Sindelfingen: Holankabar schließt nach 13 Jahren

Für die inklusive Holankabar am Marktplatz Sindelfingen ist die Zeit gekommen zu gehen. Die Bar schließt am Tag vor Weihnachten.

Gelegen am Marktplatz Sindelfingen liegt die kleine gemütliche Holankabar. Gerade mal 30 Plätze bietet sie im Innenbereich, zusätzlich 40 im Außenbereich. Was gibt es schöneres als bei schönem Ambiente mit einer Tasse duftenden Kaffee und einem Stück Torte in Konditorqualität in der Sonne zu sitzen?

Die Holankabar beschäftigt fünf Menschen mit und ohne Behinderung. Die Servicekräfte bedienen nach allen Regeln der Kunst. Vielleicht sogar noch etwas freundlicher, aufmerksamer und zuvorkommender, als sonst gewohnt. „Bei der Femos habe ich viel Auswahl, da kann ich mir aussuchen wo ich arbeiten will. Wenn die Holankabar geschlossen hat, dann arbeite ich im CAP-Markt. Ich kann weiterhin Lebensmittel verkaufen“, erzählt Susanne Lutz.

Elektrotechnik, Montage, Fahrdienst, Gebäudereinigung, Recycling, Lebensmittelmärke und Möbelhalle. Wer bei der FEMOS arbeiten will hat eine große Auswahl. „Unsere Aufgabe sehen wir darin, Menschen, die auf Grund ihrer behinderungsbedingten Einschränkungen auf dem 1. Arbeitsmarkt geringe Möglichkeiten haben, einen passenden Arbeitsplatz zu bieten, der eine eigenverantwortliche Lebensführung ermöglicht.“ beschreibt Michael Bauer, Geschäftsführer der FEMOS. Neue Geschäftsfelder sind deshalb willkommen. „Wir planen auch schon einen Fahrradladen und eine neue Kaffeestube.“

Die Holankabar hat, wie viele andere Gastronomiebetriebe, in den letzten Jahren vielschichtige Probleme. Die Bar habe in den letzten Monaten rückläufige Gästezahlen und Einnahmen verzeichnet. Gleichzeitig wurde der Mindestlohn angepasst und die Materialkosten sind – bedingt durch die Inflation – stark angestiegen, wie Michael Bauer berichtet. Zwar hat Bauer nach Lösungen für Probleme gesucht, doch das Risiko sei inzwischen zu hoch. Einen besonderen Dank spricht Bauer an die Kreissparkasse Böblingen aus, die als Vermieter immer sehr kulant war und kein ausschlaggebender Faktor für die Entscheidung der Standortaufgabe war.

Femos gGmbH
Die Femos gGmbH ist seit über 30 Jahren ein solides, gemeinnütziges Inklusionsunternehmen mit einem breiten Dienstleistungsangebot. In den Bereichen Handel, Logistik und Fertigung zeigt Femos, dass die Integration von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gelingt. Ob industrielle Fertigung, Elektrotechnik, Hauswirtschaft oder Einzelhandel, wie CAP Lebensmittelmärkte und die Möbelhalle in Böblingen – überall arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam für ihre Kunden.
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Campus Mensch

Campus Mensch ist eine ideelle Gemeinschaft sozialer Unternehmen in der Region Stuttgart, bestehend aus den drei gemeinnützigen Unternehmen GWW – Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH, Femos gGmbH 1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH und der Stiftung Zenit – Zentrum für Eingliederung, Nachteilsausgleich, Integration und Teilhabe.

Sie wollen in gemeinsamer sozialer Verantwortung Menschen mit Nachteilen in den Landkreisen Böblingen und Calw die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch u.a. Arbeitsplätze, Wohnmöglichkeiten, Abbau von Barrieren sowie Inklusion durch Teilhabe an Projekten ermöglichen. Diese Angebote werden ständig weiterentwickelt und den Bedürfnissen der betroffenen Menschen angepasst.

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