Es sollte der schönste Tag des Lebens sein, doch dann folgt das böse Erwachen: Wenn einer der Hochzeitsgäste bei der Feier zu später Stunde das Parkett beschädigt oder die Seidentapete mit Bier ruiniert, müssen die frischgebackenen Eheleute unter Umständen dafür geradestehen. Das Infocenter der R+V Versicherung sagt, wann die private Haftpflichtversicherung für Schäden an der Location aufkommt – und wann nicht.
Heiratsfieber im Wonnemonat: Rund 50.000 Verliebte schließen im Mai den Bund fürs Leben – so viele wie in keinem anderen Monat. Oft wird das „Ja“-Sagen von einem rauschenden Fest begleitet. Doch die Kosten können in die Höhe schießen, wenn Freunde oder Familienangehörige dabei über die Stränge schlagen. „Zwar haftet grundsätzlich erst einmal jeder selbst für den Schaden, den er anrichtet“, sagt Ferenc Földhazi, Haftpflicht-Experte beim R+V-Infocenter. „Doch wenn der Schuldige unbekannt ist, wird das Brautpaar für die Schäden zur Verantwortung gezogen.“
Brautpaar gilt als Veranstalter
Der Grund: Wer den Raum anmietet, gilt rechtlich als Veranstalter und ist gegenüber dem Vermieter in der Pflicht. Allerdings kommt für solche Fälle die private Haftpflichtversicherung des Brautpaares nur unter besonderen Umständen auf. „Die Haftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die der Versicherte verschuldet. Bleibt der Schuldige unbekannt, kann auch seine Versicherung nicht einspringen“, so R+V-Experte Földhazi. Die Folge: Die Eheleute müssen die Kosten übernehmen.
Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf
Anders sieht es aus, wenn das Brautpaar ein Verschulden trifft. Ein Beispiel: Die Eheleute verteilen Wunderkerzen an ihre Gäste, obwohl das Abbrennen von Feuerwerk im Partyraum laut Mietvertrag ausdrücklich untersagt ist. Wenn dadurch der Parkettboden beschädigt wird, übernimmt in der Regel die Privathaftpflichtversicherung die Kosten. „Allerdings sind das immer Einzelfallentscheidungen“, erklärt R+V-Experte Földhazi.
Nach der Hochzeit: Haftpflichtversicherung zusammenlegen
Hatten beide Partner vor der Hochzeit eine Haftpflichtversicherung, erhalten sie mit der Eheschließung ein Sonderkündigungsrecht. Sie können dann ihre Versicherungen zusammenlegen. Normalerweise wird der länger bestehende Vertrag auf den Familientarif umgestellt. Kinder sind dort in der Regel mitversichert.
Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.
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