Klimaschutz als Verpflichtung
WWF fordert Weiterführung des Kyoto-Protokolls und Mandat für umfassendes Klimaschutzabkommen
Durban / Berlin – Ab morgen verhandeln im südafrikanischen Durban Vertreter von über 190 Staaten auf der UN-Klimakonferenz, um ein globales Klimaschutzabkommen auf den Weg zu bringen. „Es liegt ein steiniger Weg vor uns“, so die Einschätzung von Regine Günther vom WWF Deutschland. „Der internationale Klimaschutz darf nicht in die Zeiten der Unverbindlichkeit zurückfallen. Das Kyoto-Protokoll muss erhalten bleiben, und es muss die Basis für ein umfassendes verpflichtendes Nachfolgeabkommen gelegt werden.“
Die Vertragsstaaten sollten sich in Durban auf eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls verständigen. Darüber hinaus gelte es, den Weg zu ebnen, um bis zum Jahr 2015 ein neues, rechtlich verbindliches Klimaabkommen aller Staaten zu starten. Neben den Industrieländern müssen perspektivisch auch die Schwellenländer verbindliche Emissionsreduktionszusagen leisten. Wichtig sei darüber hinaus, dass die Emissionsreduktionsziele nicht hinter die Zusagen der Vertragsstaatenkonferenz von Cancún im vergangenen Jahr zurückfallen.
Ein wichtiges Signal hinsichtlich der Ernsthaftigkeit der Industrieländer in den Verhandlungen wird die Ausgestaltung des Grünen Klimafonds sein, der in Cancún beschlossen wurde. Ein genauer Fahrplan, wann der Fonds seine Arbeit aufnehmen und wie er finanziert werden soll, steht in Durban auf der Tagesordnung. Als Finanzierungsquellen setzt sich der WWF für eine Finanztransaktionssteuer und für eine Bepreisung der Flug- und Schiffsemissionen ein. Bis 2020 sollen 100 Milliarden US-Dollar jährlich von den Industrieländern zur Unterstützung der Entwicklungsländer bereitgestellt werden.
Weitere Forderungen des WWF richten sich auf den Stopp der Entwaldung bis 2020 sowie auf wirksame Maßnahmen zur Anpassung der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels.
Der Spitzenwert der globalen Emissionen müsse spätestens bis 2015 erreicht sein. Bis 2050 muss der Ausstoß von schädlichen Klimagasen um mindestens 80 Prozent reduziert werden, um den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg weit unter zwei Grad Celsius zu halten.
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Jörn Ehlers
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