Ihr Kind ist der Klassenclown oder „Quälgeist“?

Ihr Kind ist der Klassenclown oder empfinden es seine LehrerInnen als „Quälgeist“? Hier kann man sich fragen, warum sich das Kind nicht so verhält, wie man es erwarten würde: Vielleicht ist es hochbegabt und unterfordert. Ulrike Alt, Begabungsdiagnostikerin und Coach für Hochbegabte aus München berichtet, dass verhaltensauffällige Kinder in der Schule oft als Quälgeister abgestempelt werden. Manche Kinder sind unruhig, unkonzentriert, stören ständig den Unterricht und versuchen den Klassenclown zu spielen. Diese Merkmale sind aber laut Alt nicht immer ein Ergebnis fehlender Erziehung. Vielmehr könnten diese Anzeichen auf eine Hochbegabung hindeuten, die einfach nicht richtig gefördert wird, weil sie schlichtweg nicht erkannt wurde. Eltern sollten ihr Kind in so einem Fall auf testen lassen.

Hochbegabung bei Kindern
Hochbegabt ist Ihr Kind, wenn der IQ 130 oder höher ist. Das ist weit über dem Durchschnittswert und nur 2,5 % der Bevölkerung verfügen über einen so hohen IQ-Wert. Die Ursachen zur Entstehung von Hochbegabung sind nicht vollständig geklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt geht man davon aus, dass eine Kombination aus genetischen und sozialen Faktoren für das Auftreten entscheidend ist. Aus diesem Grund ist es enorm hilfreich, eine Hochbegabung bereits im frühen Kindesalter mit Hilfe eines Intelligenztests feststellen zu lassen, um sein Kind optimal begleiten und angemessen zu fördern. Nur in einem idealen Umfeld entfalten sich betroffene Kinder entsprechend ihrer Begabung, sind glücklich und werden selbstbewusst.
Hochbegabte Kinder sind anderen Kindern in der Regel voraus und verfügen über überdurchschnittliche Fähigkeiten, die sich früh entwickeln. Dies sind oft Begabungen im sprachlichen, im mathematisch-logischen oder auch im künstlerisch-musischen Bereich. Neben diesen besonderen Fähigkeiten entwickeln hochbegabte Kinder häufig bereits im frühen Alter besondere Interessen und haben neben all dem die gleichen Bedürfnisse wie Gleichaltrige, weiß Ulrike Alt aus Fällen in ihrer Praxis: „Kinder, die hochbegabt sind, fallen unter Umständen negativ auf und haben oft den Ruf „schwierig“ zu sein. Sie sind ungeduldig, stellen vieles in Frage, interessieren sich nicht für die Schule, langweilen sich und finden keine oder schwer Freunde. Dieses Verhalten entsteht vor allem, weil sie sich nicht erkannt, nicht verstanden und sich vor allem unterfordert fühlen. Bei richtiger Förderung haben hochbegabte Kinder die Chance auf einen richtig guten Schulabschluss und könnten eine bessere Gesundheit aufweisen als andere Kinder. Das liegt vor allem daran, dass hochbegabte Kinder mehr Wert auf eine aktive Freizeitgestaltung legen, in der sie sich intensiver mit intellektuellen Anregungen beschäftigen. Oft wird ein großes Interesse an Büchern gezeigt – entscheidend ist die Begleitung der Eltern. Hochbegabte Kinder sind kreativ, verfügen über einen großen Wortschatz, sind organisiert und verarbeiten neue Informationen sehr schnell.“
All diese großartigen Fähigkeiten schlummern als Potential in hochbegabten Kindern. Allerdings wird das Kind nur bei einer individuellen, an das Begabtenprofil angelegte Förderung diese Fähigkeiten abrufen und ist zu außergewöhnlichen Leistungen fähig.

Test Hochbegabung bei Kindern
Mit einem Intelligenztest sind Sie auf der sicheren Seite: Die Hochbegabung kann eindeutig festgestellt und im Anschluss individuell gefördert werden. Wie funktioniert das eigentlich? In einem IQ-Test wird die intellektuelle Begabung des Kindes in unterschiedlichen Bereichen gemessen, indem eine Reihe zu lösender Problemstellungen vorgelegt werden. Ohne einen Test können von Experten nur Vermutungen angestellt werden, welche die Unsicherheit und Fragen der Eltern nicht beseitigen werden.

Ab wann ist ein IQ-Test sinnvoll?
Nur bei einem begründeten Verdacht oder wenn das Kind Auffälligkeiten zeigt und Eltern gegebenenfalls von Lehrern oder Therapeuten angesprochen werden, sollten Sie einen IQ-Test durchführen.

Auffälligkeiten im Kindergarten oder in der Schule sind zum Beispiel:
-Keine Spielkameraden im gleichen Alter, befreundet sich eher mit Älteren, versteht sich nicht mit Gleichaltrigen, ist genervt von Jüngeren
-PädagogInnen empfinden das Kind als anstrengend, weil es viele Fragen stellt und/oder, weil es Regeln diskutiert
-Fühlt sich ausgegrenzt und unverstanden von anderen Kindern
-Möchte nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schule
-Will vor dem Schuleintritt lesen und/oder rechnen lernen, ggf. bringt es sich selber bei

Ein IQ-Test sollte nicht durchgeführt werden, wenn die Eltern es rein aus Interesse machen möchten. Besteht kein konkreter Hinweis auf eine Hochbegabung, kann das Ergebnis für Verwirrung bei Eltern und Kind sorgen.

Wie geht es nach dem IQ-Test weiter?
Ein IQ-Test bringt Klarheit! Aber wie geht es weiter? Wie sind die nächsten Schritte? Wo bekomme ich als Elternteil Unterstützung? Oft werden Eltern mit der Diagnose allein gelassen, dabei ist es genau an diesem Punkt wichtig, Beratung und Unterstützung von Experten einzuholen. Mit wertvollen Tipps wird eine individuelle Hochbegabtenförderung stattfinden, die dem Kind zu außergewöhnlichen Leistungen führen werden. Hochbegabung bedeutet nicht automatisch, dass das Kind eine Klasse überspringen muss. Viel eher müssen persönliche Bedürfnisse in Zusammenhang mit dem IQ-Testergebnis betrachtet werden. Man sollte sich also anschauen, wie die Schulsituation ist, wie das soziale Umfeld ist, welche herausfordernden Aufgaben bewältigt werden können und wo Unterstützung gegeben werden kann beziehungsweise soll.

Einem IQ-Test sollte immer eine begleitende Beratung folgen, damit sich Betroffene nach dem Ergebnis nicht allein gelassen fühlen.

Ulrike Alt ist Coach und Mentorin für hochbegabte, vielbegabte und hochsensible Menschen – der Turbo in Sachen Veränderung und Wachstum.
Themen im Coaching sind unter anderem das Hochstapler-Syndrom und die spät erkannte Hochbegabung sowie der Umgang mit dem großen Potenzial, um es wirklich nutzbar zu machen.
Ulrike Alt verfügt über eine exzellente Wahrnehmung und deckt dabei unsichtbare Zusammenhänge auf, die sie dann gemeinsam mit ihren Coachees direkt im Unterbewusstsein auflöst.

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