„Metal as a Service“-Provisioning-Tool von Canonical in Ubuntu 12.04 LTS Beta

– MAAS ermöglicht Systemadministratoren das Provisioning physischer Komponenten in Hyperscale-Umgebungen. Damit erlaubt es, Kapazitätsanforderungen in bedarfsorientierter Weise nachzukommen, wie Sie es von Clouds gewohnt sind.

– MAAS ist für horizontal skalierende Umgebungen entworfen worden, beispielsweise zur Verarbeitung von Massendaten oder internen Clouds. Es eignet sich jedoch ebenso für jede andere Cloud-artige Software-Verteilung.

– MAAS schlägt eine Brücke zwischen der Cloud-Welt und dem traditionellen Deployment. Für Testzwecke ist MAAS in Version 12.04 Beta 2 enthalten und wird ab dem 26. April 2012 mit Ubuntu 12.04 LTS allgemein verfügbar sein.

London, 10. April 2012 – Der Wandel von traditionellen Servern zu Hyperscale-Systemen in Rechenzentren macht neue Werkzeuge erforderlich, mit denen die entsprechende physische Infrastruktur bereitgestellt und verwaltet werden kann. Deshalb bietet Canonical mit „MAAS“ („Metal as a Service“) ein neues Provisioning-Tool an, das in Ubuntu 12.04 Server LTS Beta 2 erstmalig für Testzwecke zur Verfügung steht. MAAS bringt die Dynamik der Cloud in die Welt der physischen Bereitstellung, das Deployment skalierbarer Services zur Verarbeitung von Massendaten und Clouds wird stark vereinfacht. MAAS unterstützt die Software-Verteilung von Infrastrukturen wie OpenStack, Hadoop, CloudStack, Load Balanced Web und Cloud Foundry, die vielfach auf physischen Server-Farmen ohne den Overhead einer Virtualisierung realisiert werden.

Mit MAAS wird eine Gruppe physischer Server als Cloud-ähnliche Ressource verwaltet, die „on demand“ zugewiesen werden kann. Auf diese Weise lässt sich auf die mit MAAS verwaltete frei skalierbare Hardware ein großes Portfolio von wiederverwendbaren Cloud-Diensten verteilen. Die Zuordnung der durch MAAS verwalteten Knoten zu einem Dienst kann automatisiert dynamisch erfolgen. Alternativ kann Ubuntu auch so installiert werden, dass die Konfiguration manuell erfolgt.

Die Aufnahme von Servern in die Verwaltung durch MAAS ist einfach und kann sowohl automatisch als auch manuell erfolgen. Anschließend übernimmt MAAS sämtliche Aspekte, die mit der Pflege von physischen Systemen verbunden sind. Dies reicht von Firmware-Updates über Burn-in-Tests bis hin zur Leistungsbewertung und der Beseitigung von Daten, die bei der Außerbetriebnahme von Rechnern noch vorhanden sind.

Das benutzerfreundliche Web Frontend ermöglicht Administratoren ein schnelles und einfaches Hinzufügen sowie die Aktualisierung, Inbetriebnahme und Implementierung physischer Server. Damit verfügen sie über eine unkomplizierte Lösung, um die Zuweisung von Servern zu Services dynamisch anzupassen sowie Server auf dem aktuellen Stand zu halten oder rechtzeitig vom Netz zu nehmen. Das Web Dashboard liefert eine schnelle Übersicht über den aktuellen Status des jeweiligen MAAS-Clusters, so dass der Administrator jederzeit weiß, wie viel Rechnerkapazität für ein Deployment zur Verfügung steht und wie viel Kapazität aktuell genutzt wird.

Kompatibilität der Lastverwaltung in Clouds und physischen Umgebungen
Da die erforderliche dynamische Zuweisung physischer Ressourcen mit MAAS in der gleichen Weise wie bei einer Cloud erfolgt, kann MAAS auch zusammen mit Juju, dem Cloud Deployment Tool von Ubuntu, eingesetzt werden. Ubuntu ist das führende Betriebssystem für öffentliche, private und hybride Clouds und unterstützt eine Vielzahl bereits definierter und so direkt nutzbarer Cloud-Konfigurationen. Dieses Spektrum an heute bereits in Clouds eingesetzten Ubuntu-Lösungen lässt sich mit MAAS nun auch in eigene Server-Landschaften verteilen. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass Services mit diesen Tools in gleicher Weise wie in einer Cloud skaliert werden können, indem je nach Bedarf mehr oder weniger physische Server zugewiesen werden.

