Neugeborene als Stammzellspender
sup.- Alle 15 Minuten wird ein Mensch in Deutschland mit der schockierenden Diagnose Blutkrebs konfrontiert. Blutkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Erkrankungen des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist. Laut Informationen der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) findet ein Drittel der Patienten innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Die Mehrheit der Betroffenen ist jedoch auf einen nicht verwandten Spender angewiesen. „Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender außerhalb der eigenen Familie zu finden, liegt bei 1 zu 20.000 bis 1 zu mehreren Millionen“, erläutert die DKMS. Der Grund: Um bei der Transplantation von Blutstammzellen Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, müssen die Strukturen auf den Oberflächen der Körperzellen (HLA-Merkmale) zwischen Spendern und Patienten möglichst identisch sein. Aber die Kombinationsmöglichkeiten der HLA-Merkmale, von denen es mehr als 10.000 Ausprägungen gibt, sind sehr groß. Obgleich bereits rund sechs Mio. potenzielle Stammzellspender bei der DKMS registriert sind, findet sich deshalb allein in Deutschland immer noch für jeden siebten Blutkrebs-Patienten kein passender Spender.
Im Kampf gegen Blutkrebs muss deshalb eine deutlich höhere Anzahl an Familien-Stammzelldepots sowie auch an öffentlichen Stammzelldepots angestrebt werden. Auf dem Weg zu diesem Ziel spielen auch Neugeborene als Stammzellspender eine wichtige Rolle. Das Blut wie auch das Gewebe aus der Nabelschnur von Säuglingen sind äußerst wertvolle Stammzellquellen. Die Stammzellen von Neugeborenen sind im Gegensatz zu denen von Erwachsenen nahezu unbegrenzt teilbar, unbelastet und in der Regel virenfrei. Deshalb ist es fatal, dass in Deutschland mangels vorheriger Entscheidung der Eltern viele Nabelschnüre nach wie vor im Klinikmüll landen und entsorgt werden. Das liegt vor allem daran, dass werdenden Eltern oft entsprechende Informationen fehlen, die über das große Potenzial der Stammzellen aus der Nabelschnur für therapeutische Anwendungen aufklären. Eltern haben mittlerweile die Wahl, sich im Vorfeld der Geburt ihres Kindes für eine Nabelschnurblutspende z. B. bei der DKMS ( www.dkms.de) auszusprechen oder für die Kombination eines individuellen familiären plus öffentlichen Stammzelldepots z. B. bei der im deutschsprachigen Raum größten privaten Stammzellbank Vita 34 ( www.vita34.de).
Bildlegende: Zur Bekämpfung seiner Bluterkrankung (aplastische Anämie) hat Jan Hömme (Niedersachsen) als Kind die aufbereiteten Stammzellen aus der Nabelschnur seines jüngeren Bruders transplantiert bekommen. Ermöglicht wurde diese erfolgreiche Stammzelltherapie durch die Vita 34-Geschwisterinitiative. Wenn abzusehen ist, dass ein schwer erkranktes Kind für eine Behandlung Stammzellen benötigen könnte, lagert Vita 34 bei der Geburt eines Geschwisterchens dessen Nabelschnurblut für fünf Jahre kostenlos ein. Das Foto zeigt den heute 16-jährigen Jan als Praktikant im Labor von Vita 34 (Leipzig).
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Redaktion Ilona Kruchen
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