Gilbert
Nicht immer müssen Hits im neuen deutschen Popschlager mit treibenden Stampf-Bässen und Ballermann-Phrasen ausgestattet sein. Vor einem Jahr schaffte es der Österreicher Gilbert zunächst mit der Midtempo-Single „Doch ich wein“ und dann mit seiner „Lady Lay (warst meine Sternenfängerin)“, einer ganz behutsamen Gitarrenpop-Nummer, auf die vordersten Plätze der Hitparaden und behauptete sich dort über Wochen! Das Ganze war mit einigen Premieren verknüpft: Erste Veröffentlichungen bei der neuen Plattenfirma Ariola (Sony Music), erste Produktionen von David Brandes, erste Top-10-Platzierungen in den Airplaycharts. Selbst in Gilberts Heimatland Österreich, wo die Karriere sowieso schon gut lief, machte sich der Aufschwung bemerkbar: Das Album „Lady Lay“ kletterte hier bis in die Top 10 der Verkaufscharts! Und doch war dieser Erfolg nicht nur den neuen Umständen zu verdanken, sondern auch der jahrelangen Arbeit und Beharrlichkeit des gebürtigen Tirolers, der mit seinem Lebensmotto „Der Weg ist das Ziel“ gut gefahren ist. Außergewöhnliche Texte legen sich bei Gilbert über ehrlich gemachte, einfühlsame Musik. Das Transportmittel ist seine ausdrucksstarke, charismatische Stimme, die man nach den ersten Silben wiedererkennt. Am 21. Oktober 2011 erscheint Gilberts neues Album: „Zeitsprung“.
Auf dem Grundstein, den sich Gilbert gemeinsam mit seinem neuen Team mit „Lady Lay“ gelegt hatte, wurde mit dem neuen Album konsequent weitergebaut. Im klanglichen Mittelpunkt der Produktion steht die Akustik-Gitarre, die den zwölf Songs die Attitüde großer Singer/Songwriter gibt, mit denen sich Gilbert durchaus identifizieren kann. International konkurrenzfähiges musikalisches Gespür liegt hier vor, daran gibt es keinen Zweifel. Aber die Nonchalance, die Selbstverständlichkeit, der Charme – das kommt vermutlich doch aus Österreich. Teils rockig, teils verträumt sind Gilberts Songs. Das kann man ruhig kombinieren, auch wenn es erst mal mutig erscheint. Letztlich repräsentiert es den Facettenreichtum des Lebens, den zu betonen Gilbert wichtig ist. Und damit sind wir bei den Texten. Vielschichtiger könnten die kaum sein. Das Thema Zeit spielt (wie der Albumtitel verrät) eine zentrale Rolle. Das Leben im Hier und Jetzt und die Blicke zurück und nach vorne – das alles steht im Zentrum des Albums. Vom Sommerfeeling in der ersten Single „32 Grad im Schatten“ über die zerreißende Angst vor dem Untergang einer Beziehung in der edlen Midtempo-Nummer „Ich wachte auf“ ist hier das gesamte emotionale Spektrum von Lovesongs vertreten. Im Wechselspiel zwischen Liebe und Zeit bewegt sich auch „11 ½ Minuten“, die musikalische Verarbeitung einer Situation kurz vor der Trennung. In „Ich hatte mal ’ne Zeit“ liegt diese Trennung schon ein wenig zurück, ist aber alles andere als vergessen. „Verletzlich“ reflektiert die Entwicklung vom Kind zum Mann und den Umgang mit Gefühlen, der sich zwangsläufig mit den Jahren verändert.
Gilbert bleibt aber auf dem Album „Zeitsprung“ nicht bei Beziehungsweisen. Der kritische Blick auf unsere Zeit und Gesellschaft blitzt immer wieder durch. Den Text zu „Freiheit – Hoffnung – Liebe“ schrieb er nach seinem Besuch in Südafrika, wo er in einem Township auf Menschen traf, die ihn in ihre Lebensgefühle und -umstände einführten und einen neuen Blick auf die Zustände auf unserem Planeten ermöglichten. „Ich hab´ heut noch Kontakt zu den Leuten“, erklärt Gilbert. „Jetzt stehe ich mitten im Ghetto, sehe nur Krankheit und Leid. Und ich begreife, es ist wahr. Mein Gott, das alles ist Wirklichkeit“, heißt es im Prechorus des aufrüttelnden Songs, dessen Botschaft „Es fehlt Freiheit, es fehlt Hoffnung, fehlt die Liebe“ wohl niemanden kalt lassen kann. Wie ein Gegenpol aus Lächerlichkeit erscheint da die verloren-verlogene Lebensgeschichte eines „It-Girls“, die Gilbert in „Susi lacht – Susi weint“ erzählt. It-Girls, das sind diese Mädels, die man aus den Medien kennt, ohne zu wissen, was genau sie eigentlich geleistet haben (und es gibt Gründe, dass man es nicht weiß). Das „Merci, merci“ im frankophilen Sound am Ende des Studioalbums „Zeitsprung“ ist da doch lieber den wirklich wertvollen, Kraft spendenden Menschen gewidmet, von denen man im Leben höchstes eine Handvoll hat.
Für den Bonuspart des Albums „Zeitsprung“ hat sich Gilbert zwei seiner Favoriten herausgesucht, nämlich die erste Single „32 Grad im Schatten“ und den Titelsong „Zeitsprung“, und gemeinsam mit Mastermind David Brandes für Extended Versionen gesorgt. Mit dreizehn Minuten geballter Tanzkraft endet das knapp einstündige Album „Zeitsprung“, mit dem Gilberts Weg weiter in die Höhenlagen der deutschen Popszene führen dürfte. Ohne Zweifel eine der interessantesten, ehrlichsten, authentischsten und liebevollsten Produktionen des Jahres 2011.
Gilberts neues Album „Zeitsprung“ inkl. der Hit-Single „32 Grad im Schatten“ ist ab 21. Oktober 2011 im Handel erhältlich.
Quelle: Sabine Rothmair Ariola
Weitere Informationen: www.gilbert-music.com und www.ariola.de .
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