Jan Peifer wird von der Pelzlobby verklagt ? nächste Woche findet der Prozess statt
Am 20.10.2011 findet ein skurriler Prozess vor dem Landgericht in Bonn statt. Der Journalist wurde von einem Pelzfarmer aus Nordrhein-Westfalen auf über 22.000,00 EUR Schadensersatz verklagt. Was wie ein schlechter Scherz klingt, wird für ihn bald bitter ernst. In der Anklageschrift wirft man dem Enthüllungsjournalisten vor, dass er durch seine bloße Anwesenheit auf einer Nerzfarm für den Tod von 1.385 Nerzen (1350 Welpen und 35 Muttertiere) verantwortlich sein soll, dabei soll dem Farmer ein Schaden von über 22.000,00 EUR entstanden sein.
Was war passiert? Der Journalist und Filmemacher hat sich 2007 15 Nerzfarmen in Deutschland angeschaut und dokumentiert. Auch eine Farm in NRW. Als Tierschützer die Aufnahmen sahen, wollten sie es kaum glauben und stellten, in Begleitung von Jan Peifer, den Nerzfarmer zur Rede. Doch der Landwirt war zu keiner Stellungnahme bereit, ganz im Gegenteil, die Situation wurde so bedrohlich, dass der Journalist die Polizei zu Hilfe holen musste. Nachdem diese Tierschützer und Filmer buchstäblich befreit hatten, fingen die Probleme erst richtig an. Zunächst hat man den Journalisten wegen Hausfriedensbruchs angezeigt, doch diese Ermittlung wurde bereits nach ein paar Wochen von der Staatsanwaltschaft Münster eingestellt. 6 Monate später kam man dann offensichtlich darauf, Jan Peifer u. a. für den Tod von 1.385 Nerzen verantwortlich zu machen: Wert der Tiere rund 44.000,00 EUR, der Schaden liege bei rund 22.000,00 EUR, denn das Fell der toten Tiere konnte man verkaufen – und für den Rest soll der Journalist nun zahlen. „Aus meiner Sicht völlig absurd ist die Argumentation, denn durch mein bloßes Auftreten auf der Nerzfarm sollen die Tiere umgekommen sein“, so der Journalist und Filmemacher Jan Peifer. Vertreten wird der Journalist von der Kölner Medienkanzlei Höcker, hier wundert sich auch Dr. Sven Dierkes über die Klage: „Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit auf der Nerzfarm und dem Tod der Tiere, ich bin gespannt, wie der Pelzfarmer dies dem Gericht glaubhaft machen will.“
„Diese Leute scheuen die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser“, so Jan Peifer abschließend.
Anlässlich des Prozesses zeigt die Albert Schweitzer Stiftung am 19.10 und 20.10 (jeweils von 11-19h) die Videodokumentation „Die Pelzfarm“ (aus dem Jahr 2007) auf dem Bonner Münsterplatz, zudem werden Flyer zum Thema verteilt. Weitere Informationen unter: http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/pelzlobby-verklagt-journalisten-auf-22000-euro
Weitere Informationen unter http://www.nackte-wahrheit.com, dort findet sich auch ein ausführlicher Film mit allen Hintergründen.
Seit über 10 Jahren recherchiert und dokumentiert der Journalist Jan Peifer Missstände im Bereich der industriellen Massentierhaltung. In dieser Zeit hat er viele Skandale aus dem Verborgenen in die Öffentlichkeit gebracht. Offensichtlich zu viele, denn die großen Lobbyisten setzen ihn seit einigen Monaten massiv unter Druck, überziehen ihn mit Klagen und versuchen offensichtlich, den freien Journalisten auf diese Weise mundtot zu machen; dabei berichtet er nur die nackte Wahrheit.
Jan Peifer / MBE
Jan Peifer
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