Aus Protest gegen Polens Bemühungen, das bislang für Januar 2012 beschlossene EU-weite Verbot herkömmlicher Legehennenkäfige um mehrere Jahre zu verschieben, protestieren europäische Tierschutzorganisationen des internationalen Bündnisses „European Network For Farm Animal Protection (ENFAP)“ simultan vor 14 polnischen Botschaften in ganz Europa.
Für die Protestaktion in Deutschland ist die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt verantwortlich.
Wann: Dienstag, 19.04.2011, 13:00 Uhr
Wo: Polnische Botschaft in Berlin, Lassenstraße 19-21, 14193 Berlin
Die Tierschützer werden sich als Hühner verkleidet in einen Käfig zwängen sowie mit Bannern mit der Aufschrift „Halten Sie sich an das Verbot“ protestieren.
Vor Beginn der Demonstration wird der 1. Botschaftsrat rund 10.000 Unterschriften von Mahi Klosterhalfen, Vizepräsident der Albert Schweitzer Stiftung entgegennehmen und die Forderungen der Tierschützer inhaltlich diskutieren. Die Presse kann daran leider nicht teilnehmen, aber Mahi Klosterhalfen steht ab 13 Uhr für Interviews zur Verfügung. Ebenso wird lizenzfreies Audio- und Videomaterial von Legebatterien bereitgehalten.
Kurzinfo: Die verschiedenen Käfigarten
– Herkömmliche Käfige („Legebatterien“) sind in Deutschland seit 2010 endgültig verboten und sollen europaweit ab 2012 verboten sein. Jede Henne hat darin weniger als ein DIN A4-Blatt Platz (550 cm²).
– Modifizierte Käfige sind das europäische Nachfolgemodell der herkömmlichen Käfige. In ihnen hat jede Henne 750 cm² Platz. In den Käfigen befinden sich Sitzstangen und Flächen zur Eiablage. Diese Käfige spielen in Deutschland praktisch keine Rolle und sind ab 2020 verboten.
– „Kleingruppen-Käfige“ sind der deutsche Sonderweg der Käfighaltung und bieten nur 800 cm² Platz pro Henne. Nachdem das Bundesverfassungsgericht im Oktober 2010 die deutsche Legehennenhaltungsverordnung für verfassungswidrig erklärte, hatte Bundesministerin Aigner angekündigt, die Käfige abzuschaffen. Dagegen wehrt sich momentan die deutsche Käfigindustrie.
– Tierschützer kämpfen gegen jegliche Form der Käfighaltung, da Hennen darin ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben können. „Ei-frei“ ist die tierfreundlichste Alternative.
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt wurde im Jahr 2000 von Rechtsanwalt Wolfgang Schindler als politisch und weltanschaulich ungebundene Tierschutzorganisation gegründet. Ihren Namen erhielt die Stiftung von Rhena Schweitzer, der Tochter Albert Schweitzers.
Die Aufgabe der Stiftung ist es, möglichst viel Leid zu lindern. Deshalb setzt sie sich vor allem für die sogenannten »Nutztiere« ein. Mit 60 Milliarden Tieren, die jedes Jahr unter meist unvorstellbaren Bedingungen kostenoptimiert gemästet und getötet werden, ist das Engagement für diese Tiere die wohl größte Tierschutz-Aufgabe, der man sich stellen kann.
Die Stiftung wirkt darauf hin, Haltungsbedingungen zu verbessern sowie die Überzüchtung (Qualzucht) der Tiere zurückzufahren. Außerdem stärkt die Stiftung die vegetarische und vegane Idee als konsequenteste Form des Tierschutzes.
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Mahi Klosterhalfen
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