Hund angekettet bei Dauerfrost auf offenem Feld – bmt appelliert an Tierhalter: Schützen Sie Ihre Tiere vor der Witterung!

Seit fast zwei Wochen herrscht Dauerfrost mit Nachttemperaturen bis zu 20 Grad Minus und in einigen Regionen Deutschlands sogar weit drunter. Doch was die Menschen für sich beanspruchen, Wärme, ein schützendes Dach über dem Kopf, gestehen sie ihren Tieren oft nicht zu. Immer wieder bekommt der bmt in diesen Tagen Notrufe, in denen es um Tiere geht, die ohne jedweden Schutz der eisigen Kälte ausgesetzt sind und unzureichend versorgt werden.

„Ich bin seit fast 35 Jahren im Tierschutz tätig“, sagt die bmt-Vorsitzende Petra Zipp, „aber wie gleichgültig einige Menschen mit ihren Tieren in diesen kalten Tagen umgehen, ist unfassbar.“ Ein Hund, acht Monate alt, wird an einer kurzen Kette auf einem offenen Feld bei Speyer angebunden, um es zu „bewachen“. Wasser und Futter sind gefroren, das Fell vereist und doch dauert es, bis der Hund von seinem Martyrium befreit werden kann. „Bei diesen Temperaturen gilt unseres Erachtens Gefahr in Verzug“, erklärt Petra Zipp das oft langwierige Procedere der Behörden.

Und nicht selten kommt dann die Hilfe für die Tiere zu spät, wie im Fall eines allein gehaltenen Kaninchens, das bei den eisigen Temperaturen in Brandenburg in seinem Außenkäfig jämmerlich erfror. Kaum Stroh, gefrorenes Wasser, keine Schutzhütte, Dämmung oder Isolierung, gab eine schockierte Nachbarin dem bmt leider zu spät weiter.

Diese Beispiele sind leider derzeit keine Einzelfälle. Darum appelliert der bmt an alle Tierhalter: Wenn die Tiere keine Chance haben, sich bei der Kälte zu bewegen, können sie sich schon nach kurzer Zeit gefährliche Unterkühlungen zuziehen und unter Umständen sogar erfrieren. Das gilt besonders für Hunde mit kurzem Fell wie Rehpinscher, Dobermänner und Dalmatiner etc. Klirrende Kälte und beißender Wind setzt neben kurzhaarigen (oder geschorenen) Hunden gerade auch alten und kranken Tieren zu. Für diese Tiere empfehlen sich Hundemäntel, die Knochen und Organe warm halten.

Schon wenige Minuten vor dem Geschäft angebunden, können dazu führen, dass empfindliche Hunde an Blasen- und Nierenentzündungen erkranken. Besonders schädlich ist Kälte dabei immer in Verbindung mit Nässe und Zugluft – Bedingungen, die häufig bei schlechten Haltungen in nicht wärmegedämmten oder witterungsgeschützten Außenzwingern und Kaninchenkäfigen entstehen.

Darum sollte kein Tierfreund zögern, eine seiner Meinung nach unzureichende Haltung von Haus- oder Weidetieren dem Veterinäramt oder dem Tierschutz anzuzeigen. Bei unmittelbarer Lebensgefahr sollte sofort die Polizei benachrichtigt werden. „Holen sie ihre Tiere wenigstens bei diesen eisigen Temperaturen ins Haus“, bittet die bmt-Vorsitzende alle Tierbesitzer und gibt außerdem noch folgende Tipps:

Tägliches Bürsten fördert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Wird die Unterwolle nicht heraus gebürstet, sterben die Haare ab und die Tiere frieren. Melkfett oder Vaseline schützt die Hundeballen vor Eis, Schnee und Streusalz. Weil gerade in der Stadt der Schnee häufig mit Schadstoffen und Salz angereichert ist, sollten Hundebesitzer nach den Spaziergängen die Pfoten säubern, ihre Tiere keinen Schnee fressen lassen und außerdem darauf achten, dass sie nicht auf Eisflächen toben. Abgesehen von der Einbruchgefahr können sich die Hunde Kreuzbandrisse oder Knochenbrüche zuziehen.

Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Mit seinen 10 Geschäftsstellen, 8 Tierheimen und einem Tierschutzzentrum ist der bmt im gesamten Bundesgebiet vertreten. Zusätzlich betreut der Verein fast 400 Gnadenbrottiere in ausgewählten Pflegestellen und auf Gnadenbrothöfen.
Der gemeinnützige Verband ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und als besonders förderungswürdig anerkannt.

Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Petra Zipp
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