NFT-Kunst auf der Amerika Art

Hashmask15753’s ALTernate Cover der Amerika Art live am 5. August in VR

Leipzig.Lab, eine Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft VISIT, stellt am 5. August 2021 in einer Sneak-Preview ein ALTernate Cover des Kataloges der Amerika Art vor. Hashmask15753 wird das Werk Hashmask 17553 präsentieren, ein Werk das eigentlich gar nicht existieren dürfte denn mehr als 16.384 Kunstwerke lässt diese Blockchain gar nicht für eine Verschlüsselung zu. Wie es zu diesem Hack kam ist in der nächsten Ausgabe von rez Magazine zu lesen. Die Autoren: Satoshi Nakamoto, Hashmask15753 und Harry Hacker.

Satoshi Nakamoto generierte für die Amerika Art eine Blockchain in dem als Kunstwerke Avatare, also digitale lebende Identitäten, in eine Kette geladen werden, eine Kette die mit einer CHAINED.ID belegt ist. Der Genesis Block wurde als Public Domain veröffentlicht. Ein Backup befindet sich mittlerweile im Internet Archive und ist damit auf immer und ewig verifizierbar. Hashmask15753 lebt in einer virtuellen Welt wo dies alles möglich ist. Kunst auf eine Chain gelegt und dann diese hacken, darauf ist Harry Hacker spezialisiert. 2015 erhielt der den Defcon Black Award für einen Skin-Hack eines Avatars mit dem Namen Perfect 10 der auf einem der mittlerweile abgebrannten Server von OVH lag. Nun, dass so ein Verlust nicht wieder passiert dafür ist sind die NFT, die Non-Fugitive Token Art, da.

Simulacron-1

Der Anlass für eine Sneak-Preview der anderen Art in einer digitalen Welt, bekannt aus Fassbinder“s Welt am Draht von 1973 als Simulacron-1, ist vielfältig. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft reichen einander die Hand. In der „Proof of Art“ werden derzeit Altwerke von Herbert W. Franke als NFT-Kunst im Francisco Carolinum in Linz, Österreich gezeigt. Zum anderen wird Herr Reiner Schneeberger am 5. August Herrn Woodward „Clark“ Price im Namen des Autorenteams zum Besuch der Amerika Art einladen. Clark Price wurde vom Präsidenten der USA Joe Biden kürzlich als Gesandter der US-Botschaft in Berlin ernannt. Er wird am 5. August im DAIS, dem Deutsch-Amerikanischen Institut in Sachsen, in Leipzig erwartet. Amerika liegt in Sachsen, aber das ist ja schon lange bekannt, zumindest seit es das Internet gibt. Das Wissen um diesen Fakt ist nur einen Click weit entfernt. Nun in der Amerika Art geht auch um die Zukunft von Amerika, zumindest dem digital begehbaren Teil welcher die Immersionskunst ausmacht.

Herbert W. Franke

Der Altmeister der Computerkunst Herbert W. Franke ist auf der Amerika Art im Mai 2022 vertreten. Er schickt seinen Avatar Sergius Both. Mit 94 Jahren darf man das, sich selbst vom Wohnzimmer aus steuern und die Ansprache für den Serigus Both Award überbringen. Der Award wird für Scripted Art unter Nutzung der Opensimulator Script-Sprache vergeben. Die Weiterentwicklung davon ist Swordcoder. Nun das ist bereits die Zukunft.
Die Gegenwart zeigt in einer Bildmontage den Kurator Jesse Damiani aus Los Angeles (im Bild rechts neben Franke) sowie den beiden Co-Kuratoren Fabian Müller (links) und Markus Reindl (rechts) stehen vor Franke“s „Quadrate mal drei,“ einer seiner originalen Plottergrafiken aus dem Jahre 1970 und dazu montiert den Genesis Block der Amerika Art.

NFT-A, steht für Non-Fugitive Art und in Franke“s Fall für Non-Fungible Squares. Nun es ist Kunst und die steht jeder neuen Benennung offen. „Non-Fugitive“ als Nicht-Flüchtig trifft es weitaus besser als Non-Fungible (Nicht-ersetzbar) ist doch die Konservierung Digitaler Kunst eines der Hauptanliegen der Amerika Art. Die Reproduzierbarkeit digitaler Kunst ist ein Thema das bereits vor 45 Jahren aufgegriffen wurde. Zufallszahlen als Parameter von Programmed Art haben es in sich. Ist es echter Zufall, ist es reproduzierbarer Zufall? Wird der Algorithmus 5, 10, 20, 40 Jahre später auf einem anderen Rechner eine ganz andere Grafik, ein ganz anderes Kunstwerk schaffen? Fragen mit denen sich Franke in seiner Vorlesung Kybernetische Ästhetik am Lehrstuhl für Didaktik der Bildenden Künste an der Universität München am Lehrstuhl von Prof. Hans Daucher bereits in den frühen 70iger Jahren beschäftigt hat. Vor gut 10 Jahren hat das Recode Projekt diese Fragen aufgegriffen und stellt einen der Arbeitsschwerpunkte des Medienkünstlers und Professors Golan Levin am MIT dar. Nun die Random-Sequenzen von der seinerzeit am Leibniz Rechenzentrum der TU München auf einer Telefunken TR440 laufenden Kunstprogramme wurden in einem Lehrbuch für Computergrafik von Prof. Lothar Limbeck und Reiner Schneeberger im Jahre 1979 im Ernst Reinhard Verlag publiziert. Man findet man nicht aller Tage dass alte Kunst punktgenau rekodiert werden kann und dabei wieder im Museum landet, so wie Frankes „Quadrate mal drei“ im ZKM Karlsruhe oder auch im Francisco Carolinum in Linz.

Im After-Covid Jargon wird es dann im Mai 2022 heißen: „Ab ins Blaue.“ Ab nach Amerika. Amerika Blue Can Be You.

Mehr über die Amerika Art auf https://amerika.world

Art, Event, Training & Culture.

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Bildquelle: SPACE PRESS