Ohne Graphit gibt es keine Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos. Das Material wird in höchster Qualität benötigt. Dennoch fristet der Rohstoff ein Schattendasein neben den „Stars“ wie Lithium oder Nickel. Dabei werden die Wachstumschancen im Graphitmarkt deutlich unterschätzt.
Der Boom der Elektroauto-Industrie ist in aller Munde und die modernen Fahrzeuge stehen in immer mehr Garagen. Insbesondere in China und vielen Staaten der westlichen Welt ist der Wandel vom Verbrenner zum elektrisch angetriebenen Fahrzeug nicht mehr zu stoppen. Dabei gibt China den Takt vor, denn die Volksrepublik ist derzeit der mit Abstand größte Absatzmarkt. Und warum sollten Mercedes, Volkswagen oder Ford noch Modelle mit Verbrennungsmotor in den Fokus rücken, wenn sie für den chinesischen Markt ohnehin die Elektroversion herstellen müssen? Dieser Trend ist nicht mehr zu stoppen und so ist es kein Wunder, dass europäische Autokonzerne reihum praktisch keine neuen Modelle mit reinem Verbrenner-Motor mehr entwickeln. Ein Facelift muss reichen.
Zumal ohnehin auch die Europäische Union nun den Weg für die Hersteller aufgezeigt hat. So hat das EU-Parlament am 8. Juni 2022 entschieden, dass ab dem Jahr 2035 ein Verkaufs- und Zulassungsverbot für Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren gilt. Damit ist das faktische Aus für Autos mit einem Verbrenner eingeläutet worden. Das Ziel ist es, den Ausstoß von schädlichen Gasen zu reduzieren. Auch wenn die Autoindustrie nicht glücklich wirkt: Fakt ist, dass nun Klarheit herrscht und sich der Markt auch in Europa radikal verändern wird.
Für Anleger gilt es nun, auf die richtigen Pferde zu setzen. Denn mit dem endgültigen Aus der Verbrennungsmotor werden die Karten nicht nur am Automarkt neu gemischt. Denn Elektroautos benötigen Batterien, die wiederum einen anderen Mix an Rohstoffen haben. Lithium und Nickel gelten als die großen Gewinner unter den sogenannten Batteriemetallen. Daneben wird oft der Kupfermarkt genannt. Dementsprechend läuft hier auch schon ein Wettrennen um die Vorkommen, in dem sich große Mining-Konzerne wie BHP oder Anglo American bereits positionieren. Ähnliches ist auch im Lithiummarkt zu beobachten, wo neben den Platzhirschen Albemarle (USA) und SQM (Chile) auch die Chinesen ihre Claims abstecken.
Den Graphitmarkt haben aber nur wenige Unternehmen und Anleger im Fokus, obwohl der gleich von zwei Trends profitiert: zum einen wird es in der Anode der Lithium-Ionen-Batterie selbst benötigt und der Menge nach ist es der wichtigste Bestandteil. Zum anderen spielt Graphit eine wichtige Rolle bei Energiespeichern, die für den Solar- und Windkraftmarkt unverzichtbar geworden sind. Die USA, Japan und die EU haben Graphit deshalb bereits auf ihrer Liste der kritischen Metalle aufgenommen.
Die Trends treiben dabei das Wachstum der Nachfrage. Die Analysten von Benchmark Minerals gehen davon aus, dass das Angebotsdefizit bereits in diesem Jahr rund 20.000 Tonnen betragen werden. Grob gerechnet entspricht das dem Bedarf von 250.000 Elektroautos. Zum Vergleich: In China allein wird in diesem Jahr eine Monatsproduktion von durchschnittlich 250.000 batteriebetriebenen Fahrzeugen erwartet. Bis zum Jahr 2050 erwartet wiederum Wood Mackenzie, dass die Nachfrage um 1.400 Prozent steigen soll.
Das sind gute Aussichten und dementsprechend gilt es, sich als Anleger nun bei aussichtreichen Projekten zu positionieren. Hierzu zählt auch Evolution Energy Minerals. Die Australier entwickeln das Chilalo-Graphit-Projekt in Tansanie und befinden sich bereits in der Endphase. Im September will man eine endgültige Machbarkeitsstudie vorlegen und die Finanzierung des Minenbaus in trockene Tücher bringen. Dazu hat man mit dem chinesischen Graphit-Verarbeiter Yichang Xincheng bereits eine Abnahmevereinbarung getroffen. Der neue Partner wird rund 30.000 Tonnen pro Jahr abnehmen. Im Gegenzug bekommt man so einen Teil der Finanzierungskosten. Zudem ist die Chilalo-Mine bereits genehmigt, es drohen hier also keine Verzögerungen. Wenn alles nach Plan läuft, soll spätestens bis zum 31. März 2024 mit dem Abbau und der Produktion auf Chilalo begonnen werden. Die Aktie von Evolution Energy Minerals bietet dementsprechend großes langfristiges Potenzial. Aktuell kommt das Unternehmen lediglich auf einen Börsenwert von rund 36 Mio. Euro. Zum Vergleich: Das Management rechnet nach Produktionsstart mit einem jährlichen EBITDA von durchschnittlichen 73 Mio. US-Dollar pro Jahr.
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