Fachtagung Demenz und Migration der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: Uns eint mehr, als uns trennt

(Mynewsdesk) Berlin, 4. Dezember 2019. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen dringend Unterstützung, um den herausfordernden Alltag gut meistern zu können. Dies gilt auch für Menschen mit Migrationshintergrund. Doch noch ist der Zugang zu den Unterstützungsangeboten und den Einrichtungen der Altenhilfe und Pflege nicht für alle gleichermaßen gegeben. Mit der Fachtagung „Demenz und Migration“, zu der am 2. Dezember 135 Teilnehmende aus dem ganzen Bundesgebiet nach Berlin kamen, warb die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) für mehr Aufklärung und Information. Werden die Betroffenen und ihre Familien mit ihren Bedürfnissen und Ressourcen wahrgenommen, dann wird deutlich, dass es viel mehr Gemeinsames als Trennendes gibt.

Den Abbau von Hürden aktiv angehen„Es geht um Respekt! Ich möchte meinen Vater, der früher mein Held war, trotz seiner Demenz würdevoll behandeln – und dazu brauche ich Unterstützung“, forderte Ayse Karaca, pflegende Tochter, in der Gesprächsrunde zu Beginn der Tagung.

Dr. Guido Pliska, Psychiater und Oberarzt im Berliner Urban-Krankenhaus, gründete 2005 die Arbeitsgruppe „Migration“. In seinem Vortrag berichtete er, wie man mithilfe konsequenter Personalpolitik sowie Fort- und Weiterbildungen viele Hürden überwinden kann und sich so die Behandlung von Migranten im stationären Kontext verbessert.

„Kultur ist neben Gender, Bildung, Religion oder sozialer Schicht nur ein Kriterium, das uns prägt. Entscheidend ist die Kombination dieser verschiedenen Merkmale. Diese kann sich hemmend oder förderlich auf die Aktivierung von Selbstmanagement-Kompetenzen auswirken“, so Prof. Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin von der Alice-Salomon-Hochschule Berlin. „Wenn wir Diversität anerkennen, erleben wir viel Gemeinsames. Das heißt aber nicht, dass für alle das gleiche gilt. Der Zugang zu den einzelnen Zielgruppen bleibt individuell.“

Kultursensible Informationen und Beratung der DAlzGDurch die Demenz nimmt auch die Sprachkompetenz ab und die Muttersprache gewinnt zunehmend an Bedeutung. Daniel Ruprecht von der DAlzG stellte die Internetseite www.demenz-und-migration vor, auf der Menschen in türkischer, polnischer und russischer Sprache Information und Aufklärung über Demenz erhalten. „Wenn es um Gefühle geht, sprechen auch Angehörige, die sehr gut Deutsch sprechen, plötzlich wieder türkisch“, berichtet Güllü Kuzu über die türkischsprachige Beratung der DAlzG, die jeden Mittwoch von 10:00 bis 12:00 Uhr angeboten wird. Menschen aufsuchen, Multiplikatoren finden und diese schulen: Das ist der Ansatz von „Demenz Partner kultursensibel“. „Nur wenn Menschen wissen, dass Demenz eine Krankheit ist, kann die Angst vor der Krankheit abnehmen“, ist Saskia Weiß überzeugt, die das Projekt der DAlzG vorstellte.

Die Vertreterinnen verschiedener Angebote wie „Brückenbauerinnen“, Tagespflege „Ma Maison“ und „DeMigranz“ machten deutlich: Vielfalt bedeutet mehr Lebensfreude und Vernetzung ist wichtig.

Die Fachtagung wurde vom BMFSFJ finanziell unterstützt.

MaterialAusführliche Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.demenz-und-migration.de. Hier finden Sie Material auf Deutsch, Polnisch, Türkisch und Russisch. Weiterhin gibt es dort Erklärfilme in den vier Sprachen zu den Themen „Was ist Demenz?“, „Diagnose und Behandlung“, „Vorsorge treffen“, „Kommunikation und Umgang“ und „Verändertes Verhalten“.

Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Hintergrund

Heute leben in Deutschland etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz.

Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.

Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Nummer 030 – 259 37 95 14.

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