und das Räumen der Straßen und Parkplätze vor den Terminals. Dem Winterdienst-Pool inklusive Rufbereitschaft gehören rund 400 Mitarbeiter an, die für einen Einsatz bei Schnee und Eis speziell ausgebildet sind. Pro Tag sind bis zu 90 Mitarbeiter in zwei Schichten beschäftigt. „Wir sind ein Flughafen mit 24-Stunden-Betrieb. Unser Winterdienst ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr bei Wind und Wetter unterwegs. Das ist eine besondere Herausforderung, und ich bin froh, dass wir so engagierte Winterdienst-Mitarbeiter haben“, sagt Titonis. Zudem fungiere Köln/Bonn als Ausweichflughafen und nehme im Winter regelmäßig umgeleitete Flüge von anderen Airports auf.

Spezial-Technik für 130 Hektar Fläche

Mehr als 40 Spezial-Fahrzeuge stehen für das Enteisen von Flugzeugen und Flächen, vor allem für das Räumen der drei Start- und Landebahnen, der Rollwege und der Vorfelder zur Verfügung – insgesamt 130 Hektar Gesamtfläche. Das entspricht der Größe von 180 Fußballfeldern. Dafür wurden unter anderem 10 neue Zwischenachskehrblasgeräte angeschafft, die auf besonders großen zusammenhängenden Arealen und den drei Startbahnen eingesetzt werden. Imposantestes Fahrzeug ist der Airport-Sprayer, der mit seinen ausklappbaren Armen auf einer Breite von 45 Metern Flächen-Enteisungsmittel verteilt.

Für die Flugzeugenteisung – Tragflächen, Höhenruder und Seitenleitwerke werden mit einem Glykol-Wasser-Gemisch besprüht – wurden ebenfalls drei zusätzliche Spezialfahrzeuge angeschafft, die sogenannten „Elephanten“. Der größte Enteiser kann selbst am A 380 mit seinem höheren Leitwerk eingesetzt werden.

Vorräte an Enteisungsmitteln aufgestockt

Die Enteisungsmittel-Vorräte sind am Köln Bonn Airport auf fast 1 Million Liter aufgestockt worden. Für Flächenenteisung stehen 150.000 Liter, für die Flugzeugenteisung 270.000 Liter zur Verfügung. Auf dem Vorfeld wurde dafür für 3,3 Millionen Euro eine neue ADF-Anlage („Aircraft De-Icing Fluid“) gebaut. In einem externen Lager sind zusätzlich weitere 500.000 Liter Enteisungsmittel deponiert.

Eis-Frühwarnsystem und Kölner Räumverfahren

Der Köln Bonn Airport verfügt über ein Eis-Frühwarnsystem. An neun Stellen auf und entlang der Start- und Landebahnen werden Daten für den Winterdienst erhoben und ausgewertet. Neben der Lufttemperatur können durch sogenannte „Arktissonden“ beispielsweise die Bodentemperaturen in 5 und 10 cm Tiefe und die Tau- und Gefrierpunkte auf der Bahnoberfläche bestimmt werden. Die Messsonden sind zum Teil in die Bahnen eingelassen oder befinden sich auf den Grünstreifen neben den Bahnen.

Um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden, werden die Flugbetriebsflächen nach dem sogenannten „Kölner Verfahren“ vom Schnee befreit. Bahnen, Rollwege und Vorfeldflächen werden hierbei gleichzeitig geräumt. Die Räumung der Start- und Landebahnen stellt eine besondere Herausforderung dar, da im Unterschied zum Straßenverkehr, wo einzelne Spuren von Schnee befreit werden können und Autos direkt hinter den Räumfahrzeugen herfahren, am Airport immer die gesamte Breite der Bahn geräumt werden muss. Der Einsatz von Streusalz ist überall dort, wo Flugzeuge rollen oder stehen, generell verboten.

Neues Software-Tool bündelt Informationen

Wo ist welches Räumfahrzeug im Einsatz? Wann muss das nächste Mal Enteisungsmittel nachbestellt werden? Wie glatt ist die Landebahn? All diese Informationen sind für einen gut funktionierenden Winterdienst elementar – und künftig per Mausklick in Echtzeit abrufbar. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut hat der Flughafen Köln/Bonn die weltweit einmalige Software „Intelsys“ entwickelt. In ihr werden alle relevanten Daten zur internen Nutzung, aber auch zur Weitergabe an Airlines und Abfertigungsunternehmen gebündelt. Mit „Intelsys“ kann der Winterdienst in Köln/Bonn auf alle verkehrsrelevanten Informationen, von Wettervorhersagen bis zu Einsatzplänen für Winterdienstgeräte und Mitarbeiter, direkt zugreifen. „Die neue Software ermöglicht eine genauere Darstellung der Gesamtsituation – und das in Echtzeit“, erklärt Titonis.

Kontakt:
Flughafen Köln/Bonn GmbH
51129 Köln

Telefon: +49 (0)2203 40-4001/02
Telefax: +49 (0)2203 40-4044

Mail: information(at)koeln-bonn-airport.de
URL: http://www.koeln-bonn-airport.de/

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