Staatsministerin Kühne-Hörmann übergibt Welterbe-Anträge an alle beteiligten Institutionen und stellt Website zum Thema vor
www.weltkultur-kassel.de ist die Adresse der neuen Homepage zum Welterbe-Antrag „Wasserkünste und Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe“, der im Januar durch die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Paris der UNESCO übergeben worden ist. Auf diesen von der Museumslandschaft Hessen Kassel betreuten Seiten, die Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann heute im Schloss Wilhelmshöhe vorstellte, sind Informationen rund um die Welterbe-Bewerbung, zum Antragsverfahren und zu dem vielfältigen Aktionen, die nicht zuletzt auf bürgerschaftliches Engagement zurückzuführen sind, zusammengestellt.
Die Ministerin überreichte auch Vertretern aller an dem Projekt beteiligten Institutionen Kopien des mehrere hundert Seiten umfassenden Welterbe-Antrags: Eine Arbeitsgemeinschaft aus Vertretern der Museumslandschaft Hessen Kassel, der Stadt Kassel, von Hessen-Forst, des Landesamts für Denkmalpflege Hessen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst hatte den Antrag seit 2007 erarbeitet. Für Detailfragen waren das Regierungspräsidium Kassel und das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beteiligt. Auch der Verein „Bürger für das Welterbe e.V.“ hat an der Erstellung mitgewirkt. „Sie alle haben mit viel Tatkraft und Einsatz an der Erarbeitung des Konvoluts mitgewirkt und dazu beigetragen, dass der Antrag eine runde Sache geworden ist“, hob Kühne-Hörmann hervor.
Kernstück der Bewerbung ist das rund 280 Seiten starke Nominierungsdossier mit den wesentlichen Aussagen zum außergewöhnlichen universellen Wert der Wasserkünste und des Herkules. Hinzu kommt der Managementplan, der auf 190 Seiten den gegenwärtigen und künftigen Umgang mit dem Ensemble darstellt und von Studien begleitet wird. Drittes Element ist eine etwa 200 Bilder umfassende Fotodokumentation und schließlich ein eigens für die Nominierung produzierter Film. Dieser Film wurde ebenfalls heute erstmals öffentlich präsentiert.
Entscheidung über den Antrag voraussichtlich im Sommer 2013
Unter Hinweis darauf, dass die UNESCO voraussichtlich im Sommer 2013 über den Antrag entscheiden wird, sagte Ministerin Kühne-Hörmann: „Ein Ergebnis zeigt sich schon jetzt: Wir alle haben viel über den Bergpark und seine Wunderwerke gelernt. Allein dieser Mehrwert an Wissen war die Mühe wert, diesen umfangreichen Antrag zu formulieren. Diese Arbeit kann Gewinn bringend genutzt werden, um die einmalige, universelle Bedeutung dieses historischen Erbes wissenschaftlich fundiert zu begründen. Nicht zuletzt haben alle Beteiligten damit ein einheitliches Instrument für künftige Aufgaben an der Hand.“
Erstmals in Deutschland wurde die Vorbereitung eines Welterbe-Antrags kontinuierlich von „Workshops“ begleitet, die mit deutschen und ausländischen Experten besetzt waren. Sie hatten die Aufgabe, denkmalpflegerisch anstehende Restaurierungen zu besprechen, Bauvorhaben auf ihre Verträglichkeit mit der Anmeldung zu prüfen und generell Anregungen für den Antrag zu geben. „Dieser dialogorientierte Prozess gilt nicht nur in Fachkreisen als vorbildlich“, hob Kühne-Hörmann hervor.
Dass das Land Hessen als Eigentümer des Bergparks sich der Bedeutung seines Kasseler Erbes sehr wohl bewusst sei, werde auch daran deutlich, dass mit dem auf mehrere Jahre angelegten Programm zur Neuordnung der Museumslandschaft Kassel eines der größten Kulturinvestitionsprojekte in Deutschland realisiert werde. „Die Erfolge dieses Sanierungsprogramms, von der Restaurierung des Herkules über die neuen Besucherzentren bis hin zur Renovierung der Parkarchitekturen, sind schon heute allenthalben sichtbar“, sagte Kühne-Hörmann.
Zum weiteren Antragsverfahren sagte die Ministerin, in diesem Frühjahr werde nun das Sekretariat des Welterbe-Zentrums gemeinsam mit ICOMOS, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege, Gutachter bestimmen, die den Antrag evaluieren: Der eine Gutachter werde den wissenschaftlichen Teil prüfen, also den außergewöhnlichen universellen Wert; der andere Gutachter werde sich mit verschiedenen Aspekten der Verwaltung und dem Erhaltungszustand der Anlagen befassen. Für den Herbst sei mit einem Ortstermin der Gutachter in Kassel zu rechnen. Die Ergebnisse werden dann zu einem gemeinsamen Gutachten zusammengetragen, das wiederum dem Welterbe-Komitee vorgelegt wird. Dieses wird über den Antrag voraussichtlich bei seiner 37. Sitzung im Sommer 2013 entscheiden.
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