Die Palette der über Juju installierbaren Cloud-Services umfasst alle gängigen Bestandteile typischer Systeme wie Big Data-, Cloud- und Web-Service-Anwendungen. Hierzu gehören nicht nur relationale und NoSQL-Datenbanken wie Cassandra, MongoDB, Postgres, MariaDB oder MySQL, sondern auch Web-Proxies zur Lastverteilung wie HAProxy, Varnish und Squid, verschiedene Web Application Server wie Node.js, JBoss, Django und Ruby on Rails, gängige Web-Applikationen wie WordPress sowie wichtige PAAS-Frameworks wie Cloud Foundry. Diese Services lassen sich in der Cloud verteilen, miteinander verbinden und skalieren. Dank MAAS ist dies nun auch im Rechenzentrum möglich. Das Spektrum der unterstützten Services wird im Rahmen des Lebenszyklus von 12.04 LTS kontinuierlich aktualisiert und die Definitionen der individuellen Services entwickeln sich mit der von Clouds gewohnten Geschwindigkeit weiter, was Ubuntus Führungsposition und Stärke als Betriebssystem mit dem breitesten Angebot an vorkonfigurierten Open-Source- und kommerziellen Applikationen ausbaut.

„Metal as a Service – MAAS – ist ein neuer Denkansatz für die eigene Infrastruktur. Server, Speichersysteme und Netzwerkkomponenten stellen hier wie schon in der Cloud nur Rohstoffe dar. Mit MAAS können Server-Farmen als elastische Ressource für eine Zuweisung zu spezifischen Aufgaben betrachtet werden, wobei die jeweilige Zuweisung dynamisch verändert werden kann“, so Mark Shuttleworth, Gründer von Ubuntu und Leiter der Produktentwicklung bei Canonical.

Hyperscale-Umgebungen erfordern Denkansätze für das physische Provisioning
Das MAAS-Konzept wurde entwickelt, um den Anforderungen einer Zeit gerecht zu werden, in der Tausende physischer Serverknoten in einem einzigen Rack Platz finden und eine Bereitstellung und Administration nach herkömmlicher Weise ineffizient wäre. MAAS arbeitet perfekt mit den heute typischen 1U- und 2U-Servern, die wahre Leistungsfähigkeit von MAAS zeigt sich jedoch erst bei Big Data-, Cloud- und Grid-Umgebungen sowie weiteren horizontal skalierenden Implementierungen.

Im Rahmen der MAAS-Roadmap erfolgt mit jeder Nebenversion von 12.04 LTS eine Aktualisierung, um die Funktionalität und die Palette der zertifizierten und sowohl von Ubuntu als auch MAAS unterstützten Hardware zu erweitern. Neben Maßnahmen zur Hardware-Konfiguration, wie beispielsweise RAID-Konfiguration und Firmware-Updates, wird der Inbetriebnahmeprozess zukünftig Funktionen wie die erweiterte Burn-In-Überprüfung neuer oder alter Hardware, die automatische Kontrolle via IPMI sowie Belastungstests für Netzwerk, Festplattensystem und Hauptspeicher umfassen, um so eine zuverlässige Arbeit des Systems auch unter Last sicherzustellen. MAAS greift auf Canonicals Datenbank der für Ubuntu zertifizierten Hardware zurück. Auf diese Weise können Administratoren sowohl prüfen, welche Systeme vollständig zertifiziert sind, als auch potenziell problematische Komponenten aussondern.

Für Testzwecke steht unter http://releases.ubuntu.com/precise/ eine tagesaktuelle Version von Ubuntu Server 12.04 LTS Beta 2 zum Download zur Verfügung. Ab dem 26. April 2012 kann Ubuntu Server 12.04 LTS unter ubuntu.com heruntergeladen werden.

Über Canonical
Geleitet von den Anforderungen der Open Community trägt Canonical zum Erfolg von Ubuntu bei.
Das Unternehmen ist federführend bei der Entwicklung von Ubuntu als integrierte und unabhängige Plattform für Client-, Server- und Cloud-Computing, die sich durch eine kohärente Familie von Benutzerschnittstellen für Smartphones, Tablets, Fernseher, Netbooks und PCs auszeichnet. Gerade aus diesem Grund greifen zahlreiche Unternehmen und Organisationen vom Cloud-Anbieter bis hin zum Hersteller von Unterhaltungselektronikprodukten – auf Ubuntu zurück. Und nicht zuletzt für den einzelnen Technologieentwickler ist Ubuntu eine logische und folgerichtige Entscheidung.
Mit Entwicklern aus aller Welt und rund um den Erdball verteilten Technologiezentren verfügt Canonical über einzigartige Voraussetzungen, um bei der Vermarktung von Ubuntu-Lösungen mit Hardwareherstellern, Content-Providern und Softwareentwicklern zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus betreibt Canonical mit Ubuntu One einen plattformübergreifenden Cloud-Service für Verbraucher. Canonical ist ein privat geführtes Unternehmen.

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