Großprojekt zum Hochwasserschutz in Nordhausen abgeschlossen
Hochwasserschutz und Renaturierung miteinander verbunden
Das derzeit größte Vorhaben zum Hochwasserschutz in Thüringen ist heute in Nordhausen erfolgreich abgeschlossen worden. Zum Schutz vor Überschwemmung des Ortsteils Sundhausen und des Gewerbegebietes „An der Helme“ sind ein Flutungspolder sowie Mauern und Deiche auf einer Länge von 3,4 Kilometer entstanden. Gleichzeitig wurde die Helme auf mehr als zwei Kilometern naturnah umgestaltet, um Lebensraum für seltene Tierarten zu schaffen.
„Das Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie Hochwasserschutz und Naturschutz miteinander verbunden werden können. Einerseits haben wir einen Hochwasserschutz für rund 1200 Menschen geschaffen und andererseits die Europäische Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt, nämlich einen Flussabschnitt renaturiert“, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz in Nordhausen. Die Investitionen für das Gesamtprojekt liegen bei etwa 5,5 Millionen Euro, die zum Großteil aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stammen.
Angestoßen durch das schwere Hochwasser der Oberen Helme zum Jahreswechsel 2002/2003 begann die Arbeit an einem Schutzkonzept. Knapp zwei Jahre hat es nun gedauert, das Konzept umzusetzen. Entstanden ist ein Polder mit einem Volumen von 420.000 Kubikmetern, in den bei starkem Abfluss Wasser abgeleitet und zurückgehalten wird.
Da die Helme als Lebensraum von Fischotter, Bachmuschel oder Bachneunauge unter besonderem Schutz stand, wurde der Naturschutz von Anfang an in das Projekt eingebunden. Um den Habitatansprüchen der Tiere Rechnung zu tragen, wurden beispielsweise Kiesbänke zum Laichen angelegt und die Flussufer mit Gehölzen bepflanzt.
Andreas Maruschke
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