Hannover gibt sich bessere Kugeln
Bessere Reflektoren für Kugelspiegel-Leuchten sparen Energie
In Hannover sind die meist an Seilen hängenden Kugelspiegel-Leuchten aus den 70er Jahren in zahlreichen Straßenzügen zuverlässig im Einsatz und ein quasi Stadtbild prägendes Markenzeichen. Durch eine Mitarbeiter-Idee entwickelte enercity nun ein Verfahren, mit wenigen Handgriffen die Technik in der Leuchte zu erneuern und ein Drittel des bisherigen Energieverbrauchs einzusparen.
Ein Mitarbeiter der Stadtbeleuchtung von enercity regte an, zu prüfen, ob eine verbesserte Spiegeltechnik in den Kugelleuchten mehr Licht auf die Straße bringt. So wäre es möglich, ein Leuchtmittel mit geringerer Leistungsstufe einzusetzen. Entsprechende Tests waren erfolgreich und die Idee wurde umgesetzt. Gemeinsam mit dem Leuchtenhersteller „Hellux“ aus Laatzen entwickelte enercity für die in Hannover häufig im Einsatz befindliche Kugelspiegelleuchte eine moderne, nachrüstbare Spiegeloptik.
Das besondere an der Konstruktion: Die neue Spiegeloptik wurde als „Einbau-Kit“ konstruiert, das bereits komplett mit neuen Betriebsgeräten und der von 150 auf 100 Watt reduzierten Lampe ausgestattet ist. Dieser Nachrüstsatz kann direkt vom Hubsteiger aus in luftiger Höhe vor Ort montiert werden, ohne dass die Leuchte zunächst abgenommen und in der Werkstatt umgebaut werden muss. Das Vorgehen erspart entscheidende Montagekosten und Fahrzeiten. Nächtliche Erprobungen des Reflektors mit Vertretern der Landeshauptstadt Hannover bestätigten, dass mit dem höheren Wirkungsgrad die Energieeinsparung ohne nennenswerte Lichteinbußen realisiert werden kann.
Den Beleg, dass der Einbausatz vom Steiger aus reibungslos zu montieren ist, liefert enercity in der Wallensteinstraße, wo erste Kugelspiegelleuchten gemäß diesem „Flying Doctor“-Ansatz aktuell umgebaut werden. Anschließend geht es an die vollständige Umsetzung: Die Stadtbeleuchtungsexperten entwickelten für die insgesamt 1.462 Kugelspiegelleuchten ein mehrjähriges, mit der Landeshauptstadt Hannover abgestimmtes Umbaukonzept. Insgesamt werden durch die Umrüstung 598.958 kWh eingespart. Durch die unkomplizierte Montage vor Ort amortisiert sich der Aufwand durch die eingesparte Energie bereits nach 2,9 Jahren.
Als einer der ersten Städte Deutschlands sind in Hannover seit 2009 ausschließlich energieeffiziente Leuchtmittel im Einsatz (Natriumdampflampen ersetzten Quecksilberhochdruckdampflampen). Hannover war damit den EU-Richtlinien um sechs Jahre voraus. Um den Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung Hannovers weiter zu senken, reicht auf diesem Niveau kein simpler Lampen- oder Leuchtentausch mehr, sondern es bedarf besonderem Einfallsreichtum.
Die Initiative zu den Kugelleuchten hat ein weiteres erfreuliches Nachspiel. Anhand der Aktion bauten die Planer und vor allem die Monteure ihre Kompetenz, Leuchten ohne den Umweg über die Werkstatt energetisch umzurüsten, weiter aus. Die Stadtbeleuchtung nahm mit ihrem Wissen an einer Ausschreibung der niedersächsischen Gemeinde Nordstemmen teil, die 263 Leuchten umgerüstet haben wollte. Der Auftrag ging an enercity, weil die Stadtbeleuchtung als einziger Bieter die Umrüstung auch hier direkt vom Steiger aus vornahm und der Gemeinde damit ein unschlagbar günstiges Angebot machen konnte. Mitte November 2011 wurden die Arbeiten in Nordstemmen abgeschlossen.
Stadtwerke Hannover AG
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Walter Meinhold
Vorstand: Michael G. Feist (Vorsitzender), Harald Noske, Jochen Westerholz Sitz der Gesellschaft ist Hannover, Amtsgericht Hannover, HRB 6766
http://pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=477586&aktion=jour_pm