Über 400 deutsche Unternehmen unterhalten in Malaysia Produktionsstätten, Vertriebszentren oder Büros. Erste Anlaufstelle für deutsche (und internationale) Investoren ist die malaysische Behörde MIDA, die ein weltumspannendes Netzwerk von Büros aufgebaut hat, um potenzielle und bereits aktive Investoren zu unterstützen und zu beraten. Die erste Niederlassung außerhalb Malaysias entstand 1972 in Deutschland. Heute unterhält MIDA Büros in München und Frankfurt.
Im MALAYSIA INSIGHTS YEARBOOK 2017 stellt der Direktor des Frankfurter MIDA-Büros exemplarisch einige Projekte und die Arbeit der Behörde vor. Den vollständigen Text finden Sie unter: http://www.malaysia-insights.de/deutsche-investitionen-in-malaysia Hier ein Auszug:
„Im August 2017 wird Malaysia nicht nur den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiern, sondern kann auch auf 6 Jahrzehnte bilateraler Beziehungen mit anderen Staaten zurückblicken, darunter auch mit Deutschland.
Auch heute ist Deutschland nach wie vor einer der größten Investoren in neue Technologien in Malaysia. In den vergangenen Jahrzehnten bis zum März 2016 hat Malaysia insgesamt 548 Produktionsprojekte mit deutscher Beteiligung genehmigt. Die Summe dieser Investitionen beläuft sich auf 11,4 Milliarden US-Dollar und hat mehr als 63.500 Arbeitsplätze geschaffen.
Das Engagement der deutschen Investoren war besonders groß in den Bereichen Elektrik & Elektronik, Petrochemie, chemische Produkte, wissenschaftliche Messgeräte, nichtmetallische Mineralerzeugnisse und Metallerzeugnisse. Diese Industrien machen 91 Prozent der deutschen Investitionen im malaysischen Produktionssektor aus. Malaysia ist stolz darauf, dass namhafte deutsche Unternehmen wie Infineon, Osram, SGL Carbon, Continental, BASF, Siemens, B. Braun, Robert Bosch, X-Fab, Heraeus, Jowat, Elektrisola, Schmidt + Clemens, SEW-Eurodrive und Mühlbauer sich dazu entschieden haben, Malaysia zu ihrem Produktionsstandort zu machen.
Die Präsenz deutscher Investoren ist auch im malaysischen Dienstleistungssektor zu spüren. Zu den namhaften Unternehmen, die Malaysia zu ihrem regionalen Hauptstandort gemacht haben, gehören B.Braun, Bertelsmann, BMW, Lufthansa und Eppendorf.
Der kontinuierliche Zufluss deutscher Investitionen nach Malaysia zeugt von der anhaltenden Wettbewerbsfähigkeit des südostasiatischen Landes. Die Tatsache, dass Unternehmen im Angesicht der momentanen wirtschaftlich und politisch angespannten Weltlage weiterhin in Malaysia investieren, ist in der Tat beeindruckend.
So hat im November 2015 Osram, ein deutscher Weltmarktführer in der Lichtindustrie, seine Expansionspläne in Höhe von einer Milliarde Euro für den Bau eines Werks für Leuchtdioden in Kulim (Nordmalaysia) angekündigt. Das neue Werk wird die weltweit größte Produktionsanlage für 6-zöllige LED-Chips sein. Osram ist eines von acht Elektronikunternehmen, die sich in der Bayan Lepas-Freihandelszone in Penang in den 70er Jahren niedergelassen haben. Ihr neues Projekt wird noch mehr Arbeitsplätze für Malaysier schaffen und das LED-Ökosystem des Landes komplettieren, wodurch Malaysia für weitere Hochtechnologie-Projekte noch attraktiver wird.
Im März dieses Jahres hat Schmidt + Clemens (S+C) die offizielle Einweihungszeremonie ihres Zentrifugenwerks in Sendayan Tech Valley, Negeri Sembilan gefeiert. S+C ist seit 2001 in Malaysia, die erste Produktionsanlage wurde in Shah Alam, Selangor errichtet. Die neue State-of-theArt-Anlage ist das erste Werk in Südostasien, das hochlegierte Stahlprodukte für die Petrochemie, für die Öl- und Gas- sowie die Marineindustrie herstellt. Da das neue Werk doppelt so groß ist wie das alte, kann S+C die gestiegene Nachfrage durch eine erhöhte Produktion befriedigen und sowohl Upstream- als auch Downstream-Komplettlösungen für seine Kunden aus Öl-, Gas- und Petrochemieindustrie anbieten. Die Herstellung von neuen Schleudergussrohren für die Öl- und Gasindustrie ist ein neuartiges Produkt für die S+C-Gruppe in Malaysia. 90 Prozent des Produktionsprozesses findet in Malaysia statt; Voraussetzung war jedoch zunächst ein substanzieller Technologietransfer.
Ein anderes Beispiel: Am 1. August 2016 feierte SEW-Eurodrive, ein deutscher Weltmarktführer in Antriebstechnik und Pionier im Bereich der Antriebsautomatisierung, den Spatenstich für sein neues Antriebstechnologiezentrum in Malaysia. Die neue Anlage wird Montage-, Vertriebs-, Service- und Trainingsaktivitäten unter einem Dach umfassen.
Malaysia und SEW-Eurodrive verbindet eine Partnerschaft, die sich bereits über drei Jahrzehnte erstreckt. Die neueste Investition des Unternehmens markiert einen weiteren Meilenstein und zeugt von dem Vertrauen in Malaysia bei der globalen Expansionsstrategie des Unternehmens. Zudem wird SEWs neues Werk von strategischer Bedeutung für die Ansiedelung weiterer multinationaler Unternehmen in Malaysia sein, die SEWs Technologien nutzen.
