Felix, 8 Jahre, Labrador-Riesenschnauzer-Mix (Eigenfoto)
Es ist eine Schande, wie wir im 21. Jahrhundert mit unseren Hunden umgehen.
Wir, die Einwohner dieses Landes, sind für den Zustand unserer Gesellschaft verantwortlich, jeder einzelne von uns. Wie diese Gesellschaft mit ihren Haushunden umgeht, ist nicht mehr akzeptabel. Die Hunde müssen geschützt werden, weil eine artgerechte Haltung ist nicht mehr möglich ist. Hunde sind Lauftiere, müssen aber ständig an der Leine laufen, und das nicht nur in Großstädten, auch anderswo.
Im Paragrafen 1 des Tierschutzgesetzes heißt es:
>Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als
Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.<
Eine artgemäße Hundehaltung ist in Deutschland wegen der restriktiven Hundegesetze so gut wie unmöglich geworden. Der Hund steht unter Generalverdacht, dass er gefährlich sei und deshalb an die Leine gehöre. Nach jedem tragischen Beißunfall machen sich populistische Politiker plötzlich Sorgen um die Sicherheit der Bürger und verschärfen das Hundegesetz verschärfen, wie zuletzt in Niedersachsen und Thüringen. Das ist der falsche Weg. 99% der sechs Millionen Hunde in Deutschland sind friedfertig. Mit den Hundegesetzen, die es erst seit zwanzig Jahren gibt, wurde bisher kein einziges Problem gelöst, im Gegenteil.
Zur schlechten Stimmung im Lande haben nicht nur populistische Politiker mit der Verschärfung der Hundegesetze beigetragen, sondern auch die Medien, allen voran die Bildzeitung mit ihren reißerischen Berichten über Beißunfälle mit tödlichem Ausgang. In letzter Zeit führt BILD in Großstädten wie Hamburg und Köln gezielte Hetzkampagnen gegen Hundehalter, die eine Minderheit, die angeblich mit ihren Hunden die Mehrheit der Bevölkerung drangsaliert. Hunde kacken die Bürgersteige voll und belästigen überall Passanten, weil sie nicht angeleint sind. BILD fordert eine Hundepolizei und härtere Strafen.
Hunde gehören zur Kultur des Menschen, zum Zusammenleben, zur Gemeinschaft. Der Hund ist weder Sklave, Diener noch ein „nützlicher Idiot“, nur weil er nicht sprechen kann wie wir Menschen. Der Hund ist und bleibt ein Tier, aber als Sozialpartner, mit eigenen Bedürfnissen. Man kann einen Hund auch als Tier achten und lieben ohne ihn wie einen Menschen zu behandeln. Wir Menschen müssen ihn artgerecht behandeln: Ihn an Regeln gewöhnen, für Bewegung und Auslauf sorgen, ihn gesund ernähren, respektvoll behandeln und auf körperliche Züchtigung verzichten. Wer seine Kinder schlägt, ist auch für das Zusammenleben mit einem Hund denkbar ungeeignet. Und wer Macht ausüben will und glaubt, dazu einen Hund haben zu müssen, ist auf einem Irrweg. Er sollte seinen Ehrgeiz und seine Machtgelüste in Unternehmen, in der Politik oder sonst wo befriedigen.
Hunde brauchen Führung, wie Kinder. Führung heißt nicht Unterordnung, sondern Partnerschaft. Wir Hundehalter haben die Verantwortung für sie. Wir müssen unsere Hunde beschützen und behüten.
Es muss sich vieles ändern, damit es besser wird, damit Deutschland wieder hundefreundlicher wird. Was tun? In einer demokratisch verfassten, pluralistischen Gesellschaft muss man für seine Ideen und ihre Verbreitung werben, sich für die Verwirklichung einsetzten, und zwar gewaltlos, aber mit viel Engagement. Frust, Rückschläge und Enttäuschungen muss man aushalten. Das Ziel muss sein, eine Lobby für Hundehalter aufzubauen. Dazu braucht es einen langen Atem und viele Hundehalter, die mitmachen. Am Anfang steht die Empörung, dem folgt der Widerstand, der Protest, die Aktion: Protestbriefe, Demonstrationen, Petitionen an die Landesparlamente, Briefe an die Abgeordneten in den Landtagen, die für die Hundegesetze verantwortlich sind. Es ist notwendig, dass wir uns einmischen und der Protest gebündelt wird und Netzwerke entstehen (Social Media), die Informationen sammeln, den Widerstand koordinieren und organisieren.
(Der Text stammt aus der Streitschrift
>Hundehalter! Empört euch! – Wie eine Minderheit diskriminiert wird<
von Karl-Heinz List, die 2012 im GRIN-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich ist. ISBN 9783656176312)
siehe URL
Initiative Prohund
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Siedlung 5
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