Raucherinnen gefährdeter durch Ruptur eines Aneurysmas der Aorta als nichtrauchende Männer
Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen für Männer ab 65 Jahren einmalig ein Aneurysma-Screening der Aorta, weil diese Patientengruppe als besonders gefährdet gilt. Als Grundlage dienen mehrere große Studien. „Das Problem: Nur sechs bis sieben Prozent der Studienteilnehmer waren Frauen. Deren Risiko wurde offenbar nicht als hoch genug eingeschätzt, um auch für sie ein Screening zu finanzieren. Eine weitergehende Literaturrecherche hat aber gezeigt, dass auch Frauen ab dem 65. Lebensjahr ein erhöhtes Risiko für Aortenaneurysmen haben – insbesondere Raucherinnen“, weist Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt am Aortenzentrum am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, auf einen Bias in der Studienlage hin.
Aneurysma der Aorta: Schnelleres Wachstum bei Frauen, höhere Rupturgefahr bei Raucherinnen
Das Hauptproblem bei einem Bauchaortenaneurysma ist, dass es meistens keine Beschwerden verursacht, sondern die Aortenruptur als Erstmanifestation auftritt. Weil dies ein lebensbedrohliches Krankheitsbild ist, ist die Früherkennung so wichtig. In Deutschland sterben jedes Jahr 2000 Menschen, weil ein Aneurysma reißt. Schnellwachsende Aneurysmen der Aorta neigen häufiger zur Ruptur. Bei Frauen wachsen Aneurysmen oft schneller als bei Männern und bis zu viermal so schnell, wenn eine Frau raucht. Insgesamt reißen Aneurysmen bei Frauen häufiger und die Rate an erfolgreichen Notoperationen ist geringer. Während ein Aortenaneurysma bei Männern während des Screenings erkannt wird, fällt es bei Frauen oft nur zufällig im Rahmen anderer Ultraschall- oder CT-Untersuchungen des Bauchraums auf.
Einstellen des Rauchens bringt deutliche Risikoreduktion bei Aneurysma der Aorta
Neben der Kontrolle weiterer Risikofaktoren ist die Einstellung des Nikotinkonsums einer der wichtigsten Faktoren, um das Risiko einer Ruptur zu senken. Ab einer bestimmten Größe des Aneurysmas wird eine vorbeugende Operation empfohlen. Um die gefährdeten Patienten herausfiltern zu können, empfehlen die neuesten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, neben Männern auch rauchende Frauen ab dem 65. Lebensjahr und Patienten mit positiver Familienanamnese ab einem Alter von 50 Jahren zu screenen. Von den Krankenkassen bezahlt wird dieses Screening aber noch nicht.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
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