Weltfrauentag: „Rentenfallen“ sind weiblich

R+V-Infocenter: Geringerer Verdienst, Kinderpausen, Teilzeitjobs – Frauen müssen mit durchschnittlich 535 Euro Rente auskommen
Weltfrauentag: "Rentenfallen" sind weiblich
Daniela Steinle, Rentenexpertin beim Infocenter der R+V Versicherung

Wiesbaden, 7. März 2012. Durchschnittlich nur knapp über 500 Euro gesetzliche Rente: Viele Frauen stehen im Alter finanziell schlecht da. Grund hierfür sind typische weibliche „Rentenfallen“. „Mütter arbeiten vielfach Teilzeit oder steigen komplett aus dem Berufsleben aus“, sagt Daniela Steinle, Rentenexpertin beim Infocenter der R+V Versicherung. Hinzu kommt der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen. Laut einer aktuellen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verdienen Frauen hierzulande im Schnitt 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen und bilden damit das traurige Schlusslicht im europäischen Vergleich. Unter all diesen Voraussetzungen ist frühzeitige Zukunftsvorsorge für Frauen existentiell wichtig – so die Botschaft von R+V-Expertin Steinle zum Weltfrauentag am 8. März.

Eigentlich wünschen sich die Deutschen, zumindest den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten und das Leben zu genießen. Doch besonders für Frauen ist die Gefahr groß, dass sie sich schöne Extras nicht leisten können. „Dreifache Mutter, geschieden, nach der Geburt der Kinder bis zur Rente nur Teilzeit oder gar nicht berufstätig: So sehen immer noch viele Lebensläufe von Frauen aus. Und genau das ist dann ein Problem bei der gesetzlichen Rente“, erklärt R+V-Expertin Daniela Steinle.

Das bestätigt auch die Statistik. Die durchschnittliche gesetzliche Rente von Frauen lag im Jahr 2010 gerade mal bei 535 Euro im Monat. Männer bekommen fast das Doppelte. Die Gründe hierfür: Zu den typisch weiblichen „Rentenfallen“ – geringer Verdienst, Kinderpausen, Teilzeitjobs – kommt, dass sich immer noch viele Frauen auf die Versorgung durch ihren Ehemann verlassen. Daniela Steinle: „Das Problem ist aber, dass bei einer Trennung unter Umständen nicht viel Rente übrigbleibt, und auch die Witwenrente ist niedriger als man denkt, nämlich durchschnittlich rund 570 Euro.“

Frauen sparen zu wenig
Zudem kümmern sich viele Frauen noch nicht ausreichend um ihre eigene Altersvorsorge. Einer R+V-Studie zufolge sparen 40 Prozent der Frauen weniger als 50 Euro monatlich für ihre Rente, 20 Prozent von ihnen gar nichts. Die Einschnitte im Rentenalter sind dann enorm. „Die gesetzliche Rente reicht oft mit Mühe noch für Wohnung, Essen und Gesundheit. An schöne Extras wie Reisen oder ein Einkaufsbummel ist nicht mal zu denken“, sagt R+V-Expertin Steinle. Ihr wichtigster Rat lautet deshalb: sich so früh wie möglich Gedanken über dieses Thema machen.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Auch mit über 50 Jahren lohnt sich der Einstieg in die private Vorsorge noch.
– Eine erste unverbindliche Beratung von Fachleuten bringt oft schon Klarheit darüber, was Frauen zurücklegen müssen, um sich ihre Wünsche im Alter zu erfüllen.
– Einige Möglichkeiten sind staatlich gefördert, entweder durch Steuervorteile oder Zuschüsse. Vorsorgespezialisten gezielt danach fragen.
– Besonders einfach lassen sich Gehaltserhöhungen in Altersvorsorge umwandeln, weil dieser Betrag nicht „vermisst“ wird.

Mehr rund um Sicherheit und Vorsorge unter
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Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1991 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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