Die internationalen Unternehmen, die in Malaysia investieren, werden unterstützt und beraten von der staatlichen Malaysischen Investitionsbehörde MIDA (Malaysian Investment Development Authority). Das weltweit erste MIDA-Büro außerhalb Malaysias wurde 1972 in Deutschland eröffnet. Inzwischen hat MIDA zwei Büros in Deutschland – in Frankfurt und in München – die für die Förderung qualitativ hochwertiger deutscher Investitionen in Malaysia zuständig sind. Zu den weiteren Aufgaben von MIDA in Deutschland gehören die Versorgung potentieller Investoren mit den neuesten Informationen und Richtlinien in den Produktions- und Dienstleistungssektoren sowie die Unterstützung für deutsche Investoren, die auf der Suche nach Joint Venture- oder Technologiepartnern in Malaysia sind.
Neben der Malaysisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer MGCC (Malaysian-German Chamber of Commerce) in Kuala Lumpur kooperieren die MIDA-Büros in Deutschland auch eng mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Ostasiatischen Verein (OAV) sowie mit den Industrie- und Handelskammern (DIHK & IHK). Diese Zusammenarbeit umfasst den Kontakt zur deutschen Business-Community sowie die Durchführung von Delegationsreisen für Handel und Investitionen nach Deutschland, die von dem Ministerium für internationalen Handel und Industrie organisiert werden.
Zudem arbeiten die MIDA-Büros in Deutschland und die malaysischen Behörden für Studentenangelegenheiten in Frankfurt eng mit deutschen Unternehmen zusammen, um malaysischen Studenten Praktika anbieten zu können. Angehende malaysische Ingenieure haben so die Gelegenheit, Praktika oder Abschlussarbeiten bei deutschen Unternehmen zu absolvieren. Nach Abschluss des Studiums können sie dann in deren malaysischen Niederlassungen arbeiten. Dieses Programm – „Malaysische Ingenieure – Made in Germany“ – ist sehr erfolgreich und es haben schon zahlreiche namhafte Unternehmen wie B. Braun, SGL Carbon, BMW, Infineon, Mühlbauer und S+C daran teilgenommen.
In Anbetracht der rasanten Geschwindigkeit, mit der sich die Wirtschaft entwickelt, gibt es für deutsche Unternehmen noch unzählige Möglichkeiten zur Expansion in Malaysia, vor allem, da die Innovationsfähigkeiten deutscher Unternehmen den Wirtschaftsaufschwung des Landes fördern können. Mit dem Aufkommen der neuen industriellen Revolution „Industrie 4.0“ gibt es auch zahlreiche innovative Geschäftsmöglichkeiten in Malaysia. Das Land hat seine Fähigkeiten entwickelt, sich schnell anzupassen und neue Technologien und Prozesse zu integrieren. Dies zeigt sich nicht nur anhand der gewaltigen Investitionen multinationaler Unternehmen, sondern auch durch die Entstehung heimischer Vorzeigeunternehmen wie Globetronics, Inari, Unisem und Vitrox. Diese malaysischen Firmen konnten durch die Intensivierung ihrer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie durch Technologietransfers zwischen ihnen und ihren globalen Partnern auf der Wertschöpfungskette nach oben klettern. Die nachrückende Generation lokaler Unternehmen wird fähig sein, die strengen Ansprüche von Erstausrüstern (OEM) sowie die der internationalen Märkte erfüllen zu können.
Malaysia wirbt weiterhin um Investitionen aus Deutschland, speziell in neuen Wachstumsbereichen mit aufstrebenden Technologien sowie in kapitalintensiven, wissensbasierten, qualifikationsintensiven und exportorientierten Industrien. Daneben bestehen zahlreiche Gelegenheiten im dynamischen Dienstleistungssektor, etwa in der IT-Branche, bei Öl- und Gasdienstleistungen, in der privaten Gesundheitsversorgung und Ausbildung oder im Tourismus, um nur einige Bereiche herauszugreifen.
Malaysias Vorzüge als attraktiver Investitionsstandort wird jedes Jahr aufs Neue belegt von einer Vielzahl an unabhängigen Instituten und Organisationen. So hat Malaysia beispielsweise im „World Bank of Doing Business Report 2016“ den 18. Platz weltweit bei der „Leichtigkeit der Geschäftstätigkeit“ belegt und damit Länder wie Frankreich, die Schweiz oder Japan hinter sich gelassen. Der jährliche „UNCTAD World Investment Report“ platziert Malaysia regelmäßig unter den Topnationen bezüglich ihrer Profitabilität und ihrer Zukunftsaussicht (z.B. belegte Malaysia in dieser Kategorie den achten Platz unter den Entwicklungs- und Schwellenländern für den Zeitraum 2015-2017). Trotz der zahlreichen Herausforderungen durch die globalisierte Weltwirtschaft zeigt die Geschichte, dass Malaysia eine widerstandsfähige Nation und eine gut diversifizierte Volkswirtschaft ist, die auf soliden ökonomischen Fundamenten basiert.“
S. Siva, Direktor von MIDA Frankfurt
Gekürzte Fassung eines Gastbeitrags für die Zeitschrift MALAYSIA INSIGHTS. Den vollständigen Text finden Sie hier:
http://www.malaysia-insights.de/deutsche-investitionen-in-malaysia/
MIDA assists companies which intend to invest in the manufacturing and services sectors, as well as facilitates the implementation of their projects. The wide range of services provided by MIDA include providing information on the opportunities for investments, as well as facilitating companies which are looking for joint venture partners.
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