WM Wird Weiblich

Kunst und Geschichte zum Frauenfußball
WM Wird Weiblich

Früher spielten sie um ein Kaffeeservice, heute kicken sie in der Championsleague. Mehr als eine Million Frauen und Mädchen jagen heute in Vereinen dem runden Leder nach.
Wie alles begann, dokumentiert das Bonner Frauenmuseum im Rahmen der Ausstellung „WM Wird Weiblich“: Wie sieht die Historie des Frauenfußballs aus? Wie inszenieren Künstlerinnen das Thema? Welche gesellschaftliche Bedeutung hat der Frauenfußball heute?

Während in England schon Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Spielerinnen kickten, galt das Fußballspiel in Deutschland für Frauen als moralisch verwerflich. Noch in den 50er Jahren sprach der DFB ein Verbot aus, das erst 1970 aufgehoben wurde. Die erste deutsche Frauenmannschaft wurde für den errungenen Europameister-Titel vom DFB mit einer zweideutigen Prämie geehrt: Es gab für jede Spielerin ein Kaffeeservice…
Neben der Präsentation der historischen Entwicklung wirken auch Künstlerinnen aus den teilnehmenden Nationen mit. Ihre Kunst rund um das Thema Frauenfußball gibt Denkanstöße, stellt in Frage, berauscht, entführt in fremde Fußball-Welten. Spektakulär wird es bei der Eröffnungsveranstaltung am 21.Mai: Die Tänzerinnen Ganesha und Maria Joao Neno zeigen eine Kunstperformance mit Sabine Jammes Fußball-High-Heels und Marion Isbert, die ehemalige Rekordnationalspielerin des DFB, schießt die Trophäe – das Kaffeeservice – vom grünen Museumsdach.
Für den aktiven Ausstellungbesuch stehen Frauen-Kickertische, Wissensquiz und eine Hörinsel mit Beiträgen rund um das Thema Fußball zur Verfügung, die in Kooperation mit der Deutschen Welle entstand. Wer übrigens noch ein ungewöhnliches Foto mit kickenden Mädchen oder Frauen bei der DW einsendet (www.dw-world.de/sport), hat die Chance mit einem eigenen Werk in der Ausstellung präsentiert zu werden. Und zum Kicken am PC lädt die Deutsche Post – Premium-Partner der Frauenfußball-Nationalmannschaft – an der interaktiven Clixmix-Station ein: Fußballfieber beim Elfmetergame! Und wer schießt die meisten Tore? Klar, hier sind die Kinder unschlagbar…

Künstlerinnen
Eunice Duarte, Brasilien, Malerei
Viviane de Santana Paulo, Brasilien, Poesie
Lene Pampolha, Brasilien, Installation
Marlene Leal da Silva, Brasilien, Installation
Nabi Nara, Korea, Objektkunst / Fotoserie
Young-ja bang-Cho, Korea, Collage / Kalligrafie
Sabine Jamme, Frankreich, Objekt/ Performance
Ulrike Tscherner-Bertoldi, Deutschland, Installation
Anemone Tontsch, Deutschland, Fußballobjekte
Traudel Lindauer, Deutschland, Textilkunst
Sibylle Anderl, Deutschland, Comic

Filmvorführungen
Di 7.6. 16 Uhr „Die schönste Nebensache der Welt“
Mi 8.6. 16 Uhr „Offside Kambodscha“
Do 9.6. 16 Uhr „Eine andere Liga“
Fr 10.6. 16 Uhr „Kick it like Beckham“
Sa 11.6. 16 Uhr „Die besten Frauen der Welt“

Public Viewing – Deutsches Team an max. sechs Spielterminen:
So 26.6. 18 Uhr Deutschland – Kanada
Do 30.6. 20:45 Uhr Deutschland – Nigeria
Di 5.7. 20:45 Uhr Frankreich – Deutschland
Sa 9.7. oder So 10.7. Viertelfinale
Mi 13.7. 18 Uhr oder 20:45 Uhr Halbfinale
Sa 16.7. 17:30 Uhr Spiel um Platz 3
So 17.7. 20:45 Uhr Finale

Führungen
Kinder- und Jugendführungen sowie Kinder-Workshop „Kickerspiel rosa – blau“. Inkl. Kurzführung und Material 4 EUR/Kindergartenkind (Dauer ca. 2 Std.) 5 EUR/Schulkinder bzw. Jugendliche (Dauer ca. 2,5 Std.). Kostenerstattung für Bonn-Ausweisinhaber möglich.

