Deutschland hängt im internationalen Vergleich bei der Benutzung von Software as a Service (SaaS) aktuell deutlich hinterher. Das bestätigen mehrere Studien, wie zum Beispiel eine die in 2009 veröffentlicht wurde, die aufzeigt das gerade einmal 45 Prozent aller größeren Unternehmen in Deutschland SaaS einsetzen. Im vergleich wird in Frankreich schon mehr als in zwei Drittel aller größeren Unternehmen SaaS eingesetzt.
Dennoch ist die Zukunft optimistisch, denn zahlreiche Industrie- und Handwerksbetriebe möchten in Zukunft verstärkt im Softwarebereich outsourcen. Insbesondere die Bereiche Rechnungen, Buchhaltung und Kundenmanagement werden in den nächsten Jahren verstärkt nachgefragt. Dabei wird die Nutzung nicht nur in Deutschland steigen, sondern auch weltweit. Ob Deutschland allerdings im internationalen Vergleich aufholen wird, ist fraglich. Die Unternehmen in Deutschland sind zu konservativ und trauen nur lokalen Installationen. Die Vorteile einer SaaS Lösung werden jedoch nur unzureichend beachtet.
Dass SaaS in Deutschland bisher kaum genutzt wird, liegt allerdings nicht nur an der Zurückhaltung der Unternehmen, sondern viel mehr gibt es bisher einfach zu wenige namhafte Anbieter von SaaS. Da deutsche Unternehmen generell lieber Produkten vertrauen, welche „Made in Germany“ sind und stark finanziell aufgestellt sind, ist es kaum verwunderlich, dass sich die Anbieter und Kunden aktuell gegenseitig bremsen.
Bekannte Unternehmen, welche SaaS-Dienstleistungen erbringen, gibt es zwar genügend; doch kaum ein bekanntes Unternehmen kommt aus Deutschland. Die meisten der deutschen Firmen sind Unternehmen, welche sich auf eine Dienstleistung spezialisiert haben oder eine kleine Nische abdecken. Der aktuell größte im SaaS-Bereich aus Deutschland kommt von SAP mit seinem Produkt SAP ByDesign. Zwar startet das Unternehmen damit relativ spät gegenüber seinen Konkurrenten (Salesforce, Netsuite), dennoch hat hier SAP das Potential schnell aufholen. Jedoch hat SAP Probleme das Produkt an dem Markt zu platzieren und Kunden von dem Produkt überzeugen. Das zeigt dass nicht immer die großen Software Anbieter am erfolgreichsten sind. Weltweiter Führer im Bereich SaaS ist bisher unangefochten Salesforce.com. Salesforce hat es innerhalb von 10 Jahren geschafft zurzeit mehr als 87.000 Firmenkunden zu haben und einen Umsatz in 2010 von 1,6 Mrd. Dollar.
Die Zukunft für SaaS sieht trotz allem rosig aus, denn während normale Softwareentwickler ums Überleben kämpfen, wird für den SaaS-Bereich eine jährliche Wachstumsrate von 15 Prozent und mehr vorhergesagt. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Unternehmen verstärkt SaaS-Lösungen suchen und keine teuren Sofware-Lizenzen mehr kaufen möchten. Vielmehr möchte man eine Software, für welche man erst bei Benutzung bezahlt.
Waren SaaS-Dienstleistungen bisher hauptsächlich im CRM Bereich genutzt, so wird es in Zukunft immer mehr Bedeutung im Anwendungsbereich und Back-end gewinnen. Den Anfang hat hier Adobe mit der Online-Flash-Version von Photoshop gemacht und Netsuite mit seinem ERP Produkt.
Obwohl der Markt von SaaS-Produkten in Deutschland eher „mau“ aussieht ist es in den USA ein riesiger Markt. In den USA hat der SaaS Markt in 2010 knapp EUR3 Milliarden umgesetzt. Im Vergleich dazu wurde in Deutschland nur EUR400 Million umgesetzt. Sollte Deutschland weiterhin hinterher hinken, könnte Deutschland einen enorm großen wirtschaftlichen Schaden davon tragen und Kompetenzen verschenken, indem es rechtzeitig eine Vorreiterrolle einnimmt.
Es gibt nicht nur Argumente, die für den Einsatz von Software as a Service sprechen. Dennoch überwiegen die Vorteile. Dank der breiten Verfügbarkeit von Hochgeschwindkeitsinternet und den Einsatz moderner Computer ist es heute nicht mehr nötig, dass man Datenbanken im lokalen Netzwerk speichert. Der Versand von Daten per Internet geht heute so schnell, dass das Speichern auf den sicheren Online-Servern finanziell besser ist. Dank günstiger Flatrates kostet auch der permanente (synchrone) Austausch aller Dateien mit einem Master-Server nicht mehr viel. Zukünftig ist es möglich, dass Firmen alle Kontakte, Rechnungen und virtuellen Dienstleistungen vom Computer, Laptop oder Smartphone anschauen und bearbeiten können.
Ähnlich wie ein guter Wein, braucht auch SaaS Zeit zum Reifen!
Frankfurt Partners (FP) ist eine deutsche Managementberatung mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. FP berät deutschlandweit klein- und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Business Consulting, Strategie, Organisation, Mergers & Acquisitions und Unternehmensinsolvenz. FP unterstützt Kunden aus allen Branchen mit dem Ziel, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens dauerhaft zu steigern. In enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunden werden Ziele definiert und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickelt. Neben der Arbeit für Unternehmen unterstützt Frankfurt Partners honorarfrei auch gemeinnützige Organisationen. Für weitere Informationen zu Frankfurt Partners besuchen Sie bitte www.frankfurtpartners.de.
Frankfurt Partners
Kerstin Kaufmann
Bockenheimer Landstrasse 17 60325
Frankfurt
press@frankfurtpartners.com
+49 69 710 455 382
http://frankfurtpartners.de