Wilhelm Wagenfeld, Ananas & ein Baby

Wilhelm Wagenfeld und Hermann von Pückler-Muskau treffen sich in Bad Muskau
Wilhelm Wagenfeld, Ananas & ein Baby
Wilhelm Wagenfeld in Weißwasser

Wilhelm Wagenfeld, Fürst Hermann von Pückler-Muskau und die Königin der Früchte, die Ananas – wie passt das zusammen? Die Geschichte ist schnell erzählt. Für die Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ haben die Kreativen der Lausitzer Agentur Blendwerck in diesem Jahr zwei große Ausstellungsprojekte entwickelt. Zum einen die Sonderausstellung zu Wilhelm Wagenfeld, die im Schloss Bad Muskau gezeigt wird und zum anderen eine Dauerausstellung in den renovierten historischen Gewächshäusern, die sich der Königin der Früchte – der Ananas – und ihrer Kulturgeschichte mit Bezug zum Fürsten Pückler widmet.

Der reiselustige Gourmet und Parkgestalter, der zu seiner Zeit viel gelesene Autor (mehr als Goethe), Dandy und Namensgeber eines Eises, Fürst Hermann von Pückler-Muskau, war ein Liebhaber der Ananas. Die Königin der Früchte kam bei ihm nicht nur als Dessert, Bowle oder Eis auf den Tisch. Er verschenkte die damals noch wertvolle und seltene Frucht auch gern an die von ihm angebeteten Damen – wohlgemerkt aus seiner eigenen Ananaszucht, die nach seinen Plänen auf eine Jahresproduktion von bis zu 3000 Stück entwickelt werden sollte. Dazu kam es nicht, aber die Liebe zur Frucht blieb und so wurde sie nicht nur in Bad Muskau, sondern auch später in den Gewächshäusern von Schloss Branitz bei Cottbus gezüchtet.

Und Wilhelm Wagenfeld? Wagenfeld, die deutsche Gestalter Ikone (Schott, VLG, WMF, Braun u.v.a.), arbeitete in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts als künstlerischer Leiter bei den Vereinigten Lausitzer Glaswerken (VLG) am Stammsitz in Weißwasser. Weißwasser wiederum liegt ganz in der Nähe von Bad Muskau und der schöne Park und das damals noch aus Pücklers Zeiten bestehende „Englische Haus“ war häufiges Ziel Wagenfelds zusammen mit seiner Frau und Freunden, wie dem Künstler Charles Crodel.

„Es hat uns viel Freude – und viel Arbeit – bereitet, die Ausstellungen zu entwickeln. Die Themengebiete sind so unterschiedlich wie die Umsetzung. Die Wagenfeld Ausstellung ist dabei eher eine Design-Ausstellung, auch wenn Wagenfeld sich dagegen verwehrt hätte, als Designer bezeichnet zu werden und die Ananas Ausstellung ist eine bunte, fröhliche Reise für Groß und Klein in die Geschichte der Ananas.“ (Zitat, Arielle Kohlschmidt)

Für die Wagenfeld Ausstellung konnte die Agentur renommierte Partner gewinnen. „Ohne diese Unterstützung, wäre es auch nicht gegangen“, sagt Jan Hufenbach, der mit Arielle Kohlschmidt die Agentur unterhält. Leihgaben kommen vornehmlich vom Glasmuseum Weißwasser, dem Stadtmuseum Cottbus und natürlich von der Bremer Wagenfeld Stiftung. Über die langwierige Recherche zum Wirken Wagenfelds in Weißwasser sind nicht nur neue Kontakte entstanden – die Blendwercker können in der Ausstellung neben den vielzähligen Wagenfeld Objekten auch einige Besonderheiten zeigen. „Wir haben über den Kontakt zum Enkel von Charles Crodel, der wohl der einflussreichste Mitarbeiter Wagenfelds war, eine Glasscheibe ausleihen können, die Crodel für die von Ernst Neufert entworfene VLG Direktoren Villa von Dr. Bruno Kindt, geschaffen hat. Ein ganz wunderbares Unikat. Wir zeigen erstmalig Grafiken von Hans Theo Richter (Deutsche Fotothek), die dieser für Wagenfeld gezeichnet hat und ebenfalls erstmalig Bilder aus einer Mappe von Ernst Neufert mit Innenansichten der Vereinigten Lausitzer Glaswerke (Deutsches Technikmuseum, Berlin)“, so Jan Hufenbach.

So wie die Wagenfeld Ausstellung ist auch die Ananas-Ausstellung eine Schau mit regionalem Bezug. Dass Wilhelm Wagenfeld zudem vielfacher Besucher des Parks und des von Pückler erbauten „Englischen Hauses“ war, schafft eine die Zeit überspringende Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Charakteren und Themen. „Unsere Ananas-Ausstellung wird zudem durch die Arbeit der Stiftungsgärtnerei unterstützt, denn natürlich wird auch gezeigt, wie Ananasfrüchte in unseren Breitengraden gezogen werden können“. Frische, selbst gezogene Früchte wird es zur Ausstellungseröffnung allerdings noch nicht geben. „Wir rechnen mit drei Jahren. Das ist der normale Zyklus der Reifung“, so Arielle Kohlschmidt. Auch hier können sich die beiden Blendwerck Macher über Experten Unterstützung freuen. Der Hamburger Buchautor Erich Hinrichs, dessen mehrere Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit als Manager für die Firma Dole Ananas und Bananen im Focus hatte, unterstützte die Agentur mit Leihgaben, Rat und Tat und vor allem mit seltenen Ananas-Schösslingen, die er nach Bad Muskau bringen ließ.

„Unser größtes Projekt“, sagt Arielle Kohlschmidt, „ist allerdings ein Haus gemachtes. Am 31. März wurde unser Sohn geboren.

Ausstellungseröffnungen:

„Wilhelm Wagenfeld in Weißwasser“
12. Mai, 15 Uhr, Schloss Bad Muskau
Geöffnet vom 12. Mai bis zum 31. Oktober 2012

„Ananas – Die Königin der Früchte im Muskauer Park“ vom bis
22. Juni, 15 Uhr, Schlossgärtnerei Bad Muskau
Geöffnet vom 23. Mai bis zum 31. Oktober

Ort: Schloss und Park Bad Muskau, „Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“

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