Eröffnung 22.5.2011 um 12 Uhr
Begrüßung und Einführung:
Marianne Pitzen, Direktorin Frauenmuseum; Lene Pampolha und Ulrike Tscherner-Bertoldi, Kuratorinnen; Bettina Bab, Historikerin
Performances von Ganesha und Maria Joao Neno und Marion Isbert.

Öffnunszeiten:
Di – Sa von 14 – 18 Uhr; So von 11 – 18 Uhr

Eintritt:
4,50 EUR / 3 EUR ermäßigt/Kinder bis 12 Jahren frei

Frauenmuseum
Im Krausfeld 10
53111 Bonn
Tel. 0228/69 13 44
Fax 0228/69 61 64
frauenmuseum@bonn-online.com
www.frauenmuseum.de

(3203 Z.o.L.)
Abdruck honorarfrei – Belegexemplar erbeten.
Ausstellungsplakat. LENE PAMPOLHA/ULRIKE TSCHERNER-BERTOLDI

Wir bedanken uns für die inhaltliche Unterstützung sowie Leihgaben bei:
Deutsches Sport- und Olympiamuseums Köln
Deutsche Welle Bonn
und für das Sponsoring bei der
Deutschen Post (Stolzer Premium-Partner der Frauenfußball-Nationalmannschaft und „Nationaler Förderer der FIFA Frauen WM“)

Das Bonner Frauenmuseum wurde 1981 von der heutigen Direktorin Marianne Pitzen und einer Gruppe interdisziplinär arbeitender Frauen gegründet. Zu diesem Zeitpunkt existierte weltweit noch keine Institution gleichen Namens oder vergleichbarer Zielsetzung. Das Frauenmuseum ist kein statischer Ort mit festem Bestand, sondern ein lebendiges Haus, das sich aus der Fülle der weiblichen Kreativität und Vielfalt immer wieder erneuert.
Mehr als 2.500 nationale und internationale Künstlerinnen haben Im Krausfeld ausgestellt, 600 Ausstellungen wurden durchgeführt, darunter 30 „Riesenprojekte“ auf jeweils 2.000 qm, 200 Kataloge ediert und mit mehr als 1000 Veranstaltungen wissenschaftlich oder spartenübergreifend untermauert. In den Archiven wird zu Geschichte, Zeitgeschichte und Kunst gesammelt, allein die Bibliothek der Künstlerinnen umfasst 12.000 Kataloge. Die Sammlung wächst stetig; sie ist ausschließlich auf Schenkungen angewiesen: Nachlässe, Stiftungen, Sponsoren.
Marianne Pitzen und ihr Team sind auch neue Wege gegangen – das Kinderatelier, die Kunst- und Designmessen – sind Projekte, die in den letzten 10 Jahren entstanden sind. Der Aufbau des historischen Bereichs ist in den letzten Jahren stärker in den Focus gerückt. Das Frauenmuseum verbindet auf einzigartige Art und Weise Geschichte mit Gegenwartskunst. Gerade in der laufenden Ausstellung MONETA zeigt sich, dass dieses Konzept aufgeht: Die Historikerinnen zeigen die Pionierinnen der Finanzgeschichte, gehen der Frage nach, warum das Thema „Frauen und Geld“ bis heute konfliktträchtig ist. 50 Künstlerinnen haben sich in Malerei, Bildhauerei und medialen Inszenierungen mit dem Thema beschäftigt.

Frauenmuseum
Klaudia Nebelin
Im Krausfeld
53111 Bonn
Klaudia.Nebelin@frauenmuseum.de
0228 92655160
http://www.frauenmuseum.de