Was Verpackungen zur Versorgung beitragen
Mit dem „Internationalen Tag der Lebensmittelsicherheit“ am 07. Juni wollen die Vereinten Nationen auf die Bedeutung des Themas aufmerksam machen. Saubere Lebensmittel sind entscheidend für Gesundheit und Entwicklung. Dabei spielen Verpackungen eine zentrale Rolle – sie gewährleisten Schutz, Hygiene und Haltbarkeit von Nahrung und Flüssigkeit, machen sie für Verbraucher oft erst zugänglich. So sieht es auch der Lebensmittelverband Deutschland. Doch eigentlich soll die Anzahl der Verpackungen reduziert werden.
Führen wir uns einmal vor Augen, was ohne entsprechende Verpackung mit Lebensmitteln passiert: Logistik, Lagerung und Qualität sind eingeschränkt, weil die Nahrungsgüter „ohne Verpackung Umwelteinflüssen ausgesetzt sind und somit schneller verderben. Manche Lebensmittel können ohne Verpackung auch gar nicht transportiert werden“, sagt Dr. Sieglinde Stähle, wissenschaftliche Leiterin beim Lebensmittelverband Deutschland im Interview (s. anbei). Vor allem: Fehlt ein hygienischer Produktschutz, ist die Gesundheit der Konsumenten gefährdet.
Verpackungen bewahren vor Verunreinigungen
Unsaubere Lebensmittel sind gefährlich: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken pro Jahr etwa 600 Millionen Menschen durch kontaminierte Nahrung, 420.000 sterben daran, meist Kinder, berichtet die UNICEF. Hauptproblem: Über 2,2 Milliarden Menschen haben kein sauberes Trinkwasser, meldet die UNESCO, oft verschärft durch Naturkatastrophen und Konflikte. Hier sind robuste und leichte Verpackungen eine wertvolle Hilfe, wie etwa Kanister und Plastikflaschen. Dr. Sieglinde Stähle: „Abgefülltes Trinkwasser macht die Versorgung mit sauberem, sicherem Wasser in vielen Regionen und vor allem in Krisengebieten überhaupt erst möglich. Trinkwasser kann bei Bedarf auf diese Weise vorgehalten, transportiert und schnell zur Verfügung gestellt werden. PET-Flaschen sind auch das geeignete Konzept: Sie haben ein geringes Eigengewicht, sind sicher, bruchfest und recyclebar.“
Die sterilen und witterungsbeständigen Plastikflaschen halten Wasser bis zu einem Jahr frisch. Denn das Material besitzt gute Barriere-Eigenschaften, heißt: es dringt wenig Sauerstoff nach innen und es entweicht kaum CO2 nach außen. Weichmacher und Bisphenol A werden entgegen verbreiterter Annahmen nicht verwendet. Zusätzlich macht das günstig herzustellende Plastik Getränke auch kaufkraftschwächeren Bevölkerungsschichten zugänglich.
Mit Flaschen aus PET-Kunststoff lässt sich außerdem Wasser per Sonnenlicht desinfizieren – die SODIS-Methode ist anerkannt, unter anderem von Eawag, einem weltweit führenden Wasserforschungsinstitut der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
Kunststoffverpackungen bringen zirkuläre Verwertung voran
Verpackungen sollen wegen des zunehmenden Müllaufkommens allerdings weniger werden. Denn laut EU wächst die Menge an Verpackungsabfällen stetig, in 2021 lag sie europaweit bei 189 Kilogramm pro Kopf. Hauptanteil sind mit über 40 Prozent Papier und Pappe, Kunststoff beträgt mit 19 Prozent knapp ein Fünftel, Glas folgt mit 18,5 Prozent. Dabei werden rund 80 Prozent des gesamten Verpackungsmülls bereits verwertet, also schon zweitgenutzt im Recycling oder bei der thermischen Behandlung zur Erzeugung von Energie.
Auf wiederverwendbare und recyclingfähige Verpackungen mit steigenden Rezyklatanteilen setzt auch die neue EU-Verpackungsverordnung, sie ist Bestandteil des European Green Deals und des Aktionsplans zum Ausbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Damit soll der Verpackungsmüll bis 2040 um 15 Prozent gesenkt werden. Die PET-Flasche macht es bereits vor: Sie kann als Mehrweg- und Einwegverpackung genutzt und anschließend recycelt, im Bottle-to-Bottle-Verfahren sogar 1:1 zurückgewonnen werden. Zudem entwickeln sich Design, Material und Technologien zur Wiederverwertung kontinuierlich weiter, dazu zählen Gewichtsreduzierungen, der Einsatz biobasierter Kunststoffe wie auch die Entwicklung eines organischen Plastik-Recyclings mit Bakterien oder Enzymen.
Verpackung ist allerdings nicht gleich Verpackung
Glas schützt ebenso Lebensmittel, besitzt gegenüber Kunststoff jedoch ein hohes Eigengewicht und verschlingt bei Herstellung, Transport und Recycling eine Menge Energie. Ähnlich wie Papier, das in der Produktion noch zusätzlich frisches Holz, Wasser und Chemikalien braucht – viel Aufwand für eine oftmals geringe Schutzwirkung der Ware. Aufwendig ist auch das Recycling von Verbundverpackungen, da sie aus einer zusammengeklebten Mischung von Karton, Metall und Kunststoff bestehen, die vor der Verarbeitung mühsam getrennt werden muss.
Verpackung ist also nicht gleich Verpackung. Klar ist: Verpackungen sind für die Lebensmittelsicherheit elementar. Je robuster, leichter und hygienischer, desto besser für Transport, Lagerung, Qualität und Gesundheit. Lassen sich die Verpackungen zusätzlich nach Gebrauch wiederverwerten, unterstützen sie außerdem die Kreislaufwirtschaft – und führen so Produkt- und Umweltschutz zusammen.
Verpackungen: Schutz für Lebensmittel
Interview mit Dr. Sieglinde Stähle, wissenschaftliche Leiterin beim Lebensmittelverband Deutschland e.V., Food Federation Germany
Wie wichtig sind Verpackungen tatsächlich für die Lebensmittelsicherheit?
Dr. Sieglinde Stähle: Unverpackte Lebensmittel halten in der Regel kürzer als verpackte, weil sie ohne Verpackung Umwelteinflüssen ausgesetzt sind und somit schneller verderben. Manche Lebensmittel können ohne Verpackung auch gar nicht transportiert und damit nicht verkauft werden, z. B. Beerenfrüchte. Bei vielen Verpackungskonzepten leistet die Verpackung den entscheidenden Beitrag gegen vorzeitigen Verderb und damit Erhalt der Qualität und Sicherheit, zum Beispiel bei Milch und Milcherzeugnissen oder Schnittbrot.
Was sind die Hauptfunktionen einer Lebensmittel-Verpackung?
Lebensmittel-Verpackungen haben viele Funktionen. Sie schützen Lebensmittel vor dem Verderb, vor Licht und Feuchtigkeit, vor Verunreinigungen und Beschädigungen. Und dies sowohl auf dem Weg vom Hersteller in den Supermarkt, als auch von dort nach Hause. Außerdem müssen Verpackungen wichtige Informationen zum Verbraucher bringen wie zum Beispiel die Füllmengenangabe, das Zutatenverzeichnis, Haltbarkeitsdatum und die Nährwerttabelle. Hinzu kommt, dass aufgrund unterschiedlicher Verpackungsgrößen verschiedene Mengen angeboten werden können, von Einzel- bis Großverpackungen, so dass Verbraucher nach ihrem tatsächlichen Bedarf einkaufen und Lebensmittelverluste verringert werden können.
Entsprechende Qualität und Entsorgung vorausgesetzt: Welche Rolle spielen Kunststoffverpackungen bei der Lebensmittelsicherheit?
Kunststoff ist ein enorm vielseitiges Material bei Verpackungen, weshalb es für viele Lebensmittelverpackungskonzepte das Mittel der Wahl ist. Kunststoffe spielen bei flexiblen, bei Mehrschicht- und Festverpackungen oder als Transportverpackungen eine unverzichtbare Rolle für die jeweilige Funktionalität. Durch die Vorschriften für die Kunststoffe für den Lebensmittelkontakt wird Eignung und Sicherheit gewährleistet.
Kunststoff ist grundsätzlich wiederverwendbar und gut recyclebar. Glas beispielsweise verlangt einen höheren Energieaufwand in der Herstellung und Papiertüten sind nur dann besser als Plastiktüten, wenn sie mehrmals verwendet werden. Der Rohstoff für Kunststoff ist meist Erdöl. Voraussetzung für das Recycling ist der Beitrag durch den Verbraucher. Kunststoffhaltige Verpackungsmaterialien sind kein Restmüll, sondern Wertstoff und müssen durch sachgerechte Trennung und Sammlung wieder in den Kreislauf des Kunststoff-Recyclings zurückgegeben werden und sollten nicht achtlos im Hausmüll oder gar in der Natur landen.
Welchen Stellenwert haben beispielsweise wiederverwertbare PET-Flaschen bei der Versorgung mit sicherem Trinkwasser? Auch im Hinblick auf Regionen mit unzureichender Infrastruktur oder in Krisengebieten?
Abgefülltes Trinkwasser macht die Versorgung mit sauberem, sicherem Wasser in vielen Regionen und vor allem in Krisengebieten überhaupt erst möglich. Trinkwasser kann bei Bedarf auf diese Weise vorgehalten, transportiert und schnell zur Verfügung gestellt werden. PET-Flaschen sind auch das geeignete Konzept: Sie haben ein geringes Eigengewicht, sind sicher, bruchfest und recyclebar.
About the yes or no Editorial Team
A team of experienced writers and editors transforms relevant topics and well-researched information into clear and journalistically sophisticated texts.
For more information about us, visit: www.yesorno.de
Firmenkontakt
yes or no Media GmbH
Claudia Wörner
Vor dem Lauch 4
70567 Stuttgart
+49 (0) 711 75 85 89 90
http://www.yes-or-no.de
Pressekontakt
yes or no Redaktion
Claudia Wörner
Vor dem Lauch 4
70567 Stuttgart
+49 (0) 711 75 85 89 90
http://www.yes-or-no.de
Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.