Aorten Aneurysma: Neuer Stent universell einsetzbar

Entwicklung individuell anpassbarer Stents für Patienten mit Aorten Aneurysma erhöht Überlebensrate

Die Aorta ist unsere wichtigste Schlagader, die alle Organe und das Gewebe des Körpers versorgt. Ein Aorten Aneurysma ist eine Erweiterung der Hauptschlagader, bei der es durch eine Schwäche in der Gefäßwand zu einer Aussackung des Gefäßes kommt. Mit steigender Größe und Wachstumsgeschwindigkeit erhöht sich die Gefahr einer Aortenruptur. Dann geht innerhalb kürzester Zeit sehr viel Blut verloren, die Organe werden von ihrer Versorgung abgeschnitten. Die Sterblichkeitsrate ist hoch. Weil auch eine Operation an der Hauptschlagader gefährlich ist, wurde erst 1951 durch den französischen Chirurgen Charles Dubost die erste Operation eines Aortenaneurysmas mittels humanem Aortentransplantat durchgeführt.

Von der offenen Operation zur endovaskulären Versorgung

Mit der Entwicklung von Kunststoffprothesen und fortgeschrittener Technik ließ sich die Letalität bei Patienten nach einer Operation der Aorta senken. Die Schwierigkeit einer Operation besteht darin, dass die Hauptschlagader während der Implantation der Prothese abgeklemmt werden muss. Damit ist die Blutversorgung zu mehreren Organen und der unteren Körperhälfte für eine Weile abgeschnitten und es kann zu einer Sauerstoffunterversorgung und damit verbundener Organschädigung kommen. In den frühen Neunzigerjahren gab es deshalb erste experimentelle Versuche einer endovaskulären Versorgung von Aorten Aneurysmen, die weiterentwickelt und verbessert wurden.

Individuelles Aorten Aneurysma erfordert individuelle Prothese

Problematisch ist, dass im Bereich der Aorta viele Gefäßäste zu Milz, Leber, Nieren oder Darm abgehen. Die genaue Anatomie ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Deshalb mussten teilweise aufwendige 3D-Spezialmessungen erfolgen, um für Patienten einen individuellen Stent herzustellen. Das konnte mehrere Wochen dauern – in denen der Patient weiterhin mit einem hohen Rupturrisiko leben musste. Im Aortenzentrum des Diakonie Klinikums Jung-Stilling konnte das Team um Chefarzt Dr. med. Ahmed Koshty einen Universalstent entwickeln. Das Besondere an der E-NSIDE-Prothese sind mehrere innenliegende Seitenarme, die Verbindungsstellen für die abzweigenden Gefäße enthalten. Mit speziellen Brückenstents wird der Weg zu den Organen fortgeführt. Durch die universell einsetzbare Prothese kann der Patient ohne lange Vorbereitungszeit versorgt werden, wenn die Zeit drängt.

Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